Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.man an dem Eintrag nicht gesehen. Die Ursache ist/ meinen Gedancken nach diese/ daß die Spinne von einen Ende nach dem andern zu kommen / offtmahls über die Werfft-Faden lauffen muß/ und indem iedesmahl ein Faden kleben bleibet/ geschiehet die Verdoppelung/ welches an dem Eintrage nicht geschiehet/ als welcher einmahl gesponnen/ von der Spinne nicht wieder betreten wird. Das Spinnen des Einschlags gehet so hurtig zu/ daß ich nicht die Augen darauf halten konte. XIV. Andere Sorten von Spinnen/ machen kein ausgespanntes Netze/ sondern kriechen etwan in ein Loch des Gemäuers oder Balcken/ allwo sie einige Faden übereinander spinnen und sich darein setzen. Andere machen ihr Gespinste so dichte/ daß ich zu thun gehabt/ durch ein Vergrösserungs-Glaß die Fäden zu erkennen. Andere spinnen wie schon gesagt/ längst an den Slooten, an die Weiden / davon/ wie ich davor halte/ die Sommer-Faden kommen. XV. Wenn man eine Spinne anrühret/ läst sie sich mit einem Faden hernieder / hält alle ihre Füßgen zusammen/ und bleibt wie eine Kugel gantz stille liegen / in solchen Stande verbleibet sie so lange/ biß daß sie man an dem Eintrag nicht gesehen. Die Ursache ist/ meinen Gedancken nach diese/ daß die Spinne von einen Ende nach dem andern zu kom̃en / offtmahls über die Werfft-Faden lauffen muß/ und indem iedesmahl ein Faden kleben bleibet/ geschiehet die Verdoppelung/ welches an dem Eintrage nicht geschiehet/ als welcher einmahl gesponnen/ von der Spinne nicht wieder betreten wird. Das Spinnen des Einschlags gehet so hurtig zu/ daß ich nicht die Augen darauf halten konte. XIV. Andere Sorten von Spinnen/ machen kein ausgespanntes Netze/ sondern kriechen etwan in ein Loch des Gemäuers oder Balcken/ allwo sie einige Faden übereinander spinnen und sich darein setzen. Andere machen ihr Gespinste so dichte/ daß ich zu thun gehabt/ durch ein Vergrösserungs-Glaß die Fäden zu erkennen. Andere spinnen wie schon gesagt/ längst an den Slooten, an die Weiden / davon/ wie ich davor halte/ die Sommer-Faden kommen. XV. Wenn man eine Spinne anrühret/ läst sie sich mit einem Faden hernieder / hält alle ihre Füßgen zusammen/ und bleibt wie eine Kugel gantz stille liegen / in solchen Stande verbleibet sie so lange/ biß daß sie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0129" n="107"/> man an dem Eintrag nicht gesehen. Die Ursache ist/ meinen Gedancken nach diese/ daß die Spinne von einen Ende nach dem andern zu kom̃en / offtmahls über die Werfft-Faden lauffen muß/ und indem iedesmahl ein Faden kleben bleibet/ geschiehet die Verdoppelung/ welches an dem Eintrage nicht geschiehet/ als welcher einmahl gesponnen/ von der Spinne nicht wieder betreten wird. Das Spinnen des Einschlags gehet so hurtig zu/ daß ich nicht die Augen darauf halten konte.</p> <p>XIV. Andere Sorten von Spinnen/ machen kein ausgespanntes Netze/ sondern kriechen etwan in ein Loch des Gemäuers oder Balcken/ allwo sie einige Faden übereinander spinnen und sich darein setzen. Andere machen ihr Gespinste so dichte/ daß ich zu thun gehabt/ durch ein Vergrösserungs-Glaß die Fäden zu erkennen. Andere spinnen wie schon gesagt/ längst an den Slooten, an die Weiden / davon/ wie ich davor halte/ die Sommer-Faden kommen.</p> <p>XV. Wenn man eine Spinne anrühret/ läst sie sich mit einem Faden hernieder / hält alle ihre Füßgen zusammen/ und bleibt wie eine Kugel gantz stille liegen / in solchen Stande verbleibet sie so lange/ biß daß sie </p> </div> </body> </text> </TEI> [107/0129]
man an dem Eintrag nicht gesehen. Die Ursache ist/ meinen Gedancken nach diese/ daß die Spinne von einen Ende nach dem andern zu kom̃en / offtmahls über die Werfft-Faden lauffen muß/ und indem iedesmahl ein Faden kleben bleibet/ geschiehet die Verdoppelung/ welches an dem Eintrage nicht geschiehet/ als welcher einmahl gesponnen/ von der Spinne nicht wieder betreten wird. Das Spinnen des Einschlags gehet so hurtig zu/ daß ich nicht die Augen darauf halten konte.
XIV. Andere Sorten von Spinnen/ machen kein ausgespanntes Netze/ sondern kriechen etwan in ein Loch des Gemäuers oder Balcken/ allwo sie einige Faden übereinander spinnen und sich darein setzen. Andere machen ihr Gespinste so dichte/ daß ich zu thun gehabt/ durch ein Vergrösserungs-Glaß die Fäden zu erkennen. Andere spinnen wie schon gesagt/ längst an den Slooten, an die Weiden / davon/ wie ich davor halte/ die Sommer-Faden kommen.
XV. Wenn man eine Spinne anrühret/ läst sie sich mit einem Faden hernieder / hält alle ihre Füßgen zusammen/ und bleibt wie eine Kugel gantz stille liegen / in solchen Stande verbleibet sie so lange/ biß daß sie
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Zitationshilfe: | Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/129>, abgerufen am 16.02.2025. |