Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.des HErrn. Vatter Unser-Lied. 1 GOTT Vatter in dem Himmels-Thron!Wir deine Kinder bitten/ mit Worten/ die dein lieber Sohn uns selber lehrt' ausschütten. Wir wissen auch/ daß er sie dir mit seiner Fürbitt träget für. Uns du befihlst zu beten. Dein guter Geist uns reg' ietzund: daß auch das Herz mög/ wie der Mund/ in Demut vor dich treten. 2 I Vor allem schwingt sich unser Geist in deinen Himmels-Tempel: da dich das Heer der Engel preist/ der Erde zum exempel. Laß uns mit ihnen stimmen ein. Es müß auch so geheiligt seyn dein großer Nam' auf Erden! Laß bei uns wohnen deine Ehr im Leben/ und in reiner Lehr: die laß verfälscht nit werden. 3 II Dein Hof Palast/ dein Reiches Thron/ im Himmel steht erhoben. Wir Unterthanen deiner Kron/ sind mit dem Sinne droben. Des Satans Reich tobt hier auf Erd: das wird durch deine Macht zerstört. Dein Reich laß zu uns kommen: nimm uns darein zum Engel Heer. Dein
des HErꝛn. Vatter Unſer-Lied. 1 GOTT Vatter in dem Himmels-Thron!Wir deine Kinder bitten/ mit Worten/ die dein lieber Sohn uns ſelber lehrt’ ausſchuͤtten. Wir wiſſen auch/ daß er ſie dir mit ſeiner Fuͤrbitt traͤget fuͤr. Uns du befihlſt zu beten. Dein guter Geiſt uns reg’ ietzund: daß auch das Herz moͤg/ wie der Mund/ in Demut vor dich treten. 2 I Vor allem ſchwingt ſich unſer Geiſt in deinen Himmels-Tempel: da dich das Heer der Engel preiſt/ der Erde zum exempel. Laß uns mit ihnen ſtimmen ein. Es muͤß auch ſo geheiligt ſeyn dein großer Nam’ auf Erden! Laß bei uns wohnen deine Ehr im Leben/ und in reiner Lehr: die laß verfaͤlſcht nit werden. 3 II Dein Hof Palaſt/ dein Reiches Thron/ im Himmel ſteht erhoben. Wir Unterthanen deiner Kron/ ſind mit dem Sinne droben. Des Satans Reich tobt hier auf Erd: das wird durch deine Macht zerſtoͤrt. Dein Reich laß zu uns kommen: nimm uns darein zum Engel Heer. Dein
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1
GOTT Vatter in dem Himmels-Thron!
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uns ſelber lehrt’ ausſchuͤtten.
Wir wiſſen auch/ daß er ſie dir
mit ſeiner Fuͤrbitt traͤget fuͤr.
Uns du befihlſt zu beten.
Dein guter Geiſt uns reg’ ietzund:
daß auch das Herz moͤg/ wie der Mund/
in Demut vor dich treten.
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I Vor allem ſchwingt ſich unſer Geiſt
in deinen Himmels-Tempel:
da dich das Heer der Engel preiſt/
der Erde zum exempel.
Laß uns mit ihnen ſtimmen ein.
Es muͤß auch ſo geheiligt ſeyn
dein großer Nam’ auf Erden!
Laß bei uns wohnen deine Ehr
im Leben/ und in reiner Lehr:
die laß verfaͤlſcht nit werden.
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II Dein Hof Palaſt/ dein Reiches Thron/
im Himmel ſteht erhoben.
Wir Unterthanen deiner Kron/
ſind mit dem Sinne droben.
Des Satans Reich tobt hier auf Erd:
das wird durch deine Macht zerſtoͤrt.
Dein Reich laß zu uns kommen:
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