Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite

weit, dass es leicht seyn kann, dass ich von
dem Wege der Wahrheit so weit, als von
dem Wege nach U*** abgekommen bin.

So lassen sie uns fortgehen! Denn mit
dem Stillstehn kommen wir dem Ziele um
keinen Schritt näher. --"

Wir gehen fort, und ich theile meinem
guten Begleiter, auf sein Verlangen, alles
das mit, was meine Leser so eben von mir
gehört haben.

"Wie nun, mein lieber M*, wenn sie
die Macht so wie den Willen hätten; nicht
wahr? sie würden ein ganzes Heer von Pre-
digern abdanken, und der Magister Serenus
könnte immer zusehen, wie er sein tägliches
Brod mit Holzhacken verdiente? Doch so
böse meynten sie es wohl nicht? Hören
sie nur! Sie haben in manchen Stücken so
ganz unrecht eben nicht meine eigene Er-
fahrung spricht für sie. Jch bin nun dreys-

weit, daſs es leicht ſeyn kann, daſs ich von
dem Wege der Wahrheit ſo weit, als von
dem Wege nach U*** abgekommen bin.

So laſsen ſie uns fortgehen! Denn mit
dem Stillſtehn kommen wir dem Ziele um
keinen Schritt näher. —”

Wir gehen fort, und ich theile meinem
guten Begleiter, auf ſein Verlangen, alles
das mit, was meine Leſer ſo eben von mir
gehört haben.

„Wie nun, mein lieber M*, wenn ſie
die Macht ſo wie den Willen hätten; nicht
wahr? ſie würden ein ganzes Heer von Pre-
digern abdanken, und der Magiſter Serenus
könnte immer zuſehen, wie er ſein tägliches
Brod mit Holzhacken verdiente? Doch ſo
böſe meynten ſie es wohl nicht? Hören
ſie nur! Sie haben in manchen Stücken ſo
ganz unrecht eben nicht meine eigene Er-
fahrung ſpricht für ſie. Jch bin nun dreys-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0051" n="43"/>
weit, da&#x017F;s es leicht &#x017F;eyn kann, da&#x017F;s ich von<lb/>
dem Wege der Wahrheit &#x017F;o weit, als von<lb/>
dem Wege nach U<hi rendition="#sup">***</hi> abgekommen bin.</p><lb/>
          <p>So la&#x017F;sen &#x017F;ie uns fortgehen! Denn mit<lb/>
dem Still&#x017F;tehn kommen wir dem Ziele um<lb/>
keinen Schritt näher. &#x2014;&#x201D;</p><lb/>
          <p>Wir gehen fort, und ich theile meinem<lb/>
guten Begleiter, auf &#x017F;ein Verlangen, alles<lb/>
das mit, was meine Le&#x017F;er &#x017F;o eben von mir<lb/>
gehört haben.</p><lb/>
          <p>&#x201E;Wie nun, mein lieber M<hi rendition="#sup">*</hi>, wenn &#x017F;ie<lb/>
die Macht &#x017F;o wie den Willen hätten; nicht<lb/>
wahr? &#x017F;ie würden ein ganzes Heer von Pre-<lb/>
digern abdanken, und der Magi&#x017F;ter Serenus<lb/>
könnte immer zu&#x017F;ehen, wie er &#x017F;ein tägliches<lb/>
Brod mit Holzhacken verdiente? Doch &#x017F;o<lb/>&#x017F;e meynten &#x017F;ie es wohl nicht? Hören<lb/>
&#x017F;ie nur! Sie haben in manchen Stücken &#x017F;o<lb/>
ganz unrecht eben nicht meine eigene Er-<lb/>
fahrung &#x017F;pricht für &#x017F;ie. Jch bin nun dreys-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[43/0051] weit, daſs es leicht ſeyn kann, daſs ich von dem Wege der Wahrheit ſo weit, als von dem Wege nach U*** abgekommen bin. So laſsen ſie uns fortgehen! Denn mit dem Stillſtehn kommen wir dem Ziele um keinen Schritt näher. —” Wir gehen fort, und ich theile meinem guten Begleiter, auf ſein Verlangen, alles das mit, was meine Leſer ſo eben von mir gehört haben. „Wie nun, mein lieber M*, wenn ſie die Macht ſo wie den Willen hätten; nicht wahr? ſie würden ein ganzes Heer von Pre- digern abdanken, und der Magiſter Serenus könnte immer zuſehen, wie er ſein tägliches Brod mit Holzhacken verdiente? Doch ſo böſe meynten ſie es wohl nicht? Hören ſie nur! Sie haben in manchen Stücken ſo ganz unrecht eben nicht meine eigene Er- fahrung ſpricht für ſie. Jch bin nun dreys-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge01_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge01_1774/51
Zitationshilfe: Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge01_1774/51>, abgerufen am 22.11.2024.