Bismarck, Otto von: Gedanken und Erinnerungen. Bd. 2. Stuttgart, 1898.Briefe Wilhelms I. wie in mir jederzeit das vollste Vertrauen, die aufrichtigste Zu¬neigung und das wärmste Dankgefühl für Sie leben wird! Ihnen sage ich daher mit diesem nichts, was ich Ihnen nicht oft genug ausgesprochen habe, und ich denke, daß dieses Bild noch Ihren späten Nachkommen vor Augen stellen wird, daß Ihr Kaiser und König und sein Haus sich dessen wohl bewußt waren, was wir Ihnen zu danken haben. Mit diesen Gesinnungen und Gefühlen endige ich diese Zeilen als, über das Grab hinausdauernd, Ihr dankbarer treu ergebener Kaiser und König Wilhelm." "Berlin zum 23. September 1887. Sie feiern, mein lieber Fürst, am 23. September d. J. den Ein leuchtendes Bild von wahrer Vaterlandsliebe, unermüd¬ Und diesen Dank lege ich nun erneuert an Ihr Herz, wie Mit dankerfülltem Herzen wünsche ich Ihnen Glück zur Feier Briefe Wilhelms I. wie in mir jederzeit das vollſte Vertrauen, die aufrichtigſte Zu¬neigung und das wärmſte Dankgefühl für Sie leben wird! Ihnen ſage ich daher mit dieſem nichts, was ich Ihnen nicht oft genug ausgeſprochen habe, und ich denke, daß dieſes Bild noch Ihren ſpäten Nachkommen vor Augen ſtellen wird, daß Ihr Kaiſer und König und ſein Haus ſich deſſen wohl bewußt waren, was wir Ihnen zu danken haben. Mit dieſen Geſinnungen und Gefühlen endige ich dieſe Zeilen als, über das Grab hinausdauernd, Ihr dankbarer treu ergebener Kaiſer und König Wilhelm.“ „Berlin zum 23. September 1887. Sie feiern, mein lieber Fürſt, am 23. September d. J. den Ein leuchtendes Bild von wahrer Vaterlandsliebe, unermüd¬ Und dieſen Dank lege ich nun erneuert an Ihr Herz, wie Mit dankerfülltem Herzen wünſche ich Ihnen Glück zur Feier <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0323" n="299"/><fw place="top" type="header">Briefe Wilhelms <hi rendition="#aq">I</hi>.<lb/></fw>wie in mir jederzeit das vollſte Vertrauen, die aufrichtigſte Zu¬<lb/> neigung und das wärmſte Dankgefühl für Sie leben wird! Ihnen<lb/> ſage ich daher mit dieſem nichts, was ich Ihnen nicht oft genug<lb/> ausgeſprochen habe, und ich denke, daß dieſes Bild noch Ihren ſpäten<lb/> Nachkommen vor Augen ſtellen wird, daß Ihr Kaiſer und König<lb/> und ſein Haus ſich deſſen wohl bewußt waren, was wir Ihnen zu<lb/> danken haben. Mit dieſen Geſinnungen und Gefühlen endige ich<lb/> dieſe Zeilen als, über das Grab hinausdauernd, Ihr dankbarer<lb/> treu ergebener Kaiſer und König<lb/><hi rendition="#right">Wilhelm.“</hi></p><lb/> <p rendition="#right">„Berlin zum 23. September 1887.</p><lb/> <p>Sie feiern, mein lieber Fürſt, am 23. September d. J. den<lb/> Tag, an welchem ich Sie vor 25 Jahren in mein Staatsminiſterium<lb/> berief und nach kurzer Zeit Ihnen das Präſidium deſſelben über¬<lb/> trug. Ihre bis dahin dem Vaterlande in den verſchiedenſten und<lb/> wichtigſten Aufträgen geleiſteten ausgezeichneten Dienſte berechtigten<lb/> mich, Ihnen dieſe höchſte Stellung zu übertragen. Die Geſchichte<lb/> des letzten Viertels des Jahrhunderts beweiſet, daß ich mich nicht<lb/> bei Ihrer Wahl geirrt habe.</p><lb/> <p>Ein leuchtendes Bild von wahrer Vaterlandsliebe, unermüd¬<lb/> licher Thätigkeit, oft mit Hintenanſetzung Ihrer Geſundheit, waren<lb/> Sie unermüdlich, die oft ſich aufthürmenden Schwierigkeiten im<lb/> Frieden und Kriege feſt ins Auge zu faſſen und zu guten Zielen<lb/> zu führen, die Preußen an Ehre und Ruhm zu einer Stellung<lb/> führten in der Welt-Geſchichte, wie man ſie nie geahnet hatte;<lb/> ſolche Leiſtungen ſind wohl gemacht, um den 25. Jahrestag des<lb/> 23. Septembers mit Dank gegen Gott zu begehen, daß Er Sie<lb/> mir zur Seite ſtellte, um Seinen Willen auf Erden auszuführen.</p><lb/> <p>Und dieſen Dank lege ich nun erneuert an Ihr Herz, wie<lb/> ich dieſes ſo oft ausſprechen und bethätigen konnte.</p><lb/> <p>Mit dankerfülltem Herzen wünſche ich Ihnen Glück zur Feier<lb/> eines ſolchen Tages und wünſche von Herzen, daß Ihre Kräfte<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [299/0323]
Briefe Wilhelms I.
wie in mir jederzeit das vollſte Vertrauen, die aufrichtigſte Zu¬
neigung und das wärmſte Dankgefühl für Sie leben wird! Ihnen
ſage ich daher mit dieſem nichts, was ich Ihnen nicht oft genug
ausgeſprochen habe, und ich denke, daß dieſes Bild noch Ihren ſpäten
Nachkommen vor Augen ſtellen wird, daß Ihr Kaiſer und König
und ſein Haus ſich deſſen wohl bewußt waren, was wir Ihnen zu
danken haben. Mit dieſen Geſinnungen und Gefühlen endige ich
dieſe Zeilen als, über das Grab hinausdauernd, Ihr dankbarer
treu ergebener Kaiſer und König
Wilhelm.“
„Berlin zum 23. September 1887.
Sie feiern, mein lieber Fürſt, am 23. September d. J. den
Tag, an welchem ich Sie vor 25 Jahren in mein Staatsminiſterium
berief und nach kurzer Zeit Ihnen das Präſidium deſſelben über¬
trug. Ihre bis dahin dem Vaterlande in den verſchiedenſten und
wichtigſten Aufträgen geleiſteten ausgezeichneten Dienſte berechtigten
mich, Ihnen dieſe höchſte Stellung zu übertragen. Die Geſchichte
des letzten Viertels des Jahrhunderts beweiſet, daß ich mich nicht
bei Ihrer Wahl geirrt habe.
Ein leuchtendes Bild von wahrer Vaterlandsliebe, unermüd¬
licher Thätigkeit, oft mit Hintenanſetzung Ihrer Geſundheit, waren
Sie unermüdlich, die oft ſich aufthürmenden Schwierigkeiten im
Frieden und Kriege feſt ins Auge zu faſſen und zu guten Zielen
zu führen, die Preußen an Ehre und Ruhm zu einer Stellung
führten in der Welt-Geſchichte, wie man ſie nie geahnet hatte;
ſolche Leiſtungen ſind wohl gemacht, um den 25. Jahrestag des
23. Septembers mit Dank gegen Gott zu begehen, daß Er Sie
mir zur Seite ſtellte, um Seinen Willen auf Erden auszuführen.
Und dieſen Dank lege ich nun erneuert an Ihr Herz, wie
ich dieſes ſo oft ausſprechen und bethätigen konnte.
Mit dankerfülltem Herzen wünſche ich Ihnen Glück zur Feier
eines ſolchen Tages und wünſche von Herzen, daß Ihre Kräfte
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