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Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665.

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Die belobte Emilie.
dannoch pflegt mein Mecänat
meine Lieder gern zusehen.

4.
Dorthin reiset/ ihr Gedanken!
denkt/ wie üm den Vorzug zanken
sein Verstand/ sein Stand und Glücke.
Reiche/ zehlen nicht die Heerden:
ich muß arm an Worten werden/
wann ich dankbar denk zurücke.
Ich verehre mehr mit Schweigen/
ungemessnes Gnad-bezeigen.
Ob ich etwan manchesmal
diesem Wald davon gesaget:
dannoch hat das hole Thal
stäts nach mehr/ nach mehr/ gefraget.
5.
Oftmals ich gen Himmel rieffe/
aus entbrannter Herzens-tieffe:
Himmel! meinen Dank ihm zahle.
Nein! der Wunsch gieng nicht verlohren:
es hat auch der Himmel Ohren/
nicht nur Regen und die Strahle.
Legt die niedre Sinnen nieder;
adelt euch/ ihr meine Lieder!
mit dem schönsten Jnnhalt itzt.
Eine seine andre Sonne
meinen Föbus selbst erhitzt/

und ihm gibet tausend-Wonne.
6.
Pranget nicht/ ihr hohen Tannen/
ihr des Faunus grüne Fahnen/
mit den Wolkennachbar-gipfeln!
euch

Die belobte Emilie.
dannoch pflegt mein Mecaͤnat
meine Lieder gern zuſehen.

4.
Dorthin reiſet/ ihr Gedanken!
denkt/ wie uͤm den Vorzug zanken
ſein Verſtand/ ſein Stand und Gluͤcke.
Reiche/ zehlen nicht die Heerden:
ich muß arm an Worten werden/
wann ich dankbar denk zuruͤcke.
Ich verehre mehr mit Schweigen/
ungemeſſnes Gnad-bezeigen.
Ob ich etwan manchesmal
dieſem Wald davon geſaget:
dannoch hat das hole Thal
ſtaͤts nach mehr/ nach mehr/ gefraget.
5.
Oftmals ich gen Himmel rieffe/
aus entbrannter Herzens-tieffe:
Himmel! meinen Dank ihm zahle.
Nein! der Wunſch gieng nicht verlohren:
es hat auch der Himmel Ohren/
nicht nur Regen und die Strahle.
Legt die niedre Sinnen nieder;
adelt euch/ ihr meine Lieder!
mit dem ſchoͤnſten Jnnhalt itzt.
Eine ſeine andre Sonne
meinen Foͤbus ſelbſt erhitzt/

und ihm gibet tauſend-Wonne.
6.
Pranget nicht/ ihr hohen Tannen/
ihr des Faunus gruͤne Fahnen/
mit den Wolkennachbar-gipfeln!
euch
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[38/0050] Die belobte Emilie. dannoch pflegt mein Mecaͤnat meine Lieder gern zuſehen. 4.Dorthin reiſet/ ihr Gedanken! denkt/ wie uͤm den Vorzug zanken ſein Verſtand/ ſein Stand und Gluͤcke. Reiche/ zehlen nicht die Heerden: ich muß arm an Worten werden/ wann ich dankbar denk zuruͤcke. Ich verehre mehr mit Schweigen/ ungemeſſnes Gnad-bezeigen. Ob ich etwan manchesmal dieſem Wald davon geſaget: dannoch hat das hole Thal ſtaͤts nach mehr/ nach mehr/ gefraget. 5.Oftmals ich gen Himmel rieffe/ aus entbrannter Herzens-tieffe: Himmel! meinen Dank ihm zahle. Nein! der Wunſch gieng nicht verlohren: es hat auch der Himmel Ohren/ nicht nur Regen und die Strahle. Legt die niedre Sinnen nieder; adelt euch/ ihr meine Lieder! mit dem ſchoͤnſten Jnnhalt itzt. Eine ſeine andre Sonne meinen Foͤbus ſelbſt erhitzt/ und ihm gibet tauſend-Wonne. 6.Pranget nicht/ ihr hohen Tannen/ ihr des Faunus gruͤne Fahnen/ mit den Wolkennachbar-gipfeln! euch

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_gespraechspiel_1665/50>, abgerufen am 21.11.2024.