Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Reichtum zeitliche Wollust/ in der Hölle und in derQual ewig büßen müßen. 37 Zu der ewigen/ hat ein Reicher/ der 38 Gleichwie er nichts mit in die Welt Nech- (l) Pred. 5. v. 9.
Reichtum zeitliche Wolluſt/ in der Hoͤlle und in derQual ewig buͤßen muͤßen. 37 Zu der ewigen/ hat ein Reicher/ der 38 Gleichwie er nichts mit in die Welt Nech- (l) Pred. 5. v. 9.
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Reichtum
zeitliche Wolluſt/ in der Hoͤlle und in der
Qual ewig buͤßen muͤßen.
37 Zu der ewigen/ hat ein Reicher/ der
ſeinen Reichtum nicht nach Gottes Willen
zu gebrauchen weiß/ auch viel zeitliche Pla-
ge. Dann es gehet ihme/ wie einem Waſ-
ſerſuͤchtling/ er wird/ wie dieſer des Trin-
kens/ des Gelds nimmermehr ſatt/ weil er
Geld liebet. (l) Weil er das Gut nur meh-
ren will/ ſo darf er deſſelben nicht gebrau-
chen/ damit deſſen nicht weniger werde.
Er wird auch von jederman gehaſſet/ und
fuͤr einen allgemeinen Feind gehalten/ weil
ſein Wunſch iſt/ alles an ſich zu bringen/
was andere haben/ und es zu verſchließen/
daß niemand etwas davon bekomme: zu
geſchweigen/ daß er geben ſolte denen/ die
nichts haben. Man wuͤnſchet ihm den
Tod: weil man ſeiner/ als eines Spar-
krugs/ alsdañ erſt genießet/ wann er zer-
brochen iſt. Die Erben pflegen auf ihn/
wie die Raben auf ein Aas/ zu warten.
38 Gleichwie er nichts mit in die Welt
gebracht/ alſo kan er auch nichts mitneh-
men. Und ob er koͤnte/ ſo hilft es ihn doch
nicht. Es wird ihn vielmehr anklagen
vor GOtt/ und verdammen helffen: weil
er damit nicht GOTT geehret und dem
Nech-
(l) Pred. 5. v. 9.
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