freude, in der Hand eines muthwilligen Knaben, meinen Reiz und mein Leben verlieren werde? -- Bald nimmt man die Anzahl der Menschenseelen so klein, die Anzahl der menschlichen Körper aber, die zum Daseyn gelangen sollen, so groß an, dass es unmöglich seyn würde diese zu beleben, wenn man nicht Einer und derselben Seele den Uebergang in mehrere Körper verstatten wollte. Ich erinnere mich zwar nicht, dass ich, wie Pythagoras, vormals, in der Gestalt des Euphorbus, für den schönen Sohn des Priamus kämpfte; aber es könnte doch wohl seyn, wenn ich nach dem Antheile urtheilen darf, den ich an Einer Begebenheit mehr als an der an- dern nehme; dass ich mich ehemals für den Schwedischen Gustav verwandte, und in irgend einem rühmlichen Gefechte für ihn mein Leben verlor; es könnte doch
freude, in der Hand eines muthwilligen Knaben, meinen Reiz und mein Leben verlieren werde? — Bald nimmt man die Anzahl der Menſchenſeelen ſo klein, die Anzahl der menſchlichen Körper aber, die zum Daſeyn gelangen ſollen, ſo groß an, daſs es unmöglich ſeyn würde dieſe zu beleben, wenn man nicht Einer und derſelben Seele den Uebergang in mehrere Körper verſtatten wollte. Ich erinnere mich zwar nicht, daſs ich, wie Pythagoras, vormals, in der Geſtalt des Euphorbus, für den ſchönen Sohn des Priamus kämpfte; aber es könnte doch wohl ſeyn, wenn ich nach dem Antheile urtheilen darf, den ich an Einer Begebenheit mehr als an der an- dern nehme; daſs ich mich ehemals für den Schwediſchen Guſtav verwandte, und in irgend einem rühmlichen Gefechte für ihn mein Leben verlor; es könnte doch
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freude, in der Hand eines muthwilligen
Knaben, meinen Reiz und mein Leben
verlieren werde? — Bald nimmt man
die Anzahl der Menſchenſeelen ſo klein,
die Anzahl der menſchlichen Körper aber,
die zum Daſeyn gelangen ſollen, ſo groß
an, daſs es unmöglich ſeyn würde dieſe
zu beleben, wenn man nicht Einer und
derſelben Seele den Uebergang in mehrere
Körper verſtatten wollte. Ich erinnere
mich zwar nicht, daſs ich, wie Pythagoras,
vormals, in der Geſtalt des Euphorbus, für
den ſchönen Sohn des Priamus kämpfte;
aber es könnte doch wohl ſeyn, wenn ich
nach dem Antheile urtheilen darf, den ich
an Einer Begebenheit mehr als an der an-
dern nehme; daſs ich mich ehemals für
den Schwediſchen Guſtav verwandte, und
in irgend einem rühmlichen Gefechte für
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Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/124>, abgerufen am 22.11.2024.
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