Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Andacht. sten kan/ und leistet/ was es saget. Jn-dem wir nun unserer Reinigung also ver- sichert sind/ so können wir/ uns/ ohne höch- sten Undank/ nicht in den Laster-Wust wältzen; sondern haben Ursach mit der Sulamithin zu sprechen: Jch hab meinen Rock/ den befleckten Fleisches-Rock/ aus- gezogen/ wie solt ich ihn wieder anziehen? Jch habe meine Füsse gewaschen/ wie solt ich sie wieder besudeln? (l) 5 Es hat der Drey-einige GOtt uns Der (l) Hoh. L. 5. v. 3.
Andacht. ſten kan/ und leiſtet/ was es ſaget. Jn-dem wir nun unſerer Reinigung alſo ver- ſichert ſind/ ſo koͤnnen wir/ uns/ ohne hoͤch- ſten Undank/ nicht in den Laſter-Wuſt waͤltzen; ſondern haben Urſach mit der Sulamithin zu ſprechen: Jch hab meinen Rock/ den befleckten Fleiſches-Rock/ aus- gezogen/ wie ſolt ich ihn wieder anziehen? Jch habe meine Fuͤſſe gewaſchen/ wie ſolt ich ſie wieder beſudeln? (l) 5 Es hat der Drey-einige GOtt uns Der (l) Hoh. L. 5. v. 3.
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Andacht.
ſten kan/ und leiſtet/ was es ſaget. Jn-
dem wir nun unſerer Reinigung alſo ver-
ſichert ſind/ ſo koͤnnen wir/ uns/ ohne hoͤch-
ſten Undank/ nicht in den Laſter-Wuſt
waͤltzen; ſondern haben Urſach mit der
Sulamithin zu ſprechen: Jch hab meinen
Rock/ den befleckten Fleiſches-Rock/ aus-
gezogen/ wie ſolt ich ihn wieder anziehen?
Jch habe meine Fuͤſſe gewaſchen/ wie ſolt
ich ſie wieder beſudeln? (l)
5 Es hat der Drey-einige GOtt uns
elende Erden-Maden/ bey der Taufe/ ge-
wuͤrdiget/ einen Bund mit ihme zu ſchlieſen/
und uns die Kind- und Mit-Erbſchaft ſei-
nes einigen Sohns anzubieten. Wie es/
bey der JEſu-Taufe/ lautete: Diß iſt
mein lieber Sohn: alſo heißet es auch/
bey unſerer: diß iſt mein lieber Sohn/
meine liebe Tochter. Wollen wir dieſe
liebe Kinder bleiben/ und das herꝛliche Erb
der himliſchen Guͤter dermaleins genießen:
ſo muͤſſen wir nicht bundbruͤchig und
meineydig werden/ uns nicht Baſtarte/
ſondern Kinder weiſen/ und den Bund des
guten Gewiſſens/ mit dieſem unſern
Gnaden - Vatter veſt
halten.
Der
(l) Hoh. L. 5. v. 3.
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