ist,) finden, dann aber den Parallel, der durch selbigen Ort gehet, gar leicht bestimmen.
II. Nutz.
Die Declination der Sonne auch eines jeden andern Sterns zu finden.
So der Parallel, den die Sonne oder ein Stern zu einer vorgegebe. nen Zeit in dem Himmel durchwandert, nach dem vorhergehenden bekannt, muß man dessen Declination auf dem Rande des äussern Meridians suchen, als z. E. so man der Sonnen Stelle den 1. May des 1701. Jahrs in der Ekliptik in dem 10. Grad 45. Minuten des Stiers befunden, und den Parallel durch solchen Ort gehen lassen, wird sich vor solche auf dem äussern Meridian gegen Mitternacht eine Declination bey 15. Graden dargeben.
III. Nutz.
Bey einer bekannten Declination der Sonne oder eines andern Sterns, die Polhöhe eines vorgegebenen Orts, und wiederum aus dieser jene zu be- stimmen.
Man observiret erstlich die Mittagshöhe der Sonne oder des Sterns über dem Horizont, zehlet solche nach den gefundenen Graden und Minuten von dem Puncte in dem äussern Meridian, durch wel- chen der correspondirende Parallel gehet, hinabwärts, und stellet alsdann die Regel zu Ende derselben, so wird selbige den Horizont des Orts dar- stellen, da man dann endlich auf der andern Seite bey der Entfernung be- sagter Regel von dem Pol die gesuchte Polhöhe auf dem Meridian erlan- gen wird.
Bey dieser Anweisung kann man auch wieder Methodo inversa, so die Polhöhe des Orts, und die Mittagshöhe des Sterns bekannt ist, dessen Declination mit leichter Mühe bekommen, da man nemlich nach der bekannten Polhöhe mit der Regel den Horizont des Orts vor- stellet, und von dar auf der andern Seite die Mittagshöhe des Sterns so groß man solche befunden, auf dem äussern Meridian hinauf zehlet,
iſt,) finden, dann aber den Parallel, der durch ſelbigen Ort gehet, gar leicht beſtimmen.
II. Nutz.
Die Declination der Sonne auch eines jeden andern Sterns zu finden.
So der Parallel, den die Sonne oder ein Stern zu einer vorgegebe. nen Zeit in dem Himmel durchwandert, nach dem vorhergehenden bekannt, muß man deſſen Declination auf dem Rande des äuſſern Meridians ſuchen, als z. E. ſo man der Sonnen Stelle den 1. May des 1701. Jahrs in der Ekliptik in dem 10. Grad 45. Minuten des Stiers befunden, und den Parallel durch ſolchen Ort gehen laſſen, wird ſich vor ſolche auf dem äuſſern Meridian gegen Mitternacht eine Declination bey 15. Graden dargeben.
III. Nutz.
Bey einer bekannten Declination der Sonne oder eines andern Sterns, die Polhöhe eines vorgegebenen Orts, und wiederum aus dieſer jene zu be- ſtimmen.
Man obſerviret erſtlich die Mittagshöhe der Sonne oder des Sterns über dem Horizont, zehlet ſolche nach den gefundenen Graden und Minuten von dem Puncte in dem äuſſern Meridian, durch wel- chen der correſpondirende Parallel gehet, hinabwärts, und ſtellet alsdann die Regel zu Ende derſelben, ſo wird ſelbige den Horizont des Orts dar- ſtellen, da man dann endlich auf der andern Seite bey der Entfernung be- ſagter Regel von dem Pol die geſuchte Polhöhe auf dem Meridian erlan- gen wird.
Bey dieſer Anweiſung kann man auch wieder Methodo inverſa, ſo die Polhöhe des Orts, und die Mittagshöhe des Sterns bekannt iſt, deſſen Declination mit leichter Mühe bekommen, da man nemlich nach der bekannten Polhöhe mit der Regel den Horizont des Orts vor- ſtellet, und von dar auf der andern Seite die Mittagshöhe des Sterns ſo groß man ſolche befunden, auf dem äuſſern Meridian hinauf zehlet,
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iſt,) finden, dann aber den Parallel, der durch ſelbigen Ort gehet, gar
leicht beſtimmen.
II. Nutz.
Die Declination der Sonne auch eines jeden andern
Sterns zu finden.
So der Parallel, den die Sonne oder ein Stern zu einer vorgegebe.
nen Zeit in dem Himmel durchwandert, nach dem vorhergehenden
bekannt, muß man deſſen Declination auf dem Rande des äuſſern
Meridians ſuchen, als z. E. ſo man der Sonnen Stelle den 1. May des
1701. Jahrs in der Ekliptik in dem 10. Grad 45. Minuten des Stiers
befunden, und den Parallel durch ſolchen Ort gehen laſſen, wird ſich vor
ſolche auf dem äuſſern Meridian gegen Mitternacht eine Declination bey 15.
Graden dargeben.
III. Nutz.
Bey einer bekannten Declination der Sonne oder
eines andern Sterns, die Polhöhe eines vorgegebenen Orts,
und wiederum aus dieſer jene zu be-
ſtimmen.
Man obſerviret erſtlich die Mittagshöhe der Sonne oder des Sterns
über dem Horizont, zehlet ſolche nach den gefundenen Graden und
Minuten von dem Puncte in dem äuſſern Meridian, durch wel-
chen der correſpondirende Parallel gehet, hinabwärts, und ſtellet alsdann
die Regel zu Ende derſelben, ſo wird ſelbige den Horizont des Orts dar-
ſtellen, da man dann endlich auf der andern Seite bey der Entfernung be-
ſagter Regel von dem Pol die geſuchte Polhöhe auf dem Meridian erlan-
gen wird.
Bey dieſer Anweiſung kann man auch wieder Methodo inverſa, ſo
die Polhöhe des Orts, und die Mittagshöhe des Sterns bekannt iſt,
deſſen Declination mit leichter Mühe bekommen, da man nemlich nach
der bekannten Polhöhe mit der Regel den Horizont des Orts vor-
ſtellet, und von dar auf der andern Seite die Mittagshöhe des Sterns
ſo groß man ſolche befunden, auf dem äuſſern Meridian hinauf zehlet,
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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/53>, abgerufen am 16.02.2025.
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