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Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774.

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len nicht mehr und gelindere Lüfte scher-
zen auf der beruhigten Fläche. Bald werd'
ich den Hafen erreichen. Schon haucht
mir ein glückseliges Ufer entgegen. Da
werd' ich die Ruhe finden; da werd' ich
zürnende Meere den sichern Strand be-
schäumen sehen.

Es ist eine künftige Glückseligkeit!
Diese Hoffnung versüsst alle Bitterkeit mei-
nes Schicksals. Mit ihr seh' ich alle Ge-
genstände aus einem andern Gesichtspunk-
te an; von ihr empfangen alle Scenen des
Lebens eine veränderte Gestalt.

Das Glück wirft mir Reichthümer zu.
Diese Güter werd' ich nicht verschmähen,
ich werde sie brauchen, ich werde sie werth
halten; aber ich werde sie nur als geliehen
betrachten. Das Glück verlangt sie zurück.
Gleichgültig geb' ich sie wieder, gewiss,
dass mir bessre Güter zurückbleiben, die

len nicht mehr und gelindere Lüfte ſcher-
zen auf der beruhigten Fläche. Bald werd’
ich den Hafen erreichen. Schon haucht
mir ein glückſeliges Ufer entgegen. Da
werd’ ich die Ruhe finden; da werd’ ich
zürnende Meere den ſichern Strand be-
ſchäumen ſehen.

Es iſt eine künftige Glückſeligkeit!
Dieſe Hoffnung verſüſst alle Bitterkeit mei-
nes Schickſals. Mit ihr ſeh’ ich alle Ge-
genſtände aus einem andern Geſichtspunk-
te an; von ihr empfangen alle Scenen des
Lebens eine veränderte Geſtalt.

Das Glück wirft mir Reichthümer zu.
Dieſe Güter werd’ ich nicht verſchmähen,
ich werde ſie brauchen, ich werde ſie werth
halten; aber ich werde ſie nur als geliehen
betrachten. Das Glück verlangt ſie zurück.
Gleichgültig geb’ ich ſie wieder, gewiſs,
daſs mir beſſre Güter zurückbleiben, die

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[114/0122] len nicht mehr und gelindere Lüfte ſcher- zen auf der beruhigten Fläche. Bald werd’ ich den Hafen erreichen. Schon haucht mir ein glückſeliges Ufer entgegen. Da werd’ ich die Ruhe finden; da werd’ ich zürnende Meere den ſichern Strand be- ſchäumen ſehen. Es iſt eine künftige Glückſeligkeit! Dieſe Hoffnung verſüſst alle Bitterkeit mei- nes Schickſals. Mit ihr ſeh’ ich alle Ge- genſtände aus einem andern Geſichtspunk- te an; von ihr empfangen alle Scenen des Lebens eine veränderte Geſtalt. Das Glück wirft mir Reichthümer zu. Dieſe Güter werd’ ich nicht verſchmähen, ich werde ſie brauchen, ich werde ſie werth halten; aber ich werde ſie nur als geliehen betrachten. Das Glück verlangt ſie zurück. Gleichgültig geb’ ich ſie wieder, gewiſs, daſs mir beſſre Güter zurückbleiben, die

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Zitationshilfe: Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge01_1774/122>, abgerufen am 30.11.2024.