Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.
8 Worte/ Zeugen deiner Liebe/ deines Geistes Finger schriebe: Felsen sind sie/ die nicht wanken. Welt und Höll vor dir verstumme! Die Vernunft/ die blinde thume/ muß nicht mit dem Glauben zanken. Wahr ist/ wahrer GOtt/ dein Sprechen. Deine Treu wirst du nicht brechen: wer dir traut/ der hat gebaut/ nicht auf falsches Eis/ auf Eisen. Hoffnung deine Wunder schaut. Jch wil deine Warheit preisen. 9 Deine Hände alles regen. Dein Aug sihet allerwegen. Deine Ohren alles hören. Dir sind möglich alle Sachen: deine Macht kan alles machen. Alles voll/ ist deiner Ehren. Solt ich dann/ mein Onmacht-kränken/ nicht in dich den All Brunn senken? solt er fließen nicht auf mich? Wollest mächtig dich erweisen. Alles ich vermag/ durch dich. Jch wil deine Allmacht preisen. 10 Die Natur und Welt-Geschichte/ täglich tausend Lobgedichte op-
8 Worte/ Zeugen deiner Liebe/ deines Geiſtes Finger ſchriebe: Felſen ſind ſie/ die nicht wanken. Welt und Hoͤll vor dir verſtumme! Die Vernunft/ die blinde thume/ muß nicht mit dem Glauben zanken. Wahr iſt/ wahrer GOtt/ dein Sprechen. Deine Treu wirſt du nicht brechen: wer dir traut/ der hat gebaut/ nicht auf falſches Eis/ auf Eiſen. Hoffnung deine Wunder ſchaut. Jch wil deine Warheit preiſen. 9 Deine Haͤnde alles regen. Dein Aug ſihet allerwegen. Deine Ohren alles hoͤren. Dir ſind moͤglich alle Sachen: deine Macht kan alles machen. Alles voll/ iſt deiner Ehren. Solt ich dañ/ mein Onmacht-kraͤnken/ nicht in dich den All Brunn ſenken? ſolt er fließen nicht auf mich? Wolleſt maͤchtig dich erweiſen. Alles ich vermag/ durch dich. Jch wil deine Allmacht preiſen. 10 Die Natur und Welt-Geſchichte/ taͤglich tauſend Lobgedichte op-
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LobGeſang
Deine Langmut uͤberſihet:
laͤſſet/ wañ uns Straffe bluͤhet/
ſich durch deinen Sohn verſuͤhnen.
Guter GOtt! ohn dein Erbarmen/
waͤren wir die aͤrmſte Armen.
Ach! du wolleſt gegen mir/
der du allzeit hießeſt/ heißen.
Aller Troſt flieſt mir von dir.
Jch wil deine Guͤte preiſen.
8 Worte/ Zeugen deiner Liebe/
deines Geiſtes Finger ſchriebe:
Felſen ſind ſie/ die nicht wanken.
Welt und Hoͤll vor dir verſtumme!
Die Vernunft/ die blinde thume/
muß nicht mit dem Glauben zanken.
Wahr iſt/ wahrer GOtt/ dein Sprechen.
Deine Treu wirſt du nicht brechen:
wer dir traut/ der hat gebaut/
nicht auf falſches Eis/ auf Eiſen.
Hoffnung deine Wunder ſchaut.
Jch wil deine Warheit preiſen.
9 Deine Haͤnde alles regen.
Dein Aug ſihet allerwegen.
Deine Ohren alles hoͤren.
Dir ſind moͤglich alle Sachen:
deine Macht kan alles machen.
Alles voll/ iſt deiner Ehren.
Solt ich dañ/ mein Onmacht-kraͤnken/
nicht in dich den All Brunn ſenken?
ſolt er fließen nicht auf mich?
Wolleſt maͤchtig dich erweiſen.
Alles ich vermag/ durch dich.
Jch wil deine Allmacht preiſen.
10 Die Natur und Welt-Geſchichte/
taͤglich tauſend Lobgedichte
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