beyden Enden, welche auf dem horizontalen Durchmesser des erscheinenden hellen Spatii oder Campi eigentlich stehen müssen, accurat nimmt, damit man aber eben dieses Instrument so wohl in weiten als engen Sehröhren auf erstbesagte Art recht gebrauchen möge, so findet man bey C auf einem Stück von Messing etliche runde Oefnungen, in deren einem man, nach- deme das Sehrohr dick ist, den Zirkel bey dem Kopf aufschraubet, und dann das Blech samt dem Zirkel an das Sehrohr bey A und B vest machet, so wird dann das Instrument auch bey mehrern Sehröhren gar wohl dien- lich seyn können. Bey dieser Gelegenheit können wir auch noch beybrin- gen, daß man bey der Application verschiedener solcher Scheiben, auch die allerkleinste Theile eines Winkels auf selbigen anzudeuten wisse, dann es meldet Antonius de Montforte in seinem Tractatu de siderum intervallis & magni- tudinibus p. 72, daß, wie man sonsten mit den Zeigern bey den Mikrometern auf den Scheiben auch die Secunden über die Minuten öfters anzudeuten vermag, ein gewisser geschickter Mann noch eine andere, wie die vorherge- hende regieren, auf einige Scheiben gebracht habe, auf der man auch die Scrupula Tertia auf das genaueste ausgefunden.
Tab. XVI. Fig. 5.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines He- velianischen Mikrometers.
Dieses Instrument hat uns der berühmte Mathematiker in Danzig Herr C. G. Hecker, nachdeme zu dessen erster Ausfindung die Verbesserung des Auzoutischen Mikrometers schon vor langer Zeit dem Herrn Hevel all- da Anlaß gegeben, und zwar noch vollkommener als es vorhero gewesen, in denen Actis Eruditorum Lips. p. 125. des 1708ten Jahrs gemein gemacht, es wird aber erstlich die Verfertigung gegenwärtigen Instruments auch dersel- ben Beschreibung auf folgende Art vorgestellet.
Von der Zubereitung dieses Mikrometers.
Die ganze Machination des Insiruments bestehet aus vier Haupttheilen, die von Messing gemacht sind, und in der 3ten Figur der XV. Tabelle auch in den drey ersten Figuren der naächsten, wie sie beschaffen seyn müs- sen, besonder vor Augen liegen, da solche dann, wann sie richtig zusammen gesetzet werden, nach der ersten Figur der XV. Tabeile das Mikrometer, wie es so weit zugethan ist, bis die zween vordere zarte Fäden entweder ein- ander berühren, oder gar zudecken, nach der zweyten aber wie es ganz of- fen; und besagte Fäden, so weit es möglich von einander stehen, eigent-
beyden Enden, welche auf dem horizontalen Durchmeſſer des erſcheinenden hellen Spatii oder Campi eigentlich ſtehen müſſen, accurat nimmt, damit man aber eben dieſes Inſtrument ſo wohl in weiten als engen Sehröhren auf erſtbeſagte Art recht gebrauchen möge, ſo findet man bey C auf einem Stück von Meſſing etliche runde Oefnungen, in deren einem man, nach- deme das Sehrohr dick iſt, den Zirkel bey dem Kopf aufſchraubet, und dann das Blech ſamt dem Zirkel an das Sehrohr bey A und B veſt machet, ſo wird dann das Inſtrument auch bey mehrern Sehröhren gar wohl dien- lich ſeyn können. Bey dieſer Gelegenheit können wir auch noch beybrin- gen, daß man bey der Application verſchiedener ſolcher Scheiben, auch die allerkleinſte Theile eines Winkels auf ſelbigen anzudeuten wiſſe, dann es meldet Antonius de Montforte in ſeinem Tractatu de ſiderum intervallis & magni- tudinibus p. 72, daß, wie man ſonſten mit den Zeigern bey den Mikrometern auf den Scheiben auch die Secunden über die Minuten öfters anzudeuten vermag, ein gewiſſer geſchickter Mann noch eine andere, wie die vorherge- hende regieren, auf einige Scheiben gebracht habe, auf der man auch die Scrupula Tertia auf das genaueſte ausgefunden.
Tab. XVI. Fig. 5.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines He- velianiſchen Mikrometers.
Dieſes Inſtrument hat uns der berühmte Mathematiker in Danzig Herr C. G. Hecker, nachdeme zu deſſen erſter Ausfindung die Verbeſſerung des Auzoutiſchen Mikrometers ſchon vor langer Zeit dem Herrn Hevel all- da Anlaß gegeben, und zwar noch vollkommener als es vorhero geweſen, in denen Actis Eruditorum Lipſ. p. 125. des 1708ten Jahrs gemein gemacht, es wird aber erſtlich die Verfertigung gegenwärtigen Inſtruments auch derſel- ben Beſchreibung auf folgende Art vorgeſtellet.
Von der Zubereitung dieſes Mikrometers.
Die ganze Machination des Inſiruments beſtehet aus vier Haupttheilen, die von Meſſing gemacht ſind, und in der 3ten Figur der XV. Tabelle auch in den drey erſten Figuren der naächſten, wie ſie beſchaffen ſeyn müſ- ſen, beſonder vor Augen liegen, da ſolche dann, wann ſie richtig zuſammen geſetzet werden, nach der erſten Figur der XV. Tabeile das Mikrometer, wie es ſo weit zugethan iſt, bis die zween vordere zarte Fäden entweder ein- ander berühren, oder gar zudecken, nach der zweyten aber wie es ganz of- fen; und beſagte Fäden, ſo weit es möglich von einander ſtehen, eigent-
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beyden Enden, welche auf dem horizontalen Durchmeſſer des erſcheinenden
hellen Spatii oder Campi eigentlich ſtehen müſſen, accurat nimmt, damit
man aber eben dieſes Inſtrument ſo wohl in weiten als engen Sehröhren
auf erſtbeſagte Art recht gebrauchen möge, ſo findet man bey C auf einem
Stück von Meſſing etliche runde Oefnungen, in deren einem man, nach-
deme das Sehrohr dick iſt, den Zirkel bey dem Kopf aufſchraubet, und
dann das Blech ſamt dem Zirkel an das Sehrohr bey A und B veſt machet,
ſo wird dann das Inſtrument auch bey mehrern Sehröhren gar wohl dien-
lich ſeyn können. Bey dieſer Gelegenheit können wir auch noch beybrin-
gen, daß man bey der Application verſchiedener ſolcher Scheiben, auch die
allerkleinſte Theile eines Winkels auf ſelbigen anzudeuten wiſſe, dann es
meldet Antonius de Montforte in ſeinem Tractatu de ſiderum intervallis & magni-
tudinibus p. 72, daß, wie man ſonſten mit den Zeigern bey den Mikrometern
auf den Scheiben auch die Secunden über die Minuten öfters anzudeuten
vermag, ein gewiſſer geſchickter Mann noch eine andere, wie die vorherge-
hende regieren, auf einige Scheiben gebracht habe, auf der man auch die
Scrupula Tertia auf das genaueſte ausgefunden.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines He-
velianiſchen Mikrometers.
Dieſes Inſtrument hat uns der berühmte Mathematiker in Danzig Herr
C. G. Hecker, nachdeme zu deſſen erſter Ausfindung die Verbeſſerung
des Auzoutiſchen Mikrometers ſchon vor langer Zeit dem Herrn Hevel all-
da Anlaß gegeben, und zwar noch vollkommener als es vorhero geweſen, in
denen Actis Eruditorum Lipſ. p. 125. des 1708ten Jahrs gemein gemacht, es
wird aber erſtlich die Verfertigung gegenwärtigen Inſtruments auch derſel-
ben Beſchreibung auf folgende Art vorgeſtellet.
Von der Zubereitung dieſes Mikrometers.
Die ganze Machination des Inſiruments beſtehet aus vier Haupttheilen,
die von Meſſing gemacht ſind, und in der 3ten Figur der XV. Tabelle
auch in den drey erſten Figuren der naächſten, wie ſie beſchaffen ſeyn müſ-
ſen, beſonder vor Augen liegen, da ſolche dann, wann ſie richtig zuſammen
geſetzet werden, nach der erſten Figur der XV. Tabeile das Mikrometer,
wie es ſo weit zugethan iſt, bis die zween vordere zarte Fäden entweder ein-
ander berühren, oder gar zudecken, nach der zweyten aber wie es ganz of-
fen; und beſagte Fäden, ſo weit es möglich von einander ſtehen, eigent-
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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/153>, abgerufen am 16.02.2025.
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