Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite

Jm Himel ist keine Sünden-Straff.
werden wir unserer Seele mit David freu-
dig zusprechen können: Sey nun wieder
zu frieden/ meine Seele/ dann der HErr
thut dir guts: Denn du hast meine Seele
aus dem Tod gerissen/ mein Aug von den
Threnen/ meinen Fuß von dem gleiten/ ich
will wandeln für dem HErrn im Land der
Lebendigen.
(s)

* 7 *
Jm Himmel ist keine Straff
der Sünden.

DJe Sünde gebieret die Straffe/ die
schändliche Mutter/ eine schädliche
Tochter. Weil nun jene aus dem
Haus der Seeligkeit verbannet ist/ so darf
sich auch diese darinnen nicht bliken lassen.
Die Jnwohner desselben können/ mit bä-
stem Warheits-Grund die Davids-Worte
gebrauchen: Keine Plage wird zu unsern
Hütten sich nahen.
(t) Und mit Esaia
sprechen: Die Tage deß Elends haben ein
Ende.
(u) Niemand/ unter ihnen kan
klagen: ich bin schwach. Jacobs verrenckte
Hüft ist eingericht; der Lea Augen sind klar/
Mose stamlet nicht mehr; Mephiboset ge-
het gerad; Lazarus wird von keinen Ge-

schwä-
(s) Ps. 116. v. 7 / 8.
(t) Ps. 91. v. 10.
(u) Esai. 60. v. 20.
Z iij

Jm Himel iſt keine Suͤnden-Straff.
werden wir unſerer Seele mit David freu-
dig zuſprechen koͤnnen: Sey nun wieder
zu frieden/ meine Seele/ dann der HErr
thut dir guts: Denn du haſt meine Seele
aus dem Tod geriſſen/ mein Aug von den
Threnen/ meinen Fuß von dem gleiten/ ich
will wandeln fuͤr dem HErrn im Land der
Lebendigen.
(s)

* 7 *
Jm Himmel iſt keine Straff
der Suͤnden.

DJe Suͤnde gebieret die Straffe/ die
ſchaͤndliche Mutter/ eine ſchaͤdliche
Tochter. Weil nun jene aus dem
Haus der Seeligkeit verbannet iſt/ ſo darf
ſich auch dieſe darinnen nicht bliken laſſen.
Die Jnwohner deſſelben koͤnnen/ mit baͤ-
ſtem Warheits-Grund die Davids-Worte
gebrauchen: Keine Plage wird zu unſern
Huͤtten ſich nahen.
(t) Und mit Eſaia
ſprechen: Die Tage deß Elends haben ein
Ende.
(u) Niemand/ unter ihnen kan
klagen: ich bin ſchwach. Jacobs verrenckte
Huͤft iſt eingericht; der Lea Augen ſind klar/
Moſe ſtamlet nicht mehr; Mephiboſet ge-
het gerad; Lazarus wird von keinen Ge-

ſchwaͤ-
(s) Pſ. 116. v. 7 / 8.
(t) Pſ. 91. v. 10.
(u) Eſai. 60. v. 20.
Z iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0385" n="357"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Jm Himel i&#x017F;t keine Su&#x0364;nden-Straff.</hi></fw><lb/>
werden wir un&#x017F;erer Seele mit David freu-<lb/>
dig zu&#x017F;prechen ko&#x0364;nnen: <hi rendition="#fr">Sey nun wieder<lb/>
zu frieden/ meine Seele/ dann der HErr<lb/>
thut dir guts: Denn du ha&#x017F;t meine Seele<lb/>
aus dem Tod geri&#x017F;&#x017F;en/ mein Aug von den<lb/>
Threnen/ meinen Fuß von dem gleiten/ ich<lb/>
will wandeln fu&#x0364;r dem HErrn im Land der<lb/>
Lebendigen.</hi> <note place="foot" n="(s)">P&#x017F;. 116. v. 7 / 8.</note></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">* 7 *<lb/>
Jm Himmel i&#x017F;t keine Straff<lb/>
der Su&#x0364;nden.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>Je Su&#x0364;nde gebieret die Straffe/ die<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;ndliche Mutter/ eine &#x017F;cha&#x0364;dliche<lb/>
Tochter. Weil nun jene aus dem<lb/>
Haus der Seeligkeit verbannet i&#x017F;t/ &#x017F;o darf<lb/>
&#x017F;ich auch die&#x017F;e darinnen nicht bliken la&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Die Jnwohner de&#x017F;&#x017F;elben ko&#x0364;nnen/ mit ba&#x0364;-<lb/>
&#x017F;tem Warheits-Grund die Davids-Worte<lb/>
gebrauchen: <hi rendition="#fr">Keine Plage wird zu un&#x017F;ern<lb/>
Hu&#x0364;tten &#x017F;ich nahen.</hi> <note place="foot" n="(t)">P&#x017F;. 91. v. 10.</note> Und mit E&#x017F;aia<lb/>
&#x017F;prechen: <hi rendition="#fr">Die Tage deß Elends haben ein<lb/>
Ende.</hi> <note place="foot" n="(u)">E&#x017F;ai. 60. v. 20.</note> Niemand/ unter ihnen kan<lb/>
klagen: ich bin &#x017F;chwach. Jacobs verrenckte<lb/>
Hu&#x0364;ft i&#x017F;t eingericht; der Lea Augen &#x017F;ind klar/<lb/>
Mo&#x017F;e &#x017F;tamlet nicht mehr; Mephibo&#x017F;et ge-<lb/>
het gerad; Lazarus wird von keinen Ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Z iij</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chwa&#x0364;-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[357/0385] Jm Himel iſt keine Suͤnden-Straff. werden wir unſerer Seele mit David freu- dig zuſprechen koͤnnen: Sey nun wieder zu frieden/ meine Seele/ dann der HErr thut dir guts: Denn du haſt meine Seele aus dem Tod geriſſen/ mein Aug von den Threnen/ meinen Fuß von dem gleiten/ ich will wandeln fuͤr dem HErrn im Land der Lebendigen. (s) * 7 * Jm Himmel iſt keine Straff der Suͤnden. DJe Suͤnde gebieret die Straffe/ die ſchaͤndliche Mutter/ eine ſchaͤdliche Tochter. Weil nun jene aus dem Haus der Seeligkeit verbannet iſt/ ſo darf ſich auch dieſe darinnen nicht bliken laſſen. Die Jnwohner deſſelben koͤnnen/ mit baͤ- ſtem Warheits-Grund die Davids-Worte gebrauchen: Keine Plage wird zu unſern Huͤtten ſich nahen. (t) Und mit Eſaia ſprechen: Die Tage deß Elends haben ein Ende. (u) Niemand/ unter ihnen kan klagen: ich bin ſchwach. Jacobs verrenckte Huͤft iſt eingericht; der Lea Augen ſind klar/ Moſe ſtamlet nicht mehr; Mephiboſet ge- het gerad; Lazarus wird von keinen Ge- ſchwaͤ- (s) Pſ. 116. v. 7 / 8. (t) Pſ. 91. v. 10. (u) Eſai. 60. v. 20. Z iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/385
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/385>, abgerufen am 23.11.2024.