Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.der Sabbath-Feyer. ken? Ein Kind greiffet etwan nach ei-nem Apfel/ und achtet nicht das Goldstück/ das ihm der Vatter zeiget: mit dem es doch viel tausend Aepfel erkauffen könte. Lasset uns doch nicht so närrische Kinder seyn! Laßt uns/ mit Maria/ das bäste Theil erweh- len/ und heut zu Jesu Füßen sitzen. GOtt und Genug! wer den ergreiffet/ der hat alles ergriffen. Und müßet ihr nicht hin- gegen/ nach der eingenommenen Ergetzung/ bekennen/ daß es Narretei und Eitelkeit gewesen? 28 Suchet man/ am Sonntag/ seine bar (f) Ps. 127. v. 3.
der Sabbath-Feyer. ken? Ein Kind greiffet etwan nach ei-nem Apfel/ und achtet nicht das Goldſtuͤck/ das ihm der Vatter zeiget: mit dem es doch viel tauſend Aepfel erkauffen koͤnte. Laſſet uns doch nicht ſo naͤrriſche Kinder ſeyn! Laßt uns/ mit Maria/ das baͤſte Theil erweh- len/ und heut zu Jeſu Fuͤßen ſitzen. GOtt und Genug! wer den ergreiffet/ der hat alles ergriffen. Und muͤßet ihr nicht hin- gegen/ nach der eingenom̃enen Ergetzung/ bekennen/ daß es Narretei und Eitelkeit geweſen? 28 Suchet man/ am Sonntag/ ſeine bar (f) Pſ. 127. v. 3.
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der Sabbath-Feyer.
ken? Ein Kind greiffet etwan nach ei-
nem Apfel/ und achtet nicht das Goldſtuͤck/
das ihm der Vatter zeiget: mit dem es doch
viel tauſend Aepfel erkauffen koͤnte. Laſſet
uns doch nicht ſo naͤrriſche Kinder ſeyn!
Laßt uns/ mit Maria/ das baͤſte Theil erweh-
len/ und heut zu Jeſu Fuͤßen ſitzen. GOtt
und Genug! wer den ergreiffet/ der hat
alles ergriffen. Und muͤßet ihr nicht hin-
gegen/ nach der eingenom̃enen Ergetzung/
bekennen/ daß es Narretei und Eitelkeit
geweſen?
28 Suchet man/ am Sonntag/ ſeine
Nahrung zu baͤßern: man thue ſolches/
durch ein eifriges Gebet um den Goͤttlichen
Wochen-Segen. Man gehe/ dieſen Tag/
zum Brunne aller Guͤter/ und drehe mit
der glaubigen Andacht Hand/ die Roͤhre
auf: ach! das Waſſer des Segens/ wird
alsdan die ganze Woche fließen. GOtt
gibt ſeinen Freunden/ auch wann ſie ſchlaf-
fen: (f) gleichwie/ auch bei Nacht ein
Roͤhrbrunn ſpringet/ und ein Waſſer-
Rad das Waſſer in die Wieſen ſchoͤpfet/
dieſelbe Gras- und Kraͤuter-reich zu ma-
chen. Dieſer Brunn wird euren Herz-
Garten/ mit dem Lebenswaſſer ſeines
Worts/ befeuchten/ und Tugend-frucht-
bar
(f) Pſ. 127. v. 3.
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