zumalen die Sterne aus dem Hevelianischen Catalogo Fixarum auf selbi- ges nach ihren gehörigen Situ aufgetragen, Anno 1692. samt einer richti- gen Beschreibung in Hamburg an den Tag geleget, und es ein Coniglobium nocturnale oder stelligerum genennet; dieser gegenwärtigen Vorstellung ge- mäs, wollen wir nun so wol wie dergleichen Instrumente recht zu con- struiren als zu gebrauchen seyen, in den folgenden auch einige Anweisung geben.
Von der Zubereitung eines Coniglobii Astroscopici.
Man beschreibet erstlich einen Zirkel, so groß als man das Instrument zu haben verlanget, schneidet den sechsten Theil davon ab, und theilet den übrigen grossen Bogen, der hier so wol auf dem einem als dem andern Cono den Aequator präsentiret, in 360. Theile als Grade, ferner ziehet man auf jeden 10ten Grad aus dem Mittelpuncte lauter gerade Linien, die die Meridianen geben, theilet einen Nadium in 9. gleiche Theile, und be- schreibet aus eben dem Mittelpuncte durch obige Theilungspuncte grosse Zir- kelbögen, weil hier jeder 6te Theil von allen Zirkeln, wie bey dem Aequator, nicht vorgesteilet werden kann, biß auf den fechsten Theil des ganzen Zir- kels, welche die Parallelen des Aequators andeuten. Auf gleiche Art deter- miniret man auch die Tropicos und Circulos polares nach der bekannten Abweichung, ziehet die Ekliptik durch die 2. Puneta Aequinoctialia und das gehörige Punctum Solstitiale, als durch 3. vorgegebene Puncte, in ei- nem Zirkelbogen, und theilet selbigen, wie in dem vorhergehenden Capitel gelehret worden, in ihre Zeichen und Grade. Nachdem träget man alle Sterne aus dem Hevelianischen Catalogo, wie es die Ascensiones rectä und Declinationes auf die jetzige Zeit mit sich bringen, in beyden conischen Flächen, und zwar die mitternächtigen in dem obern, hingegen die mittägigen in dem untern Cono gebührend ein, notiret solche nach ihren eigentlichen Grössen, und umzeichnet selbige mit ihren Sternbildern. Endlich beschrei- bet man auch ausserhalb dem Aequator noch einen etwas grössern Zirkelbo- gen, und theilet solchen in 2 mal 12. Theile, als die ordentliche Stunden, eine jede Stunde aber wieder in 4. als . Stunden, alsdann schneidet man dieses Spatium bey beyden Conis davon ab, leimet es unten in zween andern etwas grössern von starken Papier gemachten Conis auf, füget jeden kleinern von gegenwärtigen in den grössern, also daß er sich in solchem herum drehen lässet, und der Aequator, dabey der obbesagte Naum immer berühret, und verschaft dann, daß durch deren Spitzen ein subtiler Seidenfaden, an dem ein klein Perlein hänget, durch den innern Theil herab gehe, so wird das In- strument zum Gebrauche ganz dienlich seyn.
zumalen die Sterne aus dem Hevelianiſchen Catalogo Fixarum auf ſelbi- ges nach ihren gehörigen Situ aufgetragen, Anno 1692. ſamt einer richti- gen Beſchreibung in Hamburg an den Tag geleget, und es ein Coniglobium nocturnale oder ſtelligerum genennet; dieſer gegenwärtigen Vorſtellung ge- mäs, wollen wir nun ſo wol wie dergleichen Inſtrumente recht zu con- ſtruiren als zu gebrauchen ſeyen, in den folgenden auch einige Anweiſung geben.
Von der Zubereitung eines Coniglobii Aſtroſcopici.
Man beſchreibet erſtlich einen Zirkel, ſo groß als man das Inſtrument zu haben verlanget, ſchneidet den ſechſten Theil davon ab, und theilet den übrigen groſſen Bogen, der hier ſo wol auf dem einem als dem andern Cono den Aequator präſentiret, in 360. Theile als Grade, ferner ziehet man auf jeden 10ten Grad aus dem Mittelpuncte lauter gerade Linien, die die Meridianen geben, theilet einen Nadium in 9. gleiche Theile, und be- ſchreibet aus eben dem Mittelpuncte durch obige Theilungspuncte groſſe Zir- kelbögen, weil hier jeder 6te Theil von allen Zirkeln, wie bey dem Aequator, nicht vorgeſteilet werden kann, biß auf den fechſten Theil des ganzen Zir- kels, welche die Parallelen des Aequators andeuten. Auf gleiche Art deter- miniret man auch die Tropicos und Circulos polares nach der bekannten Abweichung, ziehet die Ekliptik durch die 2. Puneta Aequinoctialia und das gehörige Punctum Solſtitiale, als durch 3. vorgegebene Puncte, in ei- nem Zirkelbogen, und theilet ſelbigen, wie in dem vorhergehenden Capitel gelehret worden, in ihre Zeichen und Grade. Nachdem träget man alle Sterne aus dem Hevelianiſchen Catalogo, wie es die Aſcenſiones rectä und Declinationes auf die jetzige Zeit mit ſich bringen, in beyden coniſchen Flächen, und zwar die mitternächtigen in dem obern, hingegen die mittägigen in dem untern Cono gebührend ein, notiret ſolche nach ihren eigentlichen Gröſſen, und umzeichnet ſelbige mit ihren Sternbildern. Endlich beſchrei- bet man auch auſſerhalb dem Aequator noch einen etwas gröſſern Zirkelbo- gen, und theilet ſolchen in 2 mal 12. Theile, als die ordentliche Stunden, eine jede Stunde aber wieder in 4. als . Stunden, alsdann ſchneidet man dieſes Spatium bey beyden Conis davon ab, leimet es unten in zween andern etwas gröſſern von ſtarken Papier gemachten Conis auf, füget jeden kleinern von gegenwärtigen in den gröſſern, alſo daß er ſich in ſolchem herum drehen läſſet, und der Aequator, dabey der obbeſagte Naum immer berühret, und verſchaft dann, daß durch deren Spitzen ein ſubtiler Seidenfaden, an dem ein klein Perlein hänget, durch den innern Theil herab gehe, ſo wird das In- ſtrument zum Gebrauche ganz dienlich ſeyn.
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gen Beſchreibung in Hamburg an den Tag geleget, und es ein Coniglobium
nocturnale oder ſtelligerum genennet; dieſer gegenwärtigen Vorſtellung ge-
mäs, wollen wir nun ſo wol wie dergleichen Inſtrumente recht zu con-
ſtruiren als zu gebrauchen ſeyen, in den folgenden auch einige Anweiſung
geben.
Von der Zubereitung eines Coniglobii
Aſtroſcopici.
Man beſchreibet erſtlich einen Zirkel, ſo groß als man das Inſtrument
zu haben verlanget, ſchneidet den ſechſten Theil davon ab, und theilet
den übrigen groſſen Bogen, der hier ſo wol auf dem einem als dem andern
Cono den Aequator präſentiret, in 360. Theile als Grade, ferner ziehet
man auf jeden 10ten Grad aus dem Mittelpuncte lauter gerade Linien, die
die Meridianen geben, theilet einen Nadium in 9. gleiche Theile, und be-
ſchreibet aus eben dem Mittelpuncte durch obige Theilungspuncte groſſe Zir-
kelbögen, weil hier jeder 6te Theil von allen Zirkeln, wie bey dem Aequator,
nicht vorgeſteilet werden kann, biß auf den fechſten Theil des ganzen Zir-
kels, welche die Parallelen des Aequators andeuten. Auf gleiche Art deter-
miniret man auch die Tropicos und Circulos polares nach der bekannten
Abweichung, ziehet die Ekliptik durch die 2. Puneta Aequinoctialia und
das gehörige Punctum Solſtitiale, als durch 3. vorgegebene Puncte, in ei-
nem Zirkelbogen, und theilet ſelbigen, wie in dem vorhergehenden Capitel
gelehret worden, in ihre Zeichen und Grade. Nachdem träget man alle
Sterne aus dem Hevelianiſchen Catalogo, wie es die Aſcenſiones rectä
und Declinationes auf die jetzige Zeit mit ſich bringen, in beyden coniſchen
Flächen, und zwar die mitternächtigen in dem obern, hingegen die mittägigen
in dem untern Cono gebührend ein, notiret ſolche nach ihren eigentlichen
Gröſſen, und umzeichnet ſelbige mit ihren Sternbildern. Endlich beſchrei-
bet man auch auſſerhalb dem Aequator noch einen etwas gröſſern Zirkelbo-
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von gegenwärtigen in den gröſſern, alſo daß er ſich in ſolchem herum drehen
läſſet, und der Aequator, dabey der obbeſagte Naum immer berühret, und
verſchaft dann, daß durch deren Spitzen ein ſubtiler Seidenfaden, an dem
ein klein Perlein hänget, durch den innern Theil herab gehe, ſo wird das In-
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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/94>, abgerufen am 27.07.2024.
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