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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Des Satans
4
Wider den Satans-Wil-
len.

DER eigne Fleisches Will ist die Ket-
te/ an welche der Satan seine Stri-
cke
kuppelt/ und die Menschen ge-
fangen führet/ zu seinem Willen.
(u) Die-
ser Widersacher kehret allen Fleiß an/ den
Willen Gottes bey uns zu verhindern.
Er leget uns denselben zweydeutig für/ und
machet ihn also zweifelhaftig. So hat er
unsere Groß-Eltern gefället/ und die erste
Gottes-Pflanzen/ die edelste im Paradeis/
in Unkraut verkehret. Weil der/ in dem
Wort geoffenbarte/ Göttliche Will sein
Reich mindert und hindert/ so wehret er/
so viel möglich/ daß der Hörer das Wort
nicht in das Hertz fasse. Er ist der Rau-
ber Rab/ der diß theure Samkörnlein weg
frisset/
nach des Heilands Gleich- und Zeug-
nis. (x) Wort/ Glaub/ und Seeligkeit
sind aneinander hangende Ketten-Glieder:
löset er eines/ so ist das andere getrennet.
Das Wort ist die Nerve oder Senne der
Glaubens-Hand; hauet er diese ab/ so ist
die Hand gelähmet. Womit will sie das
Kleinod fassen?

10 Du
(u) 2 Tim. 2. v. 25.
(x) Luc. 8. v. 5.
Des Satans
4
Wider den Satans-Wil-
len.

DER eigne Fleiſches Will iſt die Ket-
te/ an welche der Satan ſeine Stri-
cke
kuppelt/ und die Menſchen ge-
fangen fuͤhret/ zu ſeinem Willen.
(u) Die-
ſer Widerſacher kehret allen Fleiß an/ den
Willen Gottes bey uns zu verhindern.
Er leget uns denſelben zweydeutig fuͤr/ und
machet ihn alſo zweifelhaftig. So hat er
unſere Groß-Eltern gefaͤllet/ und die erſte
Gottes-Pflanzen/ die edelſte im Paradeis/
in Unkraut verkehret. Weil der/ in dem
Wort geoffenbarte/ Goͤttliche Will ſein
Reich mindert und hindert/ ſo wehret er/
ſo viel moͤglich/ daß der Hoͤrer das Wort
nicht in das Hertz faſſe. Er iſt der Rau-
ber Rab/ der diß theure Samkoͤrnlein weg
friſſet/
nach des Heilands Gleich- und Zeug-
nis. (x) Wort/ Glaub/ und Seeligkeit
ſind aneinander hangende Ketten-Glieder:
loͤſet er eines/ ſo iſt das andere getrennet.
Das Wort iſt die Nerve oder Senne der
Glaubens-Hand; hauet er dieſe ab/ ſo iſt
die Hand gelaͤhmet. Womit will ſie das
Kleinod faſſen?

10 Du
(u) 2 Tim. 2. v. 25.
(x) Luc. 8. v. 5.
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[324/0352] Des Satans 4 Wider den Satans-Wil- len. DER eigne Fleiſches Will iſt die Ket- te/ an welche der Satan ſeine Stri- cke kuppelt/ und die Menſchen ge- fangen fuͤhret/ zu ſeinem Willen. (u) Die- ſer Widerſacher kehret allen Fleiß an/ den Willen Gottes bey uns zu verhindern. Er leget uns denſelben zweydeutig fuͤr/ und machet ihn alſo zweifelhaftig. So hat er unſere Groß-Eltern gefaͤllet/ und die erſte Gottes-Pflanzen/ die edelſte im Paradeis/ in Unkraut verkehret. Weil der/ in dem Wort geoffenbarte/ Goͤttliche Will ſein Reich mindert und hindert/ ſo wehret er/ ſo viel moͤglich/ daß der Hoͤrer das Wort nicht in das Hertz faſſe. Er iſt der Rau- ber Rab/ der diß theure Samkoͤrnlein weg friſſet/ nach des Heilands Gleich- und Zeug- nis. (x) Wort/ Glaub/ und Seeligkeit ſind aneinander hangende Ketten-Glieder: loͤſet er eines/ ſo iſt das andere getrennet. Das Wort iſt die Nerve oder Senne der Glaubens-Hand; hauet er dieſe ab/ ſo iſt die Hand gelaͤhmet. Womit will ſie das Kleinod faſſen? 10 Du (u) 2 Tim. 2. v. 25. (x) Luc. 8. v. 5.

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/352>, abgerufen am 24.11.2024.