Durch Dich seh' ich den Tag wieder. Du entferntest die Gefahren der Nacht von meiner friedlichen Hütte. Dass ich noch ihr froher Bewohner bin, dass kein Räu- ber mein Gut und Haabe verringerte, dass kein feindseliger Dolch meinen Tagen dro- hete, dass keine Flut meine Felder verheer- te, dass keine Flamme über mein Dach zu- sammenschlug, dass ich noch die Freunde meiner Seele fröhlich begrüsse und ihren treuherzigen Gruss wiederempfange, dass ich selbst noch lebe, noch athme, dass ich meine Gedanken zu Dir erhebe, dass ich in frommer Entzückung was ich empfinde Dir stammle: was ist es anders, als Deine un- verdiente Liebe und Huld die keine Schran- ken kennt?
Gott! was bin ich, dass Du mich mit Erbarmung und Langmuth trägst; was bin ich, dass Du mich zum Ziel Deiner Güte
Durch Dich ſeh’ ich den Tag wieder. Du entfernteſt die Gefahren der Nacht von meiner friedlichen Hütte. Daſs ich noch ihr froher Bewohner bin, daſs kein Räu- ber mein Gut und Haabe verringerte, daſs kein feindſeliger Dolch meinen Tagen dro- hete, daſs keine Flut meine Felder verheer- te, daſs keine Flamme über mein Dach zu- ſammenſchlug, daſs ich noch die Freunde meiner Seele fröhlich begrüſse und ihren treuherzigen Gruſs wiederempfange, daſs ich ſelbſt noch lebe, noch athme, daſs ich meine Gedanken zu Dir erhebe, daſs ich in frommer Entzückung was ich empfinde Dir ſtammle: was iſt es anders, als Deine un- verdiente Liebe und Huld die keine Schran- ken kennt?
Gott! was bin ich, daſs Du mich mit Erbarmung und Langmuth trägſt; was bin ich, daſs Du mich zum Ziel Deiner Güte
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Durch Dich ſeh’ ich den Tag wieder.
Du entfernteſt die Gefahren der Nacht von
meiner friedlichen Hütte. Daſs ich noch
ihr froher Bewohner bin, daſs kein Räu-
ber mein Gut und Haabe verringerte, daſs
kein feindſeliger Dolch meinen Tagen dro-
hete, daſs keine Flut meine Felder verheer-
te, daſs keine Flamme über mein Dach zu-
ſammenſchlug, daſs ich noch die Freunde
meiner Seele fröhlich begrüſse und ihren
treuherzigen Gruſs wiederempfange, daſs
ich ſelbſt noch lebe, noch athme, daſs ich
meine Gedanken zu Dir erhebe, daſs ich in
frommer Entzückung was ich empfinde Dir
ſtammle: was iſt es anders, als Deine un-
verdiente Liebe und Huld die keine Schran-
ken kennt?
Gott! was bin ich, daſs Du mich mit
Erbarmung und Langmuth trägſt; was bin
ich, daſs Du mich zum Ziel Deiner Güte
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Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge01_1774/18>, abgerufen am 24.11.2024.
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