Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite

ohne GOtt.
Nechsten gedienet. Also verarmet er dor-
ten auf ewig/ und auf Erden lebt er auch
nicht davon/ wie unser Heiland gesagt/ daß
er viel Güter hat.
(m) Midas erwünschte/
daß alles/ was er anrührte/ möchte zu Gold
werden: und wäre darüber schier Hungers
gestorben. Jener verschlosse sich/ durch
Unfall/ in sein Geldgewölbe/ und muste
darin verrecken/ weil man nicht mit Speise
zu ihm gekommen. Dem Pythias/ der alle
seine Unterthanen nach Gold im Berg ar-
beiten ließe/ und den Ackerbau einstellte/
sezte seine Gemahlin güldne Speisen vor/
und verwiese ihm darmit seine Geitz-Tor-
heit/ als er nicht davon essen konte.

8
Gibe/ wann GOtt gibet.

GEitzwänste/ thuen ihnen selber
nichts gutes/ was sollen sie dan an-
dern thun? (n) Sie wollen nur im-
mer nehmen/ aber nicht geben: da man
doch denken solte an die Worte des HErrn
JEsu/ Geben ist seeliger als Nehmen.
(o) Es erfüllet aber/ das Almosen oder
die Armen-Steur/ eines von den ausdrück-
lichen Geboten Gottes. Jch gebiete dir/

be-
(m) Luc. 12. v. 15.
(n) Sir. 14. v. 5.
(o) Ap. G. 18. v. 35.
R v

ohne GOtt.
Nechſten gedienet. Alſo verarmet er dor-
ten auf ewig/ und auf Erden lebt er auch
nicht davon/ wie unſer Heiland geſagt/ daß
er viel Guͤter hat.
(m) Midas erwuͤnſchte/
daß alles/ was er anruͤhrte/ moͤchte zu Gold
werden: und waͤre daruͤber ſchier Hungers
geſtorben. Jener verſchloſſe ſich/ durch
Unfall/ in ſein Geldgewoͤlbe/ und muſte
darin verrecken/ weil man nicht mit Speiſe
zu ihm gekommen. Dem Pythias/ der alle
ſeine Unterthanen nach Gold im Berg ar-
beiten ließe/ und den Ackerbau einſtellte/
ſezte ſeine Gemahlin guͤldne Speiſen vor/
und verwieſe ihm darmit ſeine Geitz-Tor-
heit/ als er nicht davon eſſen konte.

8
Gibe/ wann GOtt gibet.

GEitzwaͤnſte/ thuen ihnen ſelber
nichts gutes/ was ſollen ſie dan an-
dern thun? (n) Sie wollen nur im-
mer nehmen/ aber nicht geben: da man
doch denken ſolte an die Worte des HErꝛn
JEſu/ Geben iſt ſeeliger als Nehmen.
(o) Es erfuͤllet aber/ das Almoſen oder
die Armen-Steur/ eines von den ausdruͤck-
lichen Geboten Gottes. Jch gebiete dir/

be-
(m) Luc. 12. v. 15.
(n) Sir. 14. v. 5.
(o) Ap. G. 18. v. 35.
R v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0293" n="265"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">ohne GOtt.</hi></fw><lb/>
Nech&#x017F;ten gedienet. Al&#x017F;o verarmet er dor-<lb/>
ten auf ewig/ und auf Erden <hi rendition="#fr">lebt er auch</hi><lb/>
nicht <hi rendition="#fr">davon/</hi> wie un&#x017F;er Heiland ge&#x017F;agt/ <hi rendition="#fr">daß<lb/>
er viel Gu&#x0364;ter hat.</hi> <note place="foot" n="(m)">Luc. 12. v. 15.</note> Midas erwu&#x0364;n&#x017F;chte/<lb/>
daß alles/ was er anru&#x0364;hrte/ mo&#x0364;chte zu Gold<lb/>
werden: und wa&#x0364;re daru&#x0364;ber &#x017F;chier Hungers<lb/>
ge&#x017F;torben. Jener ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ich/ durch<lb/>
Unfall/ in &#x017F;ein Geldgewo&#x0364;lbe/ und mu&#x017F;te<lb/>
darin verrecken/ weil man nicht mit Spei&#x017F;e<lb/>
zu ihm gekommen. Dem Pythias/ der alle<lb/>
&#x017F;eine Unterthanen nach Gold im Berg ar-<lb/>
beiten ließe/ und den Ackerbau ein&#x017F;tellte/<lb/>
&#x017F;ezte &#x017F;eine Gemahlin gu&#x0364;ldne Spei&#x017F;en vor/<lb/>
und verwie&#x017F;e ihm darmit &#x017F;eine Geitz-Tor-<lb/>
heit/ als er nicht davon e&#x017F;&#x017F;en konte.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">8<lb/>
Gibe/ wann GOtt gibet.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">G</hi>Eitzwa&#x0364;n&#x017F;te/ thuen ihnen &#x017F;elber<lb/>
nichts gutes/ was &#x017F;ollen &#x017F;ie dan an-<lb/>
dern thun? <note place="foot" n="(n)">Sir. 14. v. 5.</note> Sie wollen nur im-<lb/>
mer nehmen/ aber nicht geben: da man<lb/>
doch denken &#x017F;olte an die Worte des HEr&#xA75B;n<lb/>
JE&#x017F;u/ <hi rendition="#fr">Geben i&#x017F;t &#x017F;eeliger als Nehmen.</hi><lb/><note place="foot" n="(o)">Ap. G. 18. v. 35.</note> Es erfu&#x0364;llet aber/ das Almo&#x017F;en oder<lb/>
die Armen-Steur/ eines von den ausdru&#x0364;ck-<lb/>
lichen Geboten Gottes. <hi rendition="#fr">Jch gebiete dir/</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R v</fw><fw place="bottom" type="catch">be-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[265/0293] ohne GOtt. Nechſten gedienet. Alſo verarmet er dor- ten auf ewig/ und auf Erden lebt er auch nicht davon/ wie unſer Heiland geſagt/ daß er viel Guͤter hat. (m) Midas erwuͤnſchte/ daß alles/ was er anruͤhrte/ moͤchte zu Gold werden: und waͤre daruͤber ſchier Hungers geſtorben. Jener verſchloſſe ſich/ durch Unfall/ in ſein Geldgewoͤlbe/ und muſte darin verrecken/ weil man nicht mit Speiſe zu ihm gekommen. Dem Pythias/ der alle ſeine Unterthanen nach Gold im Berg ar- beiten ließe/ und den Ackerbau einſtellte/ ſezte ſeine Gemahlin guͤldne Speiſen vor/ und verwieſe ihm darmit ſeine Geitz-Tor- heit/ als er nicht davon eſſen konte. 8 Gibe/ wann GOtt gibet. GEitzwaͤnſte/ thuen ihnen ſelber nichts gutes/ was ſollen ſie dan an- dern thun? (n) Sie wollen nur im- mer nehmen/ aber nicht geben: da man doch denken ſolte an die Worte des HErꝛn JEſu/ Geben iſt ſeeliger als Nehmen. (o) Es erfuͤllet aber/ das Almoſen oder die Armen-Steur/ eines von den ausdruͤck- lichen Geboten Gottes. Jch gebiete dir/ be- (m) Luc. 12. v. 15. (n) Sir. 14. v. 5. (o) Ap. G. 18. v. 35. R v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/293
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/293>, abgerufen am 22.12.2024.