Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.
6. Mein Verstand ist blind/ zu sehen/ er kan deine Göttlichheit nicht so/ wie er wünscht/ verstehen/ spart es in die Ewigkeit. Unterdessen glaub ich feste/ daß mein Fleisch ist Gottes Kleid/ bleibet von ihm ungezweit. Dieser Trost mich ewig tröste: JEsus gestern/ JEsus heut/ vor und in und nach der Zeit. 7 Rühmen will ich/ nicht ergründen/ diß Geheimnis Wunder-voll. Dort im Himmel werd ich finden/ was ich hier nicht suchen soll. JEsu/ GOtt! von dir ausgehet/ wie vom Vatter/ Gottes Geist/ der die Seelen Gnade speist. Meine Seele dich anflehet: wolst ihn senden auch zu mir; daß ich würdig sing von dir. 8 Durch dich/ Jesu/ ward erschaffen alles was erschaffen ist. Händ' und Augen noch nit schlaffen. Wessen du ein Schöpfer bist/ dein Geschöpfe/ du regirest: du erhältst und hältest Wacht. Du bist unsre Lebens-Macht/ aus dem Tode du uns führest. Durch
6. Mein Verſtand iſt blind/ zu ſehen/ er kan deine Goͤttlichheit nicht ſo/ wie er wuͤnſcht/ verſtehen/ ſpart es in die Ewigkeit. Unterdeſſen glaub ich feſte/ daß mein Fleiſch iſt Gottes Kleid/ bleibet von ihm ungezweit. Dieſer Troſt mich ewig troͤſte: JEſus geſtern/ JEſus heut/ vor und in und nach der Zeit. 7 Ruͤhmen will ich/ nicht ergruͤnden/ diß Geheimnis Wunder-voll. Dort im Himmel werd ich finden/ was ich hier nicht ſuchen ſoll. JEſu/ GOtt! von dir ausgehet/ wie vom Vatter/ Gottes Geiſt/ der die Seelen Gnade ſpeiſt. Meine Seele dich anflehet: wolſt ihn ſenden auch zu mir; daß ich wuͤrdig ſing von dir. 8 Durch dich/ Jeſu/ ward erſchaffen alles was erſchaffen iſt. Haͤnd’ und Augen noch nit ſchlaffen. Weſſen du ein Schoͤpfer biſt/ dein Geſchoͤpfe/ du regireſt: du erhaͤltſt und haͤlteſt Wacht. Du biſt unſre Lebens-Macht/ aus dem Tode du uns fuͤhreſt. Durch
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LobGeſang
haſt in mich dich eingehuͤllt/
haſt die Menſchheit hoch erhoben.
Eine Mutter ſuchtſt du hier/
brachteſt deinen Vatter mir.
6. Mein Verſtand iſt blind/ zu ſehen/
er kan deine Goͤttlichheit
nicht ſo/ wie er wuͤnſcht/ verſtehen/
ſpart es in die Ewigkeit.
Unterdeſſen glaub ich feſte/
daß mein Fleiſch iſt Gottes Kleid/
bleibet von ihm ungezweit.
Dieſer Troſt mich ewig troͤſte:
JEſus geſtern/ JEſus heut/
vor und in und nach der Zeit.
7 Ruͤhmen will ich/ nicht ergruͤnden/
diß Geheimnis Wunder-voll.
Dort im Himmel werd ich finden/
was ich hier nicht ſuchen ſoll.
JEſu/ GOtt! von dir ausgehet/
wie vom Vatter/ Gottes Geiſt/
der die Seelen Gnade ſpeiſt.
Meine Seele dich anflehet:
wolſt ihn ſenden auch zu mir;
daß ich wuͤrdig ſing von dir.
8 Durch dich/ Jeſu/ ward erſchaffen
alles was erſchaffen iſt.
Haͤnd’ und Augen noch nit ſchlaffen.
Weſſen du ein Schoͤpfer biſt/
dein Geſchoͤpfe/ du regireſt:
du erhaͤltſt und haͤlteſt Wacht.
Du biſt unſre Lebens-Macht/
aus dem Tode du uns fuͤhreſt.
Durch
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