Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775.gen nur dem Scheine nach unterbrechen. gen nur dem Scheine nach unterbrechen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0132" n="126"/> gen nur dem Scheine nach unterbrechen.<lb/> So fällt ein Strom von einer Felſenwand<lb/> hinunter, um tief im Thale mit ungeſtü-<lb/> merer Heftigkeit fortzurollen. Dieſe Ver-<lb/> wandlung wird alle meine geiſtigen Ver-<lb/> mögen erhöhen: die Empfindungen er-<lb/> leichtern, der Einbildungskraft einen ſtär-<lb/> kern Schwung geben. Mein Empfindungs-<lb/> kreis ſelbſt wird ſich vergrößern; aber ich<lb/> werde zugleich auch ſcharfe Blicke bis auf<lb/> den Grund ſo mancher Dinge thun, von<lb/> welchen ich jetzt kaum die Oberfläche be-<lb/> merke. Dann wird auch meine Geſchäff-<lb/> tigkeit wachſen. Ich werde mich zu groſ-<lb/> ſen Entwürfen aufgelegt fühlen. Schwie-<lb/> rigkeiten, die ich mich hier nicht zu be-<lb/> rühren getraute, werden dort wie ein leich-<lb/> ter Nebel verſchwinden; ich werde allent-<lb/> halben einen ebenen Weg ſehen. Mit ei-<lb/> nem Körper von Luft, oder Aether, werd’<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [126/0132]
gen nur dem Scheine nach unterbrechen.
So fällt ein Strom von einer Felſenwand
hinunter, um tief im Thale mit ungeſtü-
merer Heftigkeit fortzurollen. Dieſe Ver-
wandlung wird alle meine geiſtigen Ver-
mögen erhöhen: die Empfindungen er-
leichtern, der Einbildungskraft einen ſtär-
kern Schwung geben. Mein Empfindungs-
kreis ſelbſt wird ſich vergrößern; aber ich
werde zugleich auch ſcharfe Blicke bis auf
den Grund ſo mancher Dinge thun, von
welchen ich jetzt kaum die Oberfläche be-
merke. Dann wird auch meine Geſchäff-
tigkeit wachſen. Ich werde mich zu groſ-
ſen Entwürfen aufgelegt fühlen. Schwie-
rigkeiten, die ich mich hier nicht zu be-
rühren getraute, werden dort wie ein leich-
ter Nebel verſchwinden; ich werde allent-
halben einen ebenen Weg ſehen. Mit ei-
nem Körper von Luft, oder Aether, werd’
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