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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.

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cipirte Hlmmelskugel in Ansehung ihrer fast unendlichen Grösse gegen
dem Erdkörper fast keine Proportion hat, so hat man doch jederzeit die
Himmelskugel mit der Erdkugel, weil es eins, und zum Gebrauche am
dienlichsten ist, in gleicher Grösse formiret, und zugleich bey jener die
Sterne, besserer Bequemlichkeit willen, vielmehr auf deren Converität
beschrieben. Die gehörige Vorstellungen, können auf dergleichen Kugeln,
absonderlich auf zweyerley Art gescheben: erstlich mag man, so die Kugeln
von Messing, Kupfer, oder sonsten einer dichten Materie verfertiget wer-
den, auf deren einem die vornehmsten Oerter der Erde, aus einem accuraten
Verzeichnis der Oerter, vornemlich die aus astronomischen Beobachtungen
richtig hergeleitet worden, nach ihren Längen und Breiten von dem Aequa-
tor an tragen, auf die andere aber alle sichtbare Fixsterne aus einem Verzeich-
nis der Fixsterne, dergleichen einen ehedessen Herr Hevel in Danzig, vor
kurzen aber Herr Flamsteed in Londen zum Vorschein gebracht, wie es der-
selben Längen und Breiten von der Ecliptik an erfordern, ganz accurat
bringen. Zum zweyten können auch die Kugeln entweder von gestämpften
Zeug, davon das Papier gemacht wird, oder von Gips, oder einer andern
Materie, so die messinge und kupferne zu kostbar sind, zubereitet, die Ku-
gelschnitte, und was aus der Geographie und Astronomie darauf gehöret,
auf das Kupfer gebracht und gestochen, die abgedruckte Segmenta aber,
wie man insgemein zu thun pfleget, auf solche Kugeln gehörig gezogen wer-
den. Indeme aber diese letzte, ganz gemeine Methode, erfordert, daß
man so wohl bey der Construction der Schnitte als bey Verfertigung der
darzu bestimmten Kugeln ein mehrers zeige, so wollen wir alles dieses gar
füglich nach der Methode, die Nic. Bion, unser Verfasser, anderwärts in
seinem Tractat von den Globis und Sphäris an die Hand gegeben, all-
hier in den nachsolgenden darthun.

Von der Zubereitung der Kugelschnitte und wie
alles Gehörige richtig darauf zu
beschreiben.

Viele sind der Meynung, daß die krummen Linien, mit welchen diese
Segmenta umgeben, aus lauter Zirkellinien bestehen, es lehret aber
die Erfahrung ein anders, indeme dergleichen Linien, so die Schnitte auf-
gezogen werden, keinmal zusammen treffen, so haben wir uns viel-
mehr einer andern Methode, wie obbesagter unser Autor anderwärts an-
gewiesen, nachfolgender Lehre gemäs, zu bedienen. Man ziehet erstlich
eine gerade Linie A C, so groß als der halbe Durchmesser des vorgegebenen
Globi, nemlich, so zum Exempel der Durchmesser des Globi 6. Zoll groß seyn

cipirte Hlmmelskugel in Anſehung ihrer faſt unendlichen Gröſſe gegen
dem Erdkörper faſt keine Proportion hat, ſo hat man doch jederzeit die
Himmelskugel mit der Erdkugel, weil es eins, und zum Gebrauche am
dienlichſten iſt, in gleicher Gröſſe formiret, und zugleich bey jener die
Sterne, beſſerer Bequemlichkeit willen, vielmehr auf deren Converität
beſchrieben. Die gehörige Vorſtellungen, können auf dergleichen Kugeln,
abſonderlich auf zweyerley Art geſcheben: erſtlich mag man, ſo die Kugeln
von Meſſing, Kupfer, oder ſonſten einer dichten Materie verfertiget wer-
den, auf deren einem die vornehmſten Oerter der Erde, aus einem accuraten
Verzeichnis der Oerter, vornemlich die aus aſtronomiſchen Beobachtungen
richtig hergeleitet worden, nach ihren Längen und Breiten von dem Aequa-
tor an tragen, auf die andere aber alle ſichtbare Fixſterne aus einem Verzeich-
nis der Fixſterne, dergleichen einen ehedeſſen Herr Hevel in Danzig, vor
kurzen aber Herr Flamſteed in Londen zum Vorſchein gebracht, wie es der-
ſelben Längen und Breiten von der Ecliptik an erfordern, ganz accurat
bringen. Zum zweyten können auch die Kugeln entweder von geſtämpften
Zeug, davon das Papier gemacht wird, oder von Gips, oder einer andern
Materie, ſo die meſſinge und kupferne zu koſtbar ſind, zubereitet, die Ku-
gelſchnitte, und was aus der Geographie und Aſtronomie darauf gehöret,
auf das Kupfer gebracht und geſtochen, die abgedruckte Segmenta aber,
wie man insgemein zu thun pfleget, auf ſolche Kugeln gehörig gezogen wer-
den. Indeme aber dieſe letzte, ganz gemeine Methode, erfordert, daß
man ſo wohl bey der Conſtruction der Schnitte als bey Verfertigung der
darzu beſtimmten Kugeln ein mehrers zeige, ſo wollen wir alles dieſes gar
füglich nach der Methode, die Nic. Bion, unſer Verfaſſer, anderwärts in
ſeinem Tractat von den Globis und Sphäris an die Hand gegeben, all-
hier in den nachſolgenden darthun.

Von der Zubereitung der Kugelſchnitte und wie
alles Gehörige richtig darauf zu
beſchreiben.

Viele ſind der Meynung, daß die krummen Linien, mit welchen dieſe
Segmenta umgeben, aus lauter Zirkellinien beſtehen, es lehret aber
die Erfahrung ein anders, indeme dergleichen Linien, ſo die Schnitte auf-
gezogen werden, keinmal zuſammen treffen, ſo haben wir uns viel-
mehr einer andern Methode, wie obbeſagter unſer Autor anderwärts an-
gewieſen, nachfolgender Lehre gemäs, zu bedienen. Man ziehet erſtlich
eine gerade Linie A C, ſo groß als der halbe Durchmeſſer des vorgegebenen
Globi, nemlich, ſo zum Exempel der Durchmeſſer des Globi 6. Zoll groß ſeyn

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[2/0014] cipirte Hlmmelskugel in Anſehung ihrer faſt unendlichen Gröſſe gegen dem Erdkörper faſt keine Proportion hat, ſo hat man doch jederzeit die Himmelskugel mit der Erdkugel, weil es eins, und zum Gebrauche am dienlichſten iſt, in gleicher Gröſſe formiret, und zugleich bey jener die Sterne, beſſerer Bequemlichkeit willen, vielmehr auf deren Converität beſchrieben. Die gehörige Vorſtellungen, können auf dergleichen Kugeln, abſonderlich auf zweyerley Art geſcheben: erſtlich mag man, ſo die Kugeln von Meſſing, Kupfer, oder ſonſten einer dichten Materie verfertiget wer- den, auf deren einem die vornehmſten Oerter der Erde, aus einem accuraten Verzeichnis der Oerter, vornemlich die aus aſtronomiſchen Beobachtungen richtig hergeleitet worden, nach ihren Längen und Breiten von dem Aequa- tor an tragen, auf die andere aber alle ſichtbare Fixſterne aus einem Verzeich- nis der Fixſterne, dergleichen einen ehedeſſen Herr Hevel in Danzig, vor kurzen aber Herr Flamſteed in Londen zum Vorſchein gebracht, wie es der- ſelben Längen und Breiten von der Ecliptik an erfordern, ganz accurat bringen. Zum zweyten können auch die Kugeln entweder von geſtämpften Zeug, davon das Papier gemacht wird, oder von Gips, oder einer andern Materie, ſo die meſſinge und kupferne zu koſtbar ſind, zubereitet, die Ku- gelſchnitte, und was aus der Geographie und Aſtronomie darauf gehöret, auf das Kupfer gebracht und geſtochen, die abgedruckte Segmenta aber, wie man insgemein zu thun pfleget, auf ſolche Kugeln gehörig gezogen wer- den. Indeme aber dieſe letzte, ganz gemeine Methode, erfordert, daß man ſo wohl bey der Conſtruction der Schnitte als bey Verfertigung der darzu beſtimmten Kugeln ein mehrers zeige, ſo wollen wir alles dieſes gar füglich nach der Methode, die Nic. Bion, unſer Verfaſſer, anderwärts in ſeinem Tractat von den Globis und Sphäris an die Hand gegeben, all- hier in den nachſolgenden darthun. Von der Zubereitung der Kugelſchnitte und wie alles Gehörige richtig darauf zu beſchreiben. Viele ſind der Meynung, daß die krummen Linien, mit welchen dieſe Segmenta umgeben, aus lauter Zirkellinien beſtehen, es lehret aber die Erfahrung ein anders, indeme dergleichen Linien, ſo die Schnitte auf- gezogen werden, keinmal zuſammen treffen, ſo haben wir uns viel- mehr einer andern Methode, wie obbeſagter unſer Autor anderwärts an- gewieſen, nachfolgender Lehre gemäs, zu bedienen. Man ziehet erſtlich eine gerade Linie A C, ſo groß als der halbe Durchmeſſer des vorgegebenen Globi, nemlich, ſo zum Exempel der Durchmeſſer des Globi 6. Zoll groß ſeyn

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/14>, abgerufen am 21.11.2024.