Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.Beschreibung der innern Structur einer zum Obser- viren bestimmten Perpendikeluhr. Die Zusammensetzung einer Perpendikeluhr, die nicht nur allein die Stunden Beſchreibung der innern Structur einer zum Obſer- viren beſtimmten Perpendikeluhr. Die Zuſammenſetzung einer Perpendikeluhr, die nicht nur allein die Stunden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0126" n="114"/> </div> <div n="1"> <head>Beſchreibung der innern Structur einer zum Obſer-<lb/> viren beſtimmten Perpendikeluhr.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Zuſammenſetzung einer Perpendikeluhr, die nicht nur allein die Stunden<lb/> und Minuten, ſondern auch die Secunden zeiget, wie dergleichen Mi-<lb/> nutias der Zeit die aſtronomiſche Beobachtungen erfordern, wird in der 1.<lb/> Figur der XI. Tabelle vorgeſtellet, in dieſer ſind AA und BB die zween Bö-<lb/> den, jeder einen halben Schuh lang, und ungefehr nur halb ſo breit, die an<lb/> den vier Ecken mit 4. gedrehten Pfeilern in der Höhe von 1 <formula notation="TeX">\frac {1}{2}</formula>. Zoll geſcholſ-<lb/> ſen. das Uhrgehäus ausmachen, ſolches dienet darzu, damit die Aren der<lb/> Haupträder ihre Bewegung darinnen haben mögen. Das unterſte Rad bey<lb/> CG wird mit 80. Zähnen angerichtet, und das Walzenrad genennct, bey dieſem<lb/> Rad iſt um eben den Wellbaum eine kleine Walze beweglich, die mit ver-<lb/> ſchiedenen eiſernen Spitzen bey DD verſehen, damit die Saiten, an der die<lb/> Gewichte hangen, nicht herab weiche, indeme nun erſtbemeldetes Wal-<lb/> zenrad vermöge des Gewichts mit herum getrieben wird, ſo greiſet ſolches<lb/> zugleich in das Getriebe E, ſo aus 8. Triebſtecken beſtehet, und bringet an-<lb/> bey das Mittelrad F, das an der Axe dieſes Getriebs befindlich iſt, mit in<lb/> eine Bewegung, dieſes Mittelrad hat 48. Zähne, welche in ein anderes<lb/> Trieb von 8. Triebſtecken greifen, und zugleich das an eben der Axe ange-<lb/> ordnete Rad von 48. Zähnen bey H, das, weil es von den vorhergehenden<lb/> unterſchieden, und zwar ſeiner Figur nach einer Krone gleichet, das Kron-<lb/> rad genennet wird, mit herum drehen. Dieſes Kronrad greifet bey I eben-<lb/> falls in ein Getrieb von 24. Triebſtecken dabey die Axe dieſes Getriebes gegen<lb/> den untern ganz perpendicular ſtehet, ſich in den Kloben bey Q beweget,<lb/> und daran das Steigrad bey K mit ſich führet, die Zähne von dieſem letz-<lb/> ten Rad ſind in der Anzahl 15, und wie die Zähne von einer Säge geſtal-<lb/> tet, oben darüber gehet überzwergs durch die 3. Zapfen N, Q und P, auch<lb/> durch den Boden BB eine Spindel, die bey L und M mit zween Spindel-<lb/> lappen verſehen, und in denen Eintieſungen bey N und P beweglich iſt.<lb/> An dieſe Spindel wird ferner das Aermlein S, wo das Pendul darinnen<lb/> hänget, gegen P angeordnet, damit ſelbiges mit jener, indeme die Zähne des<lb/> beweglichen Steigrads bald auf der einen, bald auf der andern Seite, und<lb/> demnach wechſelsweis die Spindellappen vor ſich treiben, wie ſolches auch in<lb/> den gemeinen Uhren gar leicht zu erſehen iſt, einerley Bewegung, und dem-<lb/> nach die Pendul ihre (Vibrationes) Streiche überkommen. Vorbemel-<lb/> detes Aermlein gehet unten in eine Krümmung, und endiget ſich zu äuſſerſt<lb/> in einer kleinen Gabel, welche die Perpendikelſtange faſſet, dieſe iſt unten<lb/> mit einem groſſen Knopf von Bley verſehen, oben aber hänget ſie an einer<lb/> ſubtilen Feder zwiſchen zweyen Blechen, die nach einer beſondern krummen </p> </div> </body> </text> </TEI> [114/0126]
Beſchreibung der innern Structur einer zum Obſer-
viren beſtimmten Perpendikeluhr.
Die Zuſammenſetzung einer Perpendikeluhr, die nicht nur allein die Stunden
und Minuten, ſondern auch die Secunden zeiget, wie dergleichen Mi-
nutias der Zeit die aſtronomiſche Beobachtungen erfordern, wird in der 1.
Figur der XI. Tabelle vorgeſtellet, in dieſer ſind AA und BB die zween Bö-
den, jeder einen halben Schuh lang, und ungefehr nur halb ſo breit, die an
den vier Ecken mit 4. gedrehten Pfeilern in der Höhe von 1 [FORMEL]. Zoll geſcholſ-
ſen. das Uhrgehäus ausmachen, ſolches dienet darzu, damit die Aren der
Haupträder ihre Bewegung darinnen haben mögen. Das unterſte Rad bey
CG wird mit 80. Zähnen angerichtet, und das Walzenrad genennct, bey dieſem
Rad iſt um eben den Wellbaum eine kleine Walze beweglich, die mit ver-
ſchiedenen eiſernen Spitzen bey DD verſehen, damit die Saiten, an der die
Gewichte hangen, nicht herab weiche, indeme nun erſtbemeldetes Wal-
zenrad vermöge des Gewichts mit herum getrieben wird, ſo greiſet ſolches
zugleich in das Getriebe E, ſo aus 8. Triebſtecken beſtehet, und bringet an-
bey das Mittelrad F, das an der Axe dieſes Getriebs befindlich iſt, mit in
eine Bewegung, dieſes Mittelrad hat 48. Zähne, welche in ein anderes
Trieb von 8. Triebſtecken greifen, und zugleich das an eben der Axe ange-
ordnete Rad von 48. Zähnen bey H, das, weil es von den vorhergehenden
unterſchieden, und zwar ſeiner Figur nach einer Krone gleichet, das Kron-
rad genennet wird, mit herum drehen. Dieſes Kronrad greifet bey I eben-
falls in ein Getrieb von 24. Triebſtecken dabey die Axe dieſes Getriebes gegen
den untern ganz perpendicular ſtehet, ſich in den Kloben bey Q beweget,
und daran das Steigrad bey K mit ſich führet, die Zähne von dieſem letz-
ten Rad ſind in der Anzahl 15, und wie die Zähne von einer Säge geſtal-
tet, oben darüber gehet überzwergs durch die 3. Zapfen N, Q und P, auch
durch den Boden BB eine Spindel, die bey L und M mit zween Spindel-
lappen verſehen, und in denen Eintieſungen bey N und P beweglich iſt.
An dieſe Spindel wird ferner das Aermlein S, wo das Pendul darinnen
hänget, gegen P angeordnet, damit ſelbiges mit jener, indeme die Zähne des
beweglichen Steigrads bald auf der einen, bald auf der andern Seite, und
demnach wechſelsweis die Spindellappen vor ſich treiben, wie ſolches auch in
den gemeinen Uhren gar leicht zu erſehen iſt, einerley Bewegung, und dem-
nach die Pendul ihre (Vibrationes) Streiche überkommen. Vorbemel-
detes Aermlein gehet unten in eine Krümmung, und endiget ſich zu äuſſerſt
in einer kleinen Gabel, welche die Perpendikelſtange faſſet, dieſe iſt unten
mit einem groſſen Knopf von Bley verſehen, oben aber hänget ſie an einer
ſubtilen Feder zwiſchen zweyen Blechen, die nach einer beſondern krummen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … ECHO: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-10-09T11:08:35Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-10-09T11:08:35Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |