Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.
3 Ob ich nicht versteh dein Wesen: doch so lässet/ wer du bist/ dein warhaftes Wort mich lesen. GOtt must fagen/ wer er ist. Ewigkeit hat dich gebohren. Deine Zeit heist Ewigkeit. JEsus gestern/ JEsus heut/ bleibt mir ewig unverlohren. Sterb ich/ stirbt mir alles hier: bleibt und lebt mein JEsus mir. 4 GOtt dein Vatter/ Sohn dich nennet. Sohn! du nennest Vatter ihn. Auch der Satan dich bekennet: ob es quälet seinen finn. Deines Vatters große Boten/ sagten eben diß von dir. Jn den Ohren schallen mir ach! die Engel-Sänger-Noten: Gottes Sohn wird euer heut/ seit ohn Furcht/ ihr Menschen Leut! 5 Ja du wurdest hier auf Erden/ was du warst im Himmel dort: und ein Menschen Sohn must werden Gottes Sohn nach seinem Wort. Gottes Bild warst du dort oben: wardst auf Erd ein Menschen-Bild/ hast F iij
3 Ob ich nicht verſteh dein Weſen: doch ſo laͤſſet/ wer du biſt/ dein warhaftes Wort mich leſen. GOtt muſt fagen/ wer er iſt. Ewigkeit hat dich gebohren. Deine Zeit heiſt Ewigkeit. JEſus geſtern/ JEſus heut/ bleibt mir ewig unverlohren. Sterb ich/ ſtirbt mir alles hier: bleibt und lebt mein JEſus mir. 4 GOtt dein Vatter/ Sohn dich nennet. Sohn! du nenneſt Vatter ihn. Auch der Satan dich bekennet: ob es quaͤlet ſeinen fiñ. Deines Vatters große Boten/ ſagten eben diß von dir. Jn den Ohren ſchallen mir ach! die Engel-Saͤnger-Noten: Gottes Sohn wird euer heut/ ſeit ohn Furcht/ ihr Menſchen Leut! 5 Ja du wurdeſt hier auf Erden/ was du warſt im Himmel dort: und ein Menſchen Sohn muſt werden Gottes Sohn nach ſeinem Wort. Gottes Bild warſt du dort oben: wardſt auf Erd ein Menſchen-Bild/ haſt F iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <l><pb facs="#f0113" n="85"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">JEſu Chriſti.</hi></fw><lb/> ſihet unter ſich die Sternen.</l><lb/> <l>JEſu/ du biſt GOtt verwandt/</l><lb/> <l>GOtt von GOtt/ aus GOtt gezeuget/</l><lb/> <l>Sohn des Himmels/ vor der Welt/</l><lb/> <l>Erſt- und hoͤchſtgeborner Held:</l><lb/> <l>gleichwie/ wann die Sonn’ aufſteiget/</l><lb/> <l>tritt ihr Schein gleich mit empor/</l><lb/> <l>lauft ihr weder nach noch vor.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>3 Ob ich nicht verſteh dein Weſen:</l><lb/> <l>doch ſo laͤſſet/ wer du biſt/</l><lb/> <l>dein warhaftes Wort mich leſen.</l><lb/> <l>GOtt muſt fagen/ wer er iſt.<lb/><hi rendition="#fr">Ewigkeit</hi> hat dich gebohren.</l><lb/> <l>Deine Zeit heiſt Ewigkeit.</l><lb/> <l>JEſus geſtern/ JEſus heut/</l><lb/> <l>bleibt mir ewig unverlohren.</l><lb/> <l>Sterb ich/ ſtirbt mir alles hier:</l><lb/> <l>bleibt und lebt mein JEſus mir.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>4 GOtt dein Vatter/ Sohn dich nennet.</l><lb/> <l>Sohn! du nenneſt Vatter ihn.</l><lb/> <l>Auch der Satan dich bekennet:</l><lb/> <l>ob es quaͤlet ſeinen fiñ.</l><lb/> <l>Deines Vatters große Boten/<lb/> ſagten eben diß von dir.</l><lb/> <l>Jn den Ohren ſchallen mir</l><lb/> <l>ach! die Engel-Saͤnger-Noten:<lb/><hi rendition="#fr">Gottes Sohn</hi> wird euer heut/<lb/> ſeit ohn Furcht/ ihr Menſchen Leut!</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>5 Ja du wurdeſt hier auf Erden/</l><lb/> <l>was du warſt im Himmel dort:</l><lb/> <l>und ein <hi rendition="#fr">Menſchen Sohn</hi> muſt werden</l><lb/> <l>Gottes Sohn nach ſeinem Wort.</l><lb/> <l>Gottes Bild warſt du dort oben:</l><lb/> <l>wardſt auf Erd ein Menſchen-Bild/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F iij</fw><fw place="bottom" type="catch">haſt</fw><lb/></l> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [85/0113]
JEſu Chriſti.
ſihet unter ſich die Sternen.
JEſu/ du biſt GOtt verwandt/
GOtt von GOtt/ aus GOtt gezeuget/
Sohn des Himmels/ vor der Welt/
Erſt- und hoͤchſtgeborner Held:
gleichwie/ wann die Sonn’ aufſteiget/
tritt ihr Schein gleich mit empor/
lauft ihr weder nach noch vor.
3 Ob ich nicht verſteh dein Weſen:
doch ſo laͤſſet/ wer du biſt/
dein warhaftes Wort mich leſen.
GOtt muſt fagen/ wer er iſt.
Ewigkeit hat dich gebohren.
Deine Zeit heiſt Ewigkeit.
JEſus geſtern/ JEſus heut/
bleibt mir ewig unverlohren.
Sterb ich/ ſtirbt mir alles hier:
bleibt und lebt mein JEſus mir.
4 GOtt dein Vatter/ Sohn dich nennet.
Sohn! du nenneſt Vatter ihn.
Auch der Satan dich bekennet:
ob es quaͤlet ſeinen fiñ.
Deines Vatters große Boten/
ſagten eben diß von dir.
Jn den Ohren ſchallen mir
ach! die Engel-Saͤnger-Noten:
Gottes Sohn wird euer heut/
ſeit ohn Furcht/ ihr Menſchen Leut!
5 Ja du wurdeſt hier auf Erden/
was du warſt im Himmel dort:
und ein Menſchen Sohn muſt werden
Gottes Sohn nach ſeinem Wort.
Gottes Bild warſt du dort oben:
wardſt auf Erd ein Menſchen-Bild/
haſt
F iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |