nähere Spiegel die Speciem des vorgegebenen Sterns auf den andern äus- sern, dieser aber selbige durch das Sehrohr in das Aug geworfen, da man dann alle Sterne gegen eine Gegend des Himmels durch das unbewegll- che Sehrohr hat zu Gesicht bekommen können.
Von den Sehröhren, die bey Tag zum observiren ge- braucht werden, in specie von den sogenannten Helioscopiis.
Die Sehröhren, die man bey Tag zu denen Beobachtungen bestimmet, mögen nicht sonders groß, und demnach jederzeit mit Röhren, auch in andern Stücken, wie sonsten ordentlich versehen seyn, indeme nemlich nur diejenige Sterne, die am grösten und hellesten sich in dem Himmel zei- gen, allein, und also diese, auch durch kleine Sehröhren observiret werden kön- nen: Bey den Observationen der Sonne pflegte man wohl ehedessen sich besonderer Sehröhren, deren geschliffene Gläser gefärbt waren, zu bedie- nen, die man wegen des Gebrauchs Helic scopia nennte, heutiges Tags aber können wir solcher gefärbten optischen Gläser gar wohl enlbehren, als da man jetzo ein ordentlich Sehrohr nur dazu nimmt, vor das Aug et- liche platte gesärbte Gläser in einer Capsel an das Sehrohr hält, und da- bey an das Rohr zugleich eine grosse runde Scheibe von einem dicken Pa- pier appliciret, so wird man alsdann dadurch in die Sonne ebenfalls mit unverletzten Augen gar bequem sehen, und dabey seine Observation, wann etwann Maculn, der Merkurius oder die Venus in der Sonne anzutref- fen wären, anstellen können.
Von dem Gebrauche der astronomischen Sehröhren.
Der Gebrauch dieser Instrumenten ist nunmehro bey Beobachtungen so allgemein, daß man nicht leicht eine dergleichen halten kann, wo nicht ein solches Sehrohr dabey erfordert wird, absonderlich da man diese zu den neuern Zeiten, um die Höhen und Distanzen der Sterne nach vieler Mey- nung desto richtiger zu messen, weil dergleichen Beobachtungen immer vor- kommen, auf die Quadranten und Sextanten appliciret, vermöge deren Application man auch bey Tag, ja gar um dem Mittag, die Planeten und Fixsterne von den 3. ersten Grössen bey 40. Jahren zu sonderbarer Auf- nahm der Astronomie observiret, wie solches als eine richtige Probe die Ta- bulä Delahirianä, die meistentheils aus Observationen von dieser Metho-
nähere Spiegel die Speciem des vorgegebenen Sterns auf den andern äuſ- ſern, dieſer aber ſelbige durch das Sehrohr in das Aug geworfen, da man dann alle Sterne gegen eine Gegend des Himmels durch das unbewegll- che Sehrohr hat zu Geſicht bekommen können.
Von den Sehröhren, die bey Tag zum obſerviren ge- braucht werden, in ſpecie von den ſogenannten Helioſcopiis.
Die Sehröhren, die man bey Tag zu denen Beobachtungen beſtimmet, mögen nicht ſonders groß, und demnach jederzeit mit Röhren, auch in andern Stücken, wie ſonſten ordentlich verſehen ſeyn, indeme nemlich nur diejenige Sterne, die am gröſten und helleſten ſich in dem Himmel zei- gen, allein, und alſo dieſe, auch durch kleine Sehröhren obſerviret werden kön- nen: Bey den Obſervationen der Sonne pflegte man wohl ehedeſſen ſich beſonderer Sehröhren, deren geſchliffene Gläſer gefärbt waren, zu bedie- nen, die man wegen des Gebrauchs Helic ſcopia nennte, heutiges Tags aber können wir ſolcher gefärbten optiſchen Gläſer gar wohl enlbehren, als da man jetzo ein ordentlich Sehrohr nur dazu nimmt, vor das Aug et- liche platte geſärbte Gläſer in einer Capſel an das Sehrohr hält, und da- bey an das Rohr zugleich eine groſſe runde Scheibe von einem dicken Pa- pier appliciret, ſo wird man alsdann dadurch in die Sonne ebenfalls mit unverletzten Augen gar bequem ſehen, und dabey ſeine Obſervation, wann etwann Maculn, der Merkurius oder die Venus in der Sonne anzutref- fen wären, anſtellen können.
Von dem Gebrauche der aſtronomiſchen Sehröhren.
Der Gebrauch dieſer Inſtrumenten iſt nunmehro bey Beobachtungen ſo allgemein, daß man nicht leicht eine dergleichen halten kann, wo nicht ein ſolches Sehrohr dabey erfordert wird, abſonderlich da man dieſe zu den neuern Zeiten, um die Höhen und Diſtanzen der Sterne nach vieler Mey- nung deſto richtiger zu meſſen, weil dergleichen Beobachtungen immer vor- kommen, auf die Quadranten und Sextanten appliciret, vermöge deren Application man auch bey Tag, ja gar um dem Mittag, die Planeten und Fixſterne von den 3. erſten Gröſſen bey 40. Jahren zu ſonderbarer Auf- nahm der Aſtronomie obſerviret, wie ſolches als eine richtige Probe die Ta- bulä Delahirianä, die meiſtentheils aus Obſervationen von dieſer Metho-
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nähere Spiegel die Speciem des vorgegebenen Sterns auf den andern äuſ-
ſern, dieſer aber ſelbige durch das Sehrohr in das Aug geworfen, da man
dann alle Sterne gegen eine Gegend des Himmels durch das unbewegll-
che Sehrohr hat zu Geſicht bekommen können.
Von den Sehröhren, die bey Tag zum obſerviren ge-
braucht werden, in ſpecie von den ſogenannten
Helioſcopiis.
Die Sehröhren, die man bey Tag zu denen Beobachtungen beſtimmet,
mögen nicht ſonders groß, und demnach jederzeit mit Röhren, auch
in andern Stücken, wie ſonſten ordentlich verſehen ſeyn, indeme nemlich
nur diejenige Sterne, die am gröſten und helleſten ſich in dem Himmel zei-
gen, allein, und alſo dieſe, auch durch kleine Sehröhren obſerviret werden kön-
nen: Bey den Obſervationen der Sonne pflegte man wohl ehedeſſen ſich
beſonderer Sehröhren, deren geſchliffene Gläſer gefärbt waren, zu bedie-
nen, die man wegen des Gebrauchs Helic ſcopia nennte, heutiges Tags
aber können wir ſolcher gefärbten optiſchen Gläſer gar wohl enlbehren,
als da man jetzo ein ordentlich Sehrohr nur dazu nimmt, vor das Aug et-
liche platte geſärbte Gläſer in einer Capſel an das Sehrohr hält, und da-
bey an das Rohr zugleich eine groſſe runde Scheibe von einem dicken Pa-
pier appliciret, ſo wird man alsdann dadurch in die Sonne ebenfalls mit
unverletzten Augen gar bequem ſehen, und dabey ſeine Obſervation, wann
etwann Maculn, der Merkurius oder die Venus in der Sonne anzutref-
fen wären, anſtellen können.
Von dem Gebrauche der aſtronomiſchen
Sehröhren.
Der Gebrauch dieſer Inſtrumenten iſt nunmehro bey Beobachtungen ſo
allgemein, daß man nicht leicht eine dergleichen halten kann, wo nicht
ein ſolches Sehrohr dabey erfordert wird, abſonderlich da man dieſe zu den
neuern Zeiten, um die Höhen und Diſtanzen der Sterne nach vieler Mey-
nung deſto richtiger zu meſſen, weil dergleichen Beobachtungen immer vor-
kommen, auf die Quadranten und Sextanten appliciret, vermöge deren
Application man auch bey Tag, ja gar um dem Mittag, die Planeten und
Fixſterne von den 3. erſten Gröſſen bey 40. Jahren zu ſonderbarer Auf-
nahm der Aſtronomie obſerviret, wie ſolches als eine richtige Probe die Ta-
bulä Delahirianä, die meiſtentheils aus Obſervationen von dieſer Metho-
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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/143>, abgerufen am 23.07.2024.
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