Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Bitte um Leibes Notturft/ das andere alles/ alle Notturft/ zufallen.3 Es hat uns ja auch/ eben dieser ewi- 4 Mein Haus/ ist ein Bethaus: sagt 5 GOtt stehet fertig/ so wol mit den Oh- (h) Matth. 6. v. 32.
Bitte um Leibes Notturft/ das andere alles/ alle Notturft/ zufallen.3 Es hat uns ja auch/ eben dieſer ewi- 4 Mein Haus/ iſt ein Bethaus: ſagt 5 GOtt ſtehet fertig/ ſo wol mit den Oh- (h) Matth. 6. v. 32.
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Bitte um Leibes Notturft/
das andere alles/ alle Notturft/ zufallen.
3 Es hat uns ja auch/ eben dieſer ewi-
ge Sohn gelehret/ der himliſche Vatter
wiſſe/ was wir bedoͤrfen. (h) Dann wie
ſolte ein vernuͤnftiger Vatter nicht wiſſen/
was ſein Kind vonnoͤten habe. Er hat
uns ja viel gegeben/ ehe wir ihn noch bit-
ten und anſprechen konten. Er will aber
von uns erwachſenen die Ehre haben/ daß
wir ihn auch um die zeitliche Notturft
bitten und anſprechen ſollen: damit wir
uns erinneren/ von wem wir alles haben.
Er will keine Saͤue zu Kindern haben/ die
die Eicheln auffreſſen/ und nicht einmal
nach dem Baum empor ſehen/ von dem ſie
herab gefallen.
4 Mein Haus/ iſt ein Bethaus: ſagt
unſer heiliger Heiland. Jn eines Koͤnigs
Palaſt/ iſt etwan auch ein Zimmer/ die
Audienz- oder Verhoͤr-Stube genannt:
da er ſeine Unterthanen anhoͤret/ die etwas
vorzubringen und zu bitten haben. GOtt
der ewige Koͤnig/ laͤſt in der Kirche/ als in
ſeiner Audienz-Stube/ ſich antreffen und
anſprechen: gleichwie zur Zeit des Alten
Teſtaments/ bei dem Opfer-Tiſch und
Gnadenſtul.
5 GOtt ſtehet fertig/ ſo wol mit den
Oh-
(h) Matth. 6. v. 32.
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