Grösse aus vorigem Maßstab von c gegen d hinaus, trägt auch das Tisch- lein von dar in D, E &c. und verfähret wie bey C und B, bis die Figur auf demselben zu Stande kommet. Sollte es sich ereignen, wie es auch öfters ge- schehen kann, daß die letzte Linien nicht zusammen, oder gar übereinander ge- hen, muß man diese Figur auf einem andern Papier just abstechen, von den Winkeln auf ein in der Mitte genommenes Punct mit der Scheer hinschnei- den, daß lauter Triangel werden, und dann solche auf einem andern Papier entweder weiter zusammen oder auseinander rucken, bis die Linien zusammen stossen, da man dann die Winkel darauf absticht.
Von dem Kircherischen Meßtischlein, oder dem sogenannten Pantometro Kircheriano.
Die Erfindung dieses Feldmeßinstruments hat man dem berühmten Jesuiten, Athanasius Kircher, zu danken, wie solches P. Schott in einem beson- dern Tractat bezeuger, der die Zubereitung des Instruments nebst dessen Nu- tzen zur Gnüge beschrieben, von welchem wir in beliebter Kürze auch einige Vorstellung machen wollen. Was die Zubereitung anlanget, lässet man zu- förderst aus einem zimlich harten und sehr trockenem Holz, eine Rahm in einer gleichen Vierung A. B. C. D. von welcher ein Schenkel zum wenigsten ein Schub lang seye, die Breite davon zween Zoll, die Dicke aber einen Zoll ausmache, verfertigen, und dann mitten hinein zwey Stücke, die einander in E creutzweiß durchschneiden, und nur halb so dick als die vorige sind, rich- ten, auf dieses Creutz wird eine runde Scheibe, die in ihrem Durchmesser so viel, als die Länge eines Schenkels ist, austrägt, und die inwendig in die Vierung, so weit es sich thun lässet, ein wenig ausgehohlet ist, mit einer Schraube in der Mitte angeschraubet, doch aber so daß sich die Rahm um die Scheibe jederzeit drehen lasse. In eben diese Scheibe wird bey S. und T. eine kleine runde Aushöhlung gemacht, welche zu einem Compaß gehöret, in solche muß man eine Creutzlinie, um die 4. Hauptgegenden der Welt dabey anzudeuten, nebst der Abweichungslinie verzeichnen, und eine Magnetnadel richten. An der Seite A C und B D werden Fälze gemacht, in welchen ein an beyden Enden eingekrümmtes Lineal F G an statt eines Laufers hin und her beweget wird, das, so es recht eingefüget ist, allezeit mit den Seiten A B und A D parallel gehen muß, da sonsten und ausser diesem Fall die Operationen auf gegenwärtigen Instrumente falsch würden. So lang als erst besagte Regel ist, werden zwo Parallellinien gezogen, auf welche eine Eintheilung von 100. und mehrern gleichen Theilen gemacht wird, zu welchen die Zahlen von 10. zu 10. geschrieben werden. Aussen an dem Rande A B wird in K eine Re- gel mit Absehen angeschraubet, die just so groß als die Seite AB ist, und dabey sich hoch und niedrig richten lässet, unter diesem Instrument kann ebenfalls, wie oben bey dem Prätorianischen Tischlein, in der Mitten eine Nuß vom
Gröſſe aus vorigem Maßſtab von c gegen d hinaus, trägt auch das Tiſch- lein von dar in D, E &c. und verfähret wie bey C und B, bis die Figur auf demſelben zu Stande kommet. Sollte es ſich ereignen, wie es auch öfters ge- ſchehen kann, daß die letzte Linien nicht zuſammen, oder gar übereinander ge- hen, muß man dieſe Figur auf einem andern Papier juſt abſtechen, von den Winkeln auf ein in der Mitte genommenes Punct mit der Scheer hinſchnei- den, daß lauter Triangel werden, und dann ſolche auf einem andern Papier entweder weiter zuſammen oder auseinander rucken, bis die Linien zuſammen ſtoſſen, da man dann die Winkel darauf abſticht.
Von dem Kircheriſchen Meßtiſchlein, oder dem ſogenannten Pantometro Kircheriano.
Die Erfindung dieſes Feldmeßinſtruments hat man dem berühmten Jeſuiten, Athanaſius Kircher, zu danken, wie ſolches P. Schott in einem beſon- dern Tractat bezeuger, der die Zubereitung des Inſtruments nebſt deſſen Nu- tzen zur Gnüge beſchrieben, von welchem wir in beliebter Kürze auch einige Vorſtellung machen wollen. Was die Zubereitung anlanget, läſſet man zu- förderſt aus einem zimlich harten und ſehr trockenem Holz, eine Rahm in einer gleichen Vierung A. B. C. D. von welcher ein Schenkel zum wenigſten ein Schub lang ſeye, die Breite davon zween Zoll, die Dicke aber einen Zoll ausmache, verfertigen, und dann mitten hinein zwey Stücke, die einander in E creutzweiß durchſchneiden, und nur halb ſo dick als die vorige ſind, rich- ten, auf dieſes Creutz wird eine runde Scheibe, die in ihrem Durchmeſſer ſo viel, als die Länge eines Schenkels iſt, austrägt, und die inwendig in die Vierung, ſo weit es ſich thun läſſet, ein wenig ausgehohlet iſt, mit einer Schraube in der Mitte angeſchraubet, doch aber ſo daß ſich die Rahm um die Scheibe jederzeit drehen laſſe. In eben dieſe Scheibe wird bey S. und T. eine kleine runde Aushöhlung gemacht, welche zu einem Compaß gehöret, in ſolche muß man eine Creutzlinie, um die 4. Hauptgegenden der Welt dabey anzudeuten, nebſt der Abweichungslinie verzeichnen, und eine Magnetnadel richten. An der Seite A C und B D werden Fälze gemacht, in welchen ein an beyden Enden eingekrümmtes Lineal F G an ſtatt eines Laufers hin und her beweget wird, das, ſo es recht eingefüget iſt, allezeit mit den Seiten A B und A D parallel gehen muß, da ſonſten und auſſer dieſem Fall die Operationen auf gegenwärtigen Inſtrumente falſch würden. So lang als erſt beſagte Regel iſt, werden zwo Parallellinien gezogen, auf welche eine Eintheilung von 100. und mehrern gleichen Theilen gemacht wird, zu welchen die Zahlen von 10. zu 10. geſchrieben werden. Auſſen an dem Rande A B wird in K eine Re- gel mit Abſehen angeſchraubet, die juſt ſo groß als die Seite AB iſt, und dabey ſich hoch und niedrig richten läſſet, unter dieſem Inſtrument kann ebenfalls, wie oben bey dem Prätorianiſchen Tiſchlein, in der Mitten eine Nuß vom
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0020"n="12"/>
Gröſſe aus vorigem Maßſtab von c gegen d hinaus, trägt auch das Tiſch-<lb/>
lein von dar in D, E &c. und verfähret wie bey C und B, bis die Figur auf<lb/>
demſelben zu Stande kommet. Sollte es ſich ereignen, wie es auch öfters ge-<lb/>ſchehen kann, daß die letzte Linien nicht zuſammen, oder gar übereinander ge-<lb/>
hen, muß man dieſe Figur auf einem andern Papier juſt abſtechen, von den<lb/>
Winkeln auf ein in der Mitte genommenes Punct mit der Scheer hinſchnei-<lb/>
den, daß lauter Triangel werden, und dann ſolche auf einem andern Papier<lb/>
entweder weiter zuſammen oder auseinander rucken, bis die Linien zuſammen<lb/>ſtoſſen, da man dann die Winkel darauf abſticht. </p><noteplace="right">Fig. 6.</note></div><divn="1"><head>Von dem Kircheriſchen Meßtiſchlein, oder dem<lb/>ſogenannten <hirendition="#aq">Pantometro Kircheriano</hi>.</head><lb/><p>Die Erfindung dieſes Feldmeßinſtruments hat man dem berühmten<lb/>
Jeſuiten, Athanaſius Kircher, zu danken, wie ſolches P. Schott in einem beſon-<lb/>
dern Tractat bezeuger, der die Zubereitung des Inſtruments nebſt deſſen Nu-<lb/>
tzen zur Gnüge beſchrieben, von welchem wir in beliebter Kürze auch einige<lb/>
Vorſtellung machen wollen. Was die Zubereitung anlanget, läſſet man zu-<lb/>
förderſt aus einem zimlich harten und ſehr trockenem Holz, eine Rahm in<lb/>
einer gleichen Vierung A. B. C. D. von welcher ein Schenkel zum wenigſten ein<lb/>
Schub lang ſeye, die Breite davon zween Zoll, die Dicke aber einen Zoll<lb/>
ausmache, verfertigen, und dann mitten hinein zwey Stücke, die einander<lb/>
in E creutzweiß durchſchneiden, und nur halb ſo dick als die vorige ſind, rich-<lb/>
ten, auf dieſes Creutz wird eine runde Scheibe, die in ihrem Durchmeſſer<lb/>ſo viel, als die Länge eines Schenkels iſt, austrägt, und die inwendig in die<lb/>
Vierung, ſo weit es ſich thun läſſet, ein wenig ausgehohlet iſt, mit einer<lb/>
Schraube in der Mitte angeſchraubet, doch aber ſo daß ſich die Rahm um<lb/>
die Scheibe jederzeit drehen laſſe. In eben dieſe Scheibe wird bey S. und T.<lb/>
eine kleine runde Aushöhlung gemacht, welche zu einem Compaß gehöret, in<lb/>ſolche muß man eine Creutzlinie, um die 4. Hauptgegenden der Welt dabey<lb/>
anzudeuten, nebſt der Abweichungslinie verzeichnen, und eine Magnetnadel<lb/>
richten. An der Seite A C und B D werden Fälze gemacht, in welchen ein an<lb/>
beyden Enden eingekrümmtes Lineal F G an ſtatt eines Laufers hin und her<lb/>
beweget wird, das, ſo es recht eingefüget iſt, allezeit mit den Seiten A B und<lb/>
A D parallel gehen muß, da ſonſten und auſſer dieſem Fall die Operationen<lb/>
auf gegenwärtigen Inſtrumente falſch würden. So lang als erſt beſagte<lb/>
Regel iſt, werden zwo Parallellinien gezogen, auf welche eine Eintheilung von<lb/>
100. und mehrern gleichen Theilen gemacht wird, zu welchen die Zahlen von<lb/>
10. zu 10. geſchrieben werden. Auſſen an dem Rande A B wird in K eine Re-<lb/>
gel mit Abſehen angeſchraubet, die juſt ſo groß als die Seite AB iſt, und dabey<lb/>ſich hoch und niedrig richten läſſet, unter dieſem Inſtrument kann ebenfalls,<lb/>
wie oben bey dem Prätorianiſchen Tiſchlein, in der Mitten eine Nuß vom
</p></div></body></text></TEI>
[12/0020]
Gröſſe aus vorigem Maßſtab von c gegen d hinaus, trägt auch das Tiſch-
lein von dar in D, E &c. und verfähret wie bey C und B, bis die Figur auf
demſelben zu Stande kommet. Sollte es ſich ereignen, wie es auch öfters ge-
ſchehen kann, daß die letzte Linien nicht zuſammen, oder gar übereinander ge-
hen, muß man dieſe Figur auf einem andern Papier juſt abſtechen, von den
Winkeln auf ein in der Mitte genommenes Punct mit der Scheer hinſchnei-
den, daß lauter Triangel werden, und dann ſolche auf einem andern Papier
entweder weiter zuſammen oder auseinander rucken, bis die Linien zuſammen
ſtoſſen, da man dann die Winkel darauf abſticht.
Von dem Kircheriſchen Meßtiſchlein, oder dem
ſogenannten Pantometro Kircheriano.
Die Erfindung dieſes Feldmeßinſtruments hat man dem berühmten
Jeſuiten, Athanaſius Kircher, zu danken, wie ſolches P. Schott in einem beſon-
dern Tractat bezeuger, der die Zubereitung des Inſtruments nebſt deſſen Nu-
tzen zur Gnüge beſchrieben, von welchem wir in beliebter Kürze auch einige
Vorſtellung machen wollen. Was die Zubereitung anlanget, läſſet man zu-
förderſt aus einem zimlich harten und ſehr trockenem Holz, eine Rahm in
einer gleichen Vierung A. B. C. D. von welcher ein Schenkel zum wenigſten ein
Schub lang ſeye, die Breite davon zween Zoll, die Dicke aber einen Zoll
ausmache, verfertigen, und dann mitten hinein zwey Stücke, die einander
in E creutzweiß durchſchneiden, und nur halb ſo dick als die vorige ſind, rich-
ten, auf dieſes Creutz wird eine runde Scheibe, die in ihrem Durchmeſſer
ſo viel, als die Länge eines Schenkels iſt, austrägt, und die inwendig in die
Vierung, ſo weit es ſich thun läſſet, ein wenig ausgehohlet iſt, mit einer
Schraube in der Mitte angeſchraubet, doch aber ſo daß ſich die Rahm um
die Scheibe jederzeit drehen laſſe. In eben dieſe Scheibe wird bey S. und T.
eine kleine runde Aushöhlung gemacht, welche zu einem Compaß gehöret, in
ſolche muß man eine Creutzlinie, um die 4. Hauptgegenden der Welt dabey
anzudeuten, nebſt der Abweichungslinie verzeichnen, und eine Magnetnadel
richten. An der Seite A C und B D werden Fälze gemacht, in welchen ein an
beyden Enden eingekrümmtes Lineal F G an ſtatt eines Laufers hin und her
beweget wird, das, ſo es recht eingefüget iſt, allezeit mit den Seiten A B und
A D parallel gehen muß, da ſonſten und auſſer dieſem Fall die Operationen
auf gegenwärtigen Inſtrumente falſch würden. So lang als erſt beſagte
Regel iſt, werden zwo Parallellinien gezogen, auf welche eine Eintheilung von
100. und mehrern gleichen Theilen gemacht wird, zu welchen die Zahlen von
10. zu 10. geſchrieben werden. Auſſen an dem Rande A B wird in K eine Re-
gel mit Abſehen angeſchraubet, die juſt ſo groß als die Seite AB iſt, und dabey
ſich hoch und niedrig richten läſſet, unter dieſem Inſtrument kann ebenfalls,
wie oben bey dem Prätorianiſchen Tiſchlein, in der Mitten eine Nuß vom
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
ECHO: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-10-09T11:08:35Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-10-09T11:08:35Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Der Zeilenfall wurde beibehalten.
Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
Bion, Nicolas: Zwote Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 2. Nürnberg, 1765, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule02_1765/20>, abgerufen am 22.01.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.