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Bismarck, Otto von: Gedanken und Erinnerungen. Bd. 1. Stuttgart, 1898.

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Briefwechsel mit Ludwig von Baiern.

Aus ganzem Herzen spreche ich Ihnen meinen aufrichtigen
Dank für die so hochinteressante Darstellung der gegenwärtigen
politischen Lage, welche Sie von Kissingen aus mir zu schreiben
die Aufmerksamkeit hatten, sowie die Zielpunkte, welche Ihre große
Politik sich für die nächste Zukunft gesetzt hat. Es ist mein innig¬
ster Wunsch, daß Kissingen und die Nachcur Sie im Besitz der
riesigen Kraft erhalten möge, welche die Durchführung Ihrer Pläne
erfordert und an welche schon die nächste Reichstagssession gewal¬
tige Ansprüche machen wird. Möge Ihr kraftvolles Wirken wie
bisher ein gesegnetes sein zum Heile der deutschen Lande und Sie
uns allen, denen Deutschlands Wohl am Herzen liegt, noch recht
viele Jahre erhalten bleiben! Auch ich gebe mich der festen Hoff¬
nung hin, daß die verbündeten Regierungen stets einig bleiben
und fest zusammenstehen, wenn es gilt, die socialdemokratische Ge¬
fahr zu beschwören.

Ich ersuche Sie, der Fürstin den Ausdruck meiner besonderen
Verehrung zu übermitteln und Ihren Sohn, den Grafen Herbert,
recht vielmals von mir grüßen zu wollen.

Unter Wiederholung meines herzlichsten Dankes für Ihren
mir so hochwillkommenen fesselnden Brief bleibe ich stets, mein
lieber Fürst, mit der Versicherung ganz besonderer Hochachtung,
Werthschätzung und Vertrauens
Berg, den 31. August 1878.
Ihr
aufrichtiger Freund
Ludwig.

Mein lieber Fürst von Bismarck!

Das günstige Resultat, mit welchem die Reichstagsverhand¬
lungen über Ihr großes Finanz-Projekt endeten, gibt mir will¬
kommenen Anlaß, Sie von Herzen zu beglückwünschen. Es be¬
durfte Ihrer außerordentlichen Kraft und Energie, um den Kampf
mit den widerstreitenden Ansichten und den tausend selbstsüchtigen
Interessen, welche sich Ihrem Plane entgegenstellten, siegreich zu

Briefwechſel mit Ludwig von Baiern.

Aus ganzem Herzen ſpreche ich Ihnen meinen aufrichtigen
Dank für die ſo hochintereſſante Darſtellung der gegenwärtigen
politiſchen Lage, welche Sie von Kiſſingen aus mir zu ſchreiben
die Aufmerkſamkeit hatten, ſowie die Zielpunkte, welche Ihre große
Politik ſich für die nächſte Zukunft geſetzt hat. Es iſt mein innig¬
ſter Wunſch, daß Kiſſingen und die Nachcur Sie im Beſitz der
rieſigen Kraft erhalten möge, welche die Durchführung Ihrer Pläne
erfordert und an welche ſchon die nächſte Reichstagsſeſſion gewal¬
tige Anſprüche machen wird. Möge Ihr kraftvolles Wirken wie
bisher ein geſegnetes ſein zum Heile der deutſchen Lande und Sie
uns allen, denen Deutſchlands Wohl am Herzen liegt, noch recht
viele Jahre erhalten bleiben! Auch ich gebe mich der feſten Hoff¬
nung hin, daß die verbündeten Regierungen ſtets einig bleiben
und feſt zuſammenſtehen, wenn es gilt, die ſocialdemokratiſche Ge¬
fahr zu beſchwören.

Ich erſuche Sie, der Fürſtin den Ausdruck meiner beſonderen
Verehrung zu übermitteln und Ihren Sohn, den Grafen Herbert,
recht vielmals von mir grüßen zu wollen.

Unter Wiederholung meines herzlichſten Dankes für Ihren
mir ſo hochwillkommenen feſſelnden Brief bleibe ich ſtets, mein
lieber Fürſt, mit der Verſicherung ganz beſonderer Hochachtung,
Werthſchätzung und Vertrauens
Berg, den 31. Auguſt 1878.
Ihr
aufrichtiger Freund
Ludwig.

Mein lieber Fürſt von Bismarck!

Das günſtige Reſultat, mit welchem die Reichstagsverhand¬
lungen über Ihr großes Finanz-Projekt endeten, gibt mir will¬
kommenen Anlaß, Sie von Herzen zu beglückwünſchen. Es be¬
durfte Ihrer außerordentlichen Kraft und Energie, um den Kampf
mit den widerſtreitenden Anſichten und den tauſend ſelbſtſüchtigen
Intereſſen, welche ſich Ihrem Plane entgegenſtellten, ſiegreich zu

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[367/0394] Briefwechſel mit Ludwig von Baiern. Aus ganzem Herzen ſpreche ich Ihnen meinen aufrichtigen Dank für die ſo hochintereſſante Darſtellung der gegenwärtigen politiſchen Lage, welche Sie von Kiſſingen aus mir zu ſchreiben die Aufmerkſamkeit hatten, ſowie die Zielpunkte, welche Ihre große Politik ſich für die nächſte Zukunft geſetzt hat. Es iſt mein innig¬ ſter Wunſch, daß Kiſſingen und die Nachcur Sie im Beſitz der rieſigen Kraft erhalten möge, welche die Durchführung Ihrer Pläne erfordert und an welche ſchon die nächſte Reichstagsſeſſion gewal¬ tige Anſprüche machen wird. Möge Ihr kraftvolles Wirken wie bisher ein geſegnetes ſein zum Heile der deutſchen Lande und Sie uns allen, denen Deutſchlands Wohl am Herzen liegt, noch recht viele Jahre erhalten bleiben! Auch ich gebe mich der feſten Hoff¬ nung hin, daß die verbündeten Regierungen ſtets einig bleiben und feſt zuſammenſtehen, wenn es gilt, die ſocialdemokratiſche Ge¬ fahr zu beſchwören. Ich erſuche Sie, der Fürſtin den Ausdruck meiner beſonderen Verehrung zu übermitteln und Ihren Sohn, den Grafen Herbert, recht vielmals von mir grüßen zu wollen. Unter Wiederholung meines herzlichſten Dankes für Ihren mir ſo hochwillkommenen feſſelnden Brief bleibe ich ſtets, mein lieber Fürſt, mit der Verſicherung ganz beſonderer Hochachtung, Werthſchätzung und Vertrauens Berg, den 31. Auguſt 1878. Ihr aufrichtiger Freund Ludwig. Mein lieber Fürſt von Bismarck! Das günſtige Reſultat, mit welchem die Reichstagsverhand¬ lungen über Ihr großes Finanz-Projekt endeten, gibt mir will¬ kommenen Anlaß, Sie von Herzen zu beglückwünſchen. Es be¬ durfte Ihrer außerordentlichen Kraft und Energie, um den Kampf mit den widerſtreitenden Anſichten und den tauſend ſelbſtſüchtigen Intereſſen, welche ſich Ihrem Plane entgegenſtellten, ſiegreich zu

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Zitationshilfe: Bismarck, Otto von: Gedanken und Erinnerungen. Bd. 1. Stuttgart, 1898, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bismarck_erinnerungen01_1898/394>, abgerufen am 23.11.2024.