der Proportionalzirkel in solcher Oeffnung geblieben, nimmt man ferner auf der Linea Metallica die Weite aus dem Centro des Gewinds, biß in das Punct, welches das andere Metall bemerket, und siehet, nachdeme sie auf die Lineam Solidorum aufgetragen worden, ob selbige bey voriger Oefnung in eine Zahl fallen möge, wann solche darein fället, werden diese zwo Zah- len das Verhältnis der zwey vorgegebenen Metalle, indeme man die Zahlen verwechselt, geben. Es seye, zum Exempel, vorgegeben, wie man finden soll, was für eine Verhältnis die Schweere, eines Stuck oder Klumpen Golds, gegen der Schweere eines andern Klumpen Silbers, welche ähn- lich und gleich sind, habe. Weilen das Silber weniger, als das Gold wieget, so nimmt man die Weite von dem Centro des Gewinds, biß an das Punct mit dem bezeichnet, und träget sie in einer Weite aus dem 50ten Solido auf, hernach nimmt man die Weite aus eben dem Centro, biß an das mit der Sun(sun) bemerkte Punct, und findet, daß dieselbige ungefehr in solcher Ocfnung mit dem 27ten Solido, und etwas mehr überein treffe, dahero man schliesset, daß die Schweere des Golds, sich gegen des Silbers verhalte, wie 50. gegen 27 . oder wie 100. gegen 54 . so wird, wann ein Klumpen Gold 100. Pfund wieget, der von Silber 54 . Pfund wägen, und solche Bewandniß hat es auch mit den andern Matallen, deren Verhältnis richtig durch die Zahlen der Pfund und Unzen, welche ein Cubischer Schuh von ei- nem jeden dieser Metalle wieget, oben dargeleget worden, als wir von der Prob der Lineae Metallicae, und in der Tabell darauf davon geredet: Wann man ihre Verhältnis durch kleinere Zahlen exprimiren will, wird man fin- den, daß, wann ein Klumpen Gold 100. Mark zu wägen supponiret wor- den, wird ein Klumpen Bley von gleicher Grösse und Dicke 60 . schweer feyn, einer von Silber 54 . einer von Kupfer 47 . einer von Eisen 42 {1/10}. und endlich einer von Zinn 39. Mark.
Dritter Nutz.
Wann ein Cörper von einem aus den 6. Metallen, es seye gleich was man für eines wolle, gegeben worden, zu finden, wie viel man von einem der 5. andetn Metallen dazu haben müsse, um ein anders ähnliches, und dem vorgegebenen gleiches zu finden.
Es seye, zum Exempel, ein Kästlein für die Reliquien aus Zinn, darzu man ein anders von Silber, das gleichförmig, und von eben der Grösse seye, wollte machen lassen: Erstlich wieget man das zinnerne Reliquienkästlein, und findet, daß es 36. Pfund schweer seye, derowegen nimmt man auf der Li- nea Metallica die Weite aus dem Centro des Proportionalzirkels biß in das mit dem bezeichnete Punct, welches das Metall ist, woraus man das neue
der Proportionalzirkel in ſolcher Oeffnung geblieben, nimmt man ferner auf der Linea Metallica die Weite aus dem Centro des Gewinds, biß in das Punct, welches das andere Metall bemerket, und ſiehet, nachdeme ſie auf die Lineam Solidorum aufgetragen worden, ob ſelbige bey voriger Oefnung in eine Zahl fallen möge, wann ſolche darein fället, werden dieſe zwo Zah- len das Verhältnis der zwey vorgegebenen Metalle, indeme man die Zahlen verwechſelt, geben. Es ſeye, zum Exempel, vorgegeben, wie man finden ſoll, was für eine Verhältnis die Schweere, eines Stuck oder Klumpen Golds, gegen der Schweere eines andern Klumpen Silbers, welche ähn- lich und gleich ſind, habe. Weilen das Silber weniger, als das Gold wieget, ſo nimmt man die Weite von dem Centro des Gewinds, biß an das Punct mit dem ☽ bezeichnet, und träget ſie in einer Weite aus dem 50ten Solido auf, hernach nimmt man die Weite aus eben dem Centro, biß an das mit der ☉(sun) bemerkte Punct, und findet, daß dieſelbige ungefehr in ſolcher Ocfnung mit dem 27ten Solido, und etwas mehr überein treffe, dahero man ſchlieſſet, daß die Schweere des Golds, ſich gegen des Silbers verhalte, wie 50. gegen 27 . oder wie 100. gegen 54 . ſo wird, wann ein Klumpen Gold 100. Pfund wieget, der von Silber 54 . Pfund wägen, und ſolche Bewandniß hat es auch mit den andern Matallen, deren Verhältnis richtig durch die Zahlen der Pfund und Unzen, welche ein Cubiſcher Schuh von ei- nem jeden dieſer Metalle wieget, oben dargeleget worden, als wir von der Prob der Lineæ Metallicæ, und in der Tabell darauf davon geredet: Wann man ihre Verhältnis durch kleinere Zahlen exprimiren will, wird man fin- den, daß, wann ein Klumpen Gold 100. Mark zu wägen ſupponiret wor- den, wird ein Klumpen Bley von gleicher Gröſſe und Dicke 60 . ſchweer feyn, einer von Silber 54 . einer von Kupfer 47 . einer von Eiſen 42 {1/10}. und endlich einer von Zinn 39. Mark.
Dritter Nutz.
Wann ein Cörper von einem aus den 6. Metallen, es ſeye gleich was man für eines wolle, gegeben worden, zu finden, wie viel man von einem der 5. andetn Metallen dazu haben müſſe, um ein anders ähnliches, und dem vorgegebenen gleiches zu finden.
Es ſeye, zum Exempel, ein Käſtlein für die Reliquien aus Zinn, darzu man ein anders von Silber, das gleichförmig, und von eben der Gröſſe ſeye, wollte machen laſſen: Erſtlich wieget man das zinnerne Reliquienkäſtlein, und findet, daß es 36. Pfund ſchweer ſeye, derowegen nimmt man auf der Li- nea Metallica die Weite aus dem Centro des Proportionalzirkels biß in das mit dem ☽ bezeichnete Punct, welches das Metall iſt, woraus man das neue
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0098"n="76"/>
der Proportionalzirkel in ſolcher Oeffnung geblieben, nimmt man ferner<lb/>
auf der Linea Metallica die Weite aus dem Centro des Gewinds, biß in das<lb/>
Punct, welches das andere Metall bemerket, und ſiehet, nachdeme ſie auf<lb/>
die Lineam Solidorum aufgetragen worden, ob ſelbige bey voriger Oefnung<lb/>
in eine Zahl fallen möge, wann ſolche darein fället, werden dieſe zwo Zah-<lb/>
len das Verhältnis der zwey vorgegebenen Metalle, indeme man die Zahlen<lb/>
verwechſelt, geben. Es ſeye, zum Exempel, vorgegeben, wie man finden<lb/>ſoll, was für eine Verhältnis die Schweere, eines Stuck oder Klumpen<lb/>
Golds, gegen der Schweere eines andern Klumpen Silbers, welche ähn-<lb/>
lich und gleich ſind, habe. Weilen das Silber weniger, als das Gold<lb/>
wieget, ſo nimmt man die Weite von dem Centro des Gewinds, biß an das<lb/>
Punct mit dem ☽ bezeichnet, und träget ſie in einer Weite aus dem 50ten<lb/>
Solido auf, hernach nimmt man die Weite aus eben dem Centro, biß an das<lb/>
mit der ☉(sun) bemerkte Punct, und findet, daß dieſelbige ungefehr in ſolcher<lb/>
Ocfnung mit dem 27ten Solido, und etwas mehr überein treffe, dahero man<lb/>ſchlieſſet, daß die Schweere des Golds, ſich gegen des Silbers verhalte,<lb/>
wie 50. gegen 27 <formulanotation="TeX">\frac {1}{6}</formula>. oder wie 100. gegen 54 <formulanotation="TeX">\frac {1}{3}</formula>. ſo wird, wann ein Klumpen<lb/>
Gold 100. Pfund wieget, der von Silber 54 <formulanotation="TeX">\frac {1}{3}</formula>. Pfund wägen, und ſolche<lb/>
Bewandniß hat es auch mit den andern Matallen, deren Verhältnis richtig<lb/>
durch die Zahlen der Pfund und Unzen, welche ein Cubiſcher Schuh von ei-<lb/>
nem jeden dieſer Metalle wieget, oben dargeleget worden, als wir von der<lb/>
Prob der Lineæ Metallicæ, und in der Tabell darauf davon geredet: Wann<lb/>
man ihre Verhältnis durch kleinere Zahlen exprimiren will, wird man fin-<lb/>
den, daß, wann ein Klumpen Gold 100. Mark zu wägen ſupponiret wor-<lb/>
den, wird ein Klumpen Bley von gleicher Gröſſe und Dicke 60 <formulanotation="TeX">\frac {1}{2}</formula>. ſchweer<lb/>
feyn, einer von Silber 54 <formulanotation="TeX">\frac {1}{3}</formula>. einer von Kupfer 47 <formulanotation="TeX">\frac {1}{4}</formula>. einer von Eiſen 42 {1/10}.<lb/>
und endlich einer von Zinn 39. Mark. </p></div><divn="3"><head>Dritter Nutz.</head><lb/><argument><p>Wann ein Cörper von einem aus den 6. Metallen, es ſeye<lb/>
gleich was man für eines wolle, gegeben worden, zu finden, wie viel<lb/>
man von einem der 5. andetn Metallen dazu haben müſſe, um<lb/>
ein anders ähnliches, und dem vorgegebenen<lb/>
gleiches zu finden.</p></argument><lb/><lb/><p>Es ſeye, zum Exempel, ein Käſtlein für die Reliquien aus Zinn, darzu<lb/>
man ein anders von Silber, das gleichförmig, und von eben der Gröſſe ſeye,<lb/>
wollte machen laſſen: Erſtlich wieget man das zinnerne Reliquienkäſtlein,<lb/>
und findet, daß es 36. Pfund ſchweer ſeye, derowegen nimmt man auf der Li-<lb/>
nea Metallica die Weite aus dem Centro des Proportionalzirkels biß in das<lb/>
mit dem ☽ bezeichnete Punct, welches das Metall iſt, woraus man das neue
</p></div></div></div></body></text></TEI>
[76/0098]
der Proportionalzirkel in ſolcher Oeffnung geblieben, nimmt man ferner
auf der Linea Metallica die Weite aus dem Centro des Gewinds, biß in das
Punct, welches das andere Metall bemerket, und ſiehet, nachdeme ſie auf
die Lineam Solidorum aufgetragen worden, ob ſelbige bey voriger Oefnung
in eine Zahl fallen möge, wann ſolche darein fället, werden dieſe zwo Zah-
len das Verhältnis der zwey vorgegebenen Metalle, indeme man die Zahlen
verwechſelt, geben. Es ſeye, zum Exempel, vorgegeben, wie man finden
ſoll, was für eine Verhältnis die Schweere, eines Stuck oder Klumpen
Golds, gegen der Schweere eines andern Klumpen Silbers, welche ähn-
lich und gleich ſind, habe. Weilen das Silber weniger, als das Gold
wieget, ſo nimmt man die Weite von dem Centro des Gewinds, biß an das
Punct mit dem ☽ bezeichnet, und träget ſie in einer Weite aus dem 50ten
Solido auf, hernach nimmt man die Weite aus eben dem Centro, biß an das
mit der ☉(sun) bemerkte Punct, und findet, daß dieſelbige ungefehr in ſolcher
Ocfnung mit dem 27ten Solido, und etwas mehr überein treffe, dahero man
ſchlieſſet, daß die Schweere des Golds, ſich gegen des Silbers verhalte,
wie 50. gegen 27 [FORMEL]. oder wie 100. gegen 54 [FORMEL]. ſo wird, wann ein Klumpen
Gold 100. Pfund wieget, der von Silber 54 [FORMEL]. Pfund wägen, und ſolche
Bewandniß hat es auch mit den andern Matallen, deren Verhältnis richtig
durch die Zahlen der Pfund und Unzen, welche ein Cubiſcher Schuh von ei-
nem jeden dieſer Metalle wieget, oben dargeleget worden, als wir von der
Prob der Lineæ Metallicæ, und in der Tabell darauf davon geredet: Wann
man ihre Verhältnis durch kleinere Zahlen exprimiren will, wird man fin-
den, daß, wann ein Klumpen Gold 100. Mark zu wägen ſupponiret wor-
den, wird ein Klumpen Bley von gleicher Gröſſe und Dicke 60 [FORMEL]. ſchweer
feyn, einer von Silber 54 [FORMEL]. einer von Kupfer 47 [FORMEL]. einer von Eiſen 42 {1/10}.
und endlich einer von Zinn 39. Mark.
Dritter Nutz.
Wann ein Cörper von einem aus den 6. Metallen, es ſeye
gleich was man für eines wolle, gegeben worden, zu finden, wie viel
man von einem der 5. andetn Metallen dazu haben müſſe, um
ein anders ähnliches, und dem vorgegebenen
gleiches zu finden.
Es ſeye, zum Exempel, ein Käſtlein für die Reliquien aus Zinn, darzu
man ein anders von Silber, das gleichförmig, und von eben der Gröſſe ſeye,
wollte machen laſſen: Erſtlich wieget man das zinnerne Reliquienkäſtlein,
und findet, daß es 36. Pfund ſchweer ſeye, derowegen nimmt man auf der Li-
nea Metallica die Weite aus dem Centro des Proportionalzirkels biß in das
mit dem ☽ bezeichnete Punct, welches das Metall iſt, woraus man das neue
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
ECHO: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-10-09T11:08:35Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-10-09T11:08:35Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Der Zeilenfall wurde beibehalten.
Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/98>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.