Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.zumalen die Sterne aus dem Hevelianischen Catalogo Fixarum auf selbi- Von der Zubereitung eines Coniglobii Astroscopici. Man beschreibet erstlich einen Zirkel, so groß als man das Instrument zumalen die Sterne aus dem Hevelianiſchen Catalogo Fixarum auf ſelbi- Von der Zubereitung eines Coniglobii Aſtroſcopici. Man beſchreibet erſtlich einen Zirkel, ſo groß als man das Inſtrument <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0094" n="82"/> zumalen die Sterne aus dem Hevelianiſchen Catalogo Fixarum auf ſelbi-<lb/> ges nach ihren gehörigen Situ aufgetragen, Anno 1692. ſamt einer richti-<lb/> gen Beſchreibung in Hamburg an den Tag geleget, und es ein Coniglobium<lb/> nocturnale oder ſtelligerum genennet; dieſer gegenwärtigen Vorſtellung ge-<lb/> mäs, wollen wir nun ſo wol wie dergleichen Inſtrumente recht zu con-<lb/> ſtruiren als zu gebrauchen ſeyen, in den folgenden auch einige Anweiſung<lb/> geben. </p> </div> <div n="1"> <head>Von der Zubereitung eines Coniglobii<lb/> Aſtroſcopici.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">M</hi>an beſchreibet erſtlich einen Zirkel, ſo groß als man das Inſtrument<lb/> zu haben verlanget, ſchneidet den ſechſten Theil davon ab, und theilet<lb/> den übrigen groſſen Bogen, der hier ſo wol auf dem einem als dem andern<lb/> Cono den Aequator präſentiret, in 360. Theile als Grade, ferner ziehet<lb/> man auf jeden 10ten Grad aus dem Mittelpuncte lauter gerade Linien, die<lb/> die Meridianen geben, theilet einen Nadium in 9. gleiche Theile, und be-<lb/> ſchreibet aus eben dem Mittelpuncte durch obige Theilungspuncte groſſe Zir-<lb/> kelbögen, weil hier jeder 6te Theil von allen Zirkeln, wie bey dem Aequator,<lb/> nicht vorgeſteilet werden kann, biß auf den fechſten Theil des ganzen Zir-<lb/> kels, welche die Parallelen des Aequators andeuten. Auf gleiche Art deter-<lb/> miniret man auch die Tropicos und Circulos polares nach der bekannten<lb/> Abweichung, ziehet die Ekliptik durch die 2. Puneta Aequinoctialia und<lb/> das gehörige Punctum Solſtitiale, als durch 3. vorgegebene Puncte, in ei-<lb/> nem Zirkelbogen, und theilet ſelbigen, wie in dem vorhergehenden Capitel<lb/> gelehret worden, in ihre Zeichen und Grade. Nachdem träget man alle<lb/> Sterne aus dem Hevelianiſchen Catalogo, wie es die Aſcenſiones rectä<lb/> und Declinationes auf die jetzige Zeit mit ſich bringen, in beyden coniſchen<lb/> Flächen, und zwar die mitternächtigen in dem obern, hingegen die mittägigen<lb/> in dem untern Cono gebührend ein, notiret ſolche nach ihren eigentlichen<lb/> Gröſſen, und umzeichnet ſelbige mit ihren Sternbildern. Endlich beſchrei-<lb/> bet man auch auſſerhalb dem Aequator noch einen etwas gröſſern Zirkelbo-<lb/> gen, und theilet ſolchen in 2 mal 12. Theile, als die ordentliche Stunden,<lb/> eine jede Stunde aber wieder in 4. als <formula notation="TeX">\frac {1}{4}</formula>. Stunden, alsdann ſchneidet man<lb/> dieſes Spatium bey beyden Conis davon ab, leimet es unten in zween andern<lb/> etwas gröſſern von ſtarken Papier gemachten Conis auf, füget jeden kleinern<lb/> von gegenwärtigen in den gröſſern, alſo daß er ſich in ſolchem herum drehen<lb/> läſſet, und der Aequator, dabey der obbeſagte Naum immer berühret, und<lb/> verſchaft dann, daß durch deren Spitzen ein ſubtiler Seidenfaden, an dem<lb/> ein klein Perlein hänget, durch den innern Theil herab gehe, ſo wird das In-<lb/> ſtrument zum Gebrauche ganz dienlich ſeyn. </p> </div> </body> </text> </TEI> [82/0094]
zumalen die Sterne aus dem Hevelianiſchen Catalogo Fixarum auf ſelbi-
ges nach ihren gehörigen Situ aufgetragen, Anno 1692. ſamt einer richti-
gen Beſchreibung in Hamburg an den Tag geleget, und es ein Coniglobium
nocturnale oder ſtelligerum genennet; dieſer gegenwärtigen Vorſtellung ge-
mäs, wollen wir nun ſo wol wie dergleichen Inſtrumente recht zu con-
ſtruiren als zu gebrauchen ſeyen, in den folgenden auch einige Anweiſung
geben.
Von der Zubereitung eines Coniglobii
Aſtroſcopici.
Man beſchreibet erſtlich einen Zirkel, ſo groß als man das Inſtrument
zu haben verlanget, ſchneidet den ſechſten Theil davon ab, und theilet
den übrigen groſſen Bogen, der hier ſo wol auf dem einem als dem andern
Cono den Aequator präſentiret, in 360. Theile als Grade, ferner ziehet
man auf jeden 10ten Grad aus dem Mittelpuncte lauter gerade Linien, die
die Meridianen geben, theilet einen Nadium in 9. gleiche Theile, und be-
ſchreibet aus eben dem Mittelpuncte durch obige Theilungspuncte groſſe Zir-
kelbögen, weil hier jeder 6te Theil von allen Zirkeln, wie bey dem Aequator,
nicht vorgeſteilet werden kann, biß auf den fechſten Theil des ganzen Zir-
kels, welche die Parallelen des Aequators andeuten. Auf gleiche Art deter-
miniret man auch die Tropicos und Circulos polares nach der bekannten
Abweichung, ziehet die Ekliptik durch die 2. Puneta Aequinoctialia und
das gehörige Punctum Solſtitiale, als durch 3. vorgegebene Puncte, in ei-
nem Zirkelbogen, und theilet ſelbigen, wie in dem vorhergehenden Capitel
gelehret worden, in ihre Zeichen und Grade. Nachdem träget man alle
Sterne aus dem Hevelianiſchen Catalogo, wie es die Aſcenſiones rectä
und Declinationes auf die jetzige Zeit mit ſich bringen, in beyden coniſchen
Flächen, und zwar die mitternächtigen in dem obern, hingegen die mittägigen
in dem untern Cono gebührend ein, notiret ſolche nach ihren eigentlichen
Gröſſen, und umzeichnet ſelbige mit ihren Sternbildern. Endlich beſchrei-
bet man auch auſſerhalb dem Aequator noch einen etwas gröſſern Zirkelbo-
gen, und theilet ſolchen in 2 mal 12. Theile, als die ordentliche Stunden,
eine jede Stunde aber wieder in 4. als [FORMEL]. Stunden, alsdann ſchneidet man
dieſes Spatium bey beyden Conis davon ab, leimet es unten in zween andern
etwas gröſſern von ſtarken Papier gemachten Conis auf, füget jeden kleinern
von gegenwärtigen in den gröſſern, alſo daß er ſich in ſolchem herum drehen
läſſet, und der Aequator, dabey der obbeſagte Naum immer berühret, und
verſchaft dann, daß durch deren Spitzen ein ſubtiler Seidenfaden, an dem
ein klein Perlein hänget, durch den innern Theil herab gehe, ſo wird das In-
ſtrument zum Gebrauche ganz dienlich ſeyn.
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