Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774.und er hat beynahe gar nichts zu thun; kei- Sind wir es denn weniger, wenn wir Das würden wir nur sagen, wenn wir und er hat beynahe gar nichts zu thun; kei- Sind wir es denn weniger, wenn wir Das würden wir nur ſagen, wenn wir <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0104" n="96"/> und er hat beynahe gar nichts zu thun; kei-<lb/> ne Stunde allein ſeyn kann. Verliert er<lb/> unſern Umgang, ſo ſucht er einen andern,<lb/> und, wahrſcheinlicher Weiſe, einen ſchlech-<lb/> tern. Und wenn er ſich dadurch verſchlim-<lb/> mert, wie es denn nicht anders ſeyn kann;<lb/> meynen ſie nicht daſs ſie Mitſchuldige ſei-<lb/> nes Verbrechens ſind?</p><lb/> <p>Sind wir es denn weniger, wenn wir<lb/> ihn nach wie vor unſrer Vertraulichkeit<lb/> werth halten? Sagen wir damit nicht, daſs<lb/> die Sache ſo viel nicht auf ſich habe?</p><lb/> <p>Das würden wir nur ſagen, wenn wir<lb/> nichts ſagten. Aber es iſt ja noch ein Drit-<lb/> tes übrig. Jch bin nun einmal von der<lb/> Geſellſchaft der barmherzigen Brüder. Laſ-<lb/> ſen ſie mir immer meine Grille! Was mey-<lb/> nen ſie zu einer liebreichen Ermahnung?<lb/> Sollte unſer gutmüthiger Philokurus ſchon<lb/> ſo tief herabgeſunken ſeyn, daſs ihn die<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [96/0104]
und er hat beynahe gar nichts zu thun; kei-
ne Stunde allein ſeyn kann. Verliert er
unſern Umgang, ſo ſucht er einen andern,
und, wahrſcheinlicher Weiſe, einen ſchlech-
tern. Und wenn er ſich dadurch verſchlim-
mert, wie es denn nicht anders ſeyn kann;
meynen ſie nicht daſs ſie Mitſchuldige ſei-
nes Verbrechens ſind?
Sind wir es denn weniger, wenn wir
ihn nach wie vor unſrer Vertraulichkeit
werth halten? Sagen wir damit nicht, daſs
die Sache ſo viel nicht auf ſich habe?
Das würden wir nur ſagen, wenn wir
nichts ſagten. Aber es iſt ja noch ein Drit-
tes übrig. Jch bin nun einmal von der
Geſellſchaft der barmherzigen Brüder. Laſ-
ſen ſie mir immer meine Grille! Was mey-
nen ſie zu einer liebreichen Ermahnung?
Sollte unſer gutmüthiger Philokurus ſchon
ſo tief herabgeſunken ſeyn, daſs ihn die
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