Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774.zie, die über meine Dorilis ausgegossen zu Nicht ein Wort mehr! Sie sind ein zie, die über meine Dorilis ausgegoſsen zu Nicht ein Wort mehr! Sie ſind ein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0179" n="171"/> zie, die über meine Dorilis ausgegoſsen zu<lb/> ſeyn ſcheint, iſt das alles nichts. — Wel-<lb/> che Taille! Welch ein unnachahmlicher<lb/> Gang! Welch ein Fuſs! Den Jhrigen hört<lb/> man auf hundert Schritte. Dieſer ſchwebt<lb/> über den Boden hinweg. Und dann ha-<lb/> ben ſie allerdings einen göttlichen Verſtand<lb/> und eine Einſicht, wie ſie ſeyn muſs und<lb/> eine Naïveté und einen unerſchöpflichen<lb/> Witz; aber —</p><lb/> <p>Nicht ein Wort mehr! Sie ſind ein<lb/> garſtiger Menſch, ein unerträglicher Schwä-<lb/> tzer, ein Unverſchämter! O ihr Götter!<lb/> So was hören zu müſsen und von einem<lb/> Menſchen, der mir alles zu danken hat,<lb/> der ohne mich nicht drey Worte zuſam-<lb/> menſetzen könnte! Aber du ſollſt es erfah-<lb/> ren! Mein Beyſtand iſt dir auf immer ver-<lb/> ſagt. Zittre vor dem Zorne einer Gottheit,<lb/> die ein Frauenzimmer iſt!</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [171/0179]
zie, die über meine Dorilis ausgegoſsen zu
ſeyn ſcheint, iſt das alles nichts. — Wel-
che Taille! Welch ein unnachahmlicher
Gang! Welch ein Fuſs! Den Jhrigen hört
man auf hundert Schritte. Dieſer ſchwebt
über den Boden hinweg. Und dann ha-
ben ſie allerdings einen göttlichen Verſtand
und eine Einſicht, wie ſie ſeyn muſs und
eine Naïveté und einen unerſchöpflichen
Witz; aber —
Nicht ein Wort mehr! Sie ſind ein
garſtiger Menſch, ein unerträglicher Schwä-
tzer, ein Unverſchämter! O ihr Götter!
So was hören zu müſsen und von einem
Menſchen, der mir alles zu danken hat,
der ohne mich nicht drey Worte zuſam-
menſetzen könnte! Aber du ſollſt es erfah-
ren! Mein Beyſtand iſt dir auf immer ver-
ſagt. Zittre vor dem Zorne einer Gottheit,
die ein Frauenzimmer iſt!
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