Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.X. Wenn die Schmetterlinge erst aus ihren Nymphis kommen/ so sind ihre Flügel noch sehr klein und krumb oder kurtz zusammen gedrungen; wenn sie sich aber beginnen zuregen/ werden sie ausgebreitet und zu rechte bracht. Sie sind in wegfliegen so hurtig nicht/ als andere die hier zu Lande aus Raupen werden. Sie verbringen ihre Lebens-Zeit miteinander zu spielen/ ein Mänchen mit einen Weibgen. Die Mänchen sind allezeit dinner/ und die Weibgen die voll Eyer stecken viel dicker/ welches meist allen Geschlechten der Schmetterlinge gemein ist. Vielmahl spielt ein Mänchen wohl mit zwey Weibgen. Diese sterben beyde/ so wohl daß eine/ wenn es seinen Saamen den Weibgen gegeben/ als daß andere wenn es seine Eyer geleget. Welcher Eyergen ich manchmahl zwey und drey hundert gezehlet. XI. Wenn sie sich versammlen wollen umb zu generiren/ so machen sie ein Gereusche oder Geklapper mit ihren Flügeln: und ob gleich kein Mänchen bey einen Weibgen gewesen/ so legt es eben so wohl seine Eyer welche man Mägde-Eyer nennet (Ova Subventanea) aber es wird nichts daraus und werden gelbe. Man setzet die Schmetterlinge auch gemeiniglich auff weiß Papier; X. Wenn die Schmetterlinge erst aus ihren Nymphis kommen/ so sind ihre Flügel noch sehr klein und krumb oder kurtz zusammen gedrungen; wenn sie sich aber beginnen zuregen/ werden sie ausgebreitet und zu rechte bracht. Sie sind in wegfliegen so hurtig nicht/ als andere die hier zu Lande aus Raupen werden. Sie verbringen ihre Lebens-Zeit miteinander zu spielen/ ein Mänchen mit einen Weibgen. Die Mänchen sind allezeit dinner/ und die Weibgen die voll Eyer stecken viel dicker/ welches meist allen Geschlechten der Schmetterlinge gemein ist. Vielmahl spielt ein Mänchen wohl mit zwey Weibgen. Diese sterben beyde/ so wohl daß eine/ wenn es seinen Saamen den Weibgen gegeben/ als daß andere wenn es seine Eyer geleget. Welcher Eyergen ich manchmahl zwey und drey hundert gezehlet. XI. Wenn sie sich versammlen wollen umb zu generiren/ so machen sie ein Gereusche oder Geklapper mit ihren Flügeln: und ob gleich kein Mänchen bey einen Weibgen gewesen/ so legt es eben so wohl seine Eyer welche man Mägde-Eyer nennet (Ova Subventanea) aber es wird nichts daraus und werden gelbe. Man setzet die Schmetterlinge auch gemeiniglich auff weiß Papier; <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0074" n="52"/> <p>X. Wenn die Schmetterlinge erst aus ihren Nymphis kommen/ so sind ihre Flügel noch sehr klein und krumb oder kurtz zusammen gedrungen; wenn sie sich aber beginnen zuregen/ werden sie ausgebreitet und zu rechte bracht. Sie sind in wegfliegen so hurtig nicht/ als andere die hier zu Lande aus Raupen werden. Sie verbringen ihre Lebens-Zeit miteinander zu spielen/ ein Mänchen mit einen Weibgen. Die Mänchen sind allezeit dinner/ und die Weibgen die voll Eyer stecken viel dicker/ welches meist allen Geschlechten der Schmetterlinge gemein ist. Vielmahl spielt ein Mänchen wohl mit zwey Weibgen. Diese sterben beyde/ so wohl daß eine/ wenn es seinen Saamen den Weibgen gegeben/ als daß andere wenn es seine Eyer geleget. Welcher Eyergen ich manchmahl zwey und drey hundert gezehlet.</p> <p>XI. Wenn sie sich versammlen wollen umb zu generiren/ so machen sie ein Gereusche oder Geklapper mit ihren Flügeln: und ob gleich kein Mänchen bey einen Weibgen gewesen/ so legt es eben so wohl seine Eyer welche man Mägde-Eyer nennet (Ova Subventanea) aber es wird nichts daraus und werden gelbe. Man setzet die Schmetterlinge auch gemeiniglich auff weiß Papier; </p> </div> </body> </text> </TEI> [52/0074]
X. Wenn die Schmetterlinge erst aus ihren Nymphis kommen/ so sind ihre Flügel noch sehr klein und krumb oder kurtz zusammen gedrungen; wenn sie sich aber beginnen zuregen/ werden sie ausgebreitet und zu rechte bracht. Sie sind in wegfliegen so hurtig nicht/ als andere die hier zu Lande aus Raupen werden. Sie verbringen ihre Lebens-Zeit miteinander zu spielen/ ein Mänchen mit einen Weibgen. Die Mänchen sind allezeit dinner/ und die Weibgen die voll Eyer stecken viel dicker/ welches meist allen Geschlechten der Schmetterlinge gemein ist. Vielmahl spielt ein Mänchen wohl mit zwey Weibgen. Diese sterben beyde/ so wohl daß eine/ wenn es seinen Saamen den Weibgen gegeben/ als daß andere wenn es seine Eyer geleget. Welcher Eyergen ich manchmahl zwey und drey hundert gezehlet.
XI. Wenn sie sich versammlen wollen umb zu generiren/ so machen sie ein Gereusche oder Geklapper mit ihren Flügeln: und ob gleich kein Mänchen bey einen Weibgen gewesen/ so legt es eben so wohl seine Eyer welche man Mägde-Eyer nennet (Ova Subventanea) aber es wird nichts daraus und werden gelbe. Man setzet die Schmetterlinge auch gemeiniglich auff weiß Papier;
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