Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

Bild:
<< vorherige Seite

Von     260.     2.     Hernach von dem oben gefundenen     245.     85.
Abgezogen     239.     4.     Abgezogen     20.     80.
bleibtübrig     20.     8.     bleibtübrig     225.     05.

Endlich wird man gegen dieser Zahl 225. 05. über, welche in der drit-
ten Scala des Innhalts genommen worden, auf der vierten Scala 22. Sep-
tiers und 2. Pinten, oder 178. Pinten oder Maaße des vorgegebenen Lands
finden, und so weiters.

Anmerkung.

Es wird hier nicht undienlich seyn, weilen der Autor im nachfol-
genden allerhand Arten von Weinmaaßen, wie sie zu Daris
gebräuchlich sind, vorstellig machet, solche thre Grössen, um sich
einen deutlichern Begrif von dergleichen Maaßen machen zu können,
nach dem Innhalt der Deutschen, und zwar zum Exempel der
Nürnbergischen Weinmaaßen, darzulegen, dabey aber erinnert
wird, wie vorhero zum Fundament aus Stereometrischer Berechnung
in einem Cubischen Pariserschub, in welchen sonsten nach Mons. Picards
Aussage (wie solche in den Ouvrages de Mathematique & de Physique de
I'Academie Royale de Sciences zu finden ist,) 36. Pinten oder Parisermaa-
ßen accurat gehen, über 32. Nürnbergische Maaße enthalten seyn kön-
nen, ausgefunden worden, woraus dann endlich aller Innhalt leicht
zu deduciren, und zwar, daß eine Pinte oder französische Maaß fast
um den achten Cheil einer Nürnbergischen Maaß, oder fast um ein
Achtlein kleiner seye, dahero dann ferner cine Schoppe, weilen zwo
dergleichen eine Pinte machen, nicht völlig eine halbe Nürnberger
Maaß oder ein Seidlein austräget. Eine Demiseptier, indeme zween
eine Schoppe geben, machet fast eine Nürnbergische Vierthelmaaß,
oder ein halb Seidlein aus, und dann ein Poisson, da zwey davon ein
Demiseptier machen, giebt ganz genan den achten Cheil von einer
Nürnbergischen Maaß, oder von einem Achtelein. Dieses wird
den Innhalt deren folgenden französischen Weinmaaßen nach an-
dern deutlich verstehen zu können, schon genug seyn, so daß wir hier
in dieser Sach keiner weitern Nachricht oder Erklärung vonnö-
then haben.

Von allerhand Arten der Weinmaaße.

Das kleinste Maaß, womit in Paris der Wein pfleget ausgemessen zu
werden: heisset Poisson, und hält genau so viel in sich, als ein mittelmässiges
Trinkgläslein, welches den achten Theil von einer Nürnberger Maaß odes
Kanne in sich hält.


Von     260.     2.     Hernach von dem oben gefundenen     245.     85.
Abgezogen     239.     4.     Abgezogen     20.     80.
bleibtübrig     20.     8.     bleibtübrig     225.     05.

Endlich wird man gegen dieſer Zahl 225. 05. über, welche in der drit-
ten Scala des Innhalts genommen worden, auf der vierten Scala 22. Sep-
tiers und 2. Pinten, oder 178. Pinten oder Maaße des vorgegebenen Lands
finden, und ſo weiters.

Anmerkung.

Es wird hier nicht undienlich ſeyn, weilen der Autor im nachfol-
genden allerhand Arten von Weinmaaßen, wie ſie zu Daris
gebräuchlich ſind, vorſtellig machet, ſolche thre Gröſſen, um ſich
einen deutlichern Begrif von dergleichen Maaßen machen zu können,
nach dem Innhalt der Deutſchen, und zwar zum Exempel der
Nürnbergiſchen Weinmaaßen, darzulegen, dabey aber erinnert
wird, wie vorhero zum Fundament aus Stereometriſcher Berechnung
in einem Cubiſchen Pariſerſchub, in welchen ſonſten nach Monſ. Picards
Ausſage (wie ſolche in den Ouvrages de Mathematique & de Phyſique de
I’Academie Royale de Sciences zu finden iſt,) 36. Pinten oder Pariſermaa-
ßen accurat gehen, über 32. Nürnbergiſche Maaße enthalten ſeyn kön-
nen, ausgefunden worden, woraus dann endlich aller Innhalt leicht
zu deduciren, und zwar, daß eine Pinte oder franzöſiſche Maaß faſt
um den achten Cheil einer Nürnbergiſchen Maaß, oder faſt um ein
Achtlein kleiner ſeye, dahero dann ferner cine Schoppe, weilen zwo
dergleichen eine Pinte machen, nicht völlig eine halbe Nürnberger
Maaß oder ein Seidlein austräget. Eine Demiſeptier, indeme zween
eine Schoppe geben, machet faſt eine Nürnbergiſche Vierthelmaaß,
oder ein halb Seidlein aus, und dann ein Poiſſon, da zwey davon ein
Demiſeptier machen, giebt ganz genan den achten Cheil von einer
Nürnbergiſchen Maaß, oder von einem Achtelein. Dieſes wird
den Innhalt deren folgenden franzöſiſchen Weinmaaßen nach an-
dern deutlich verſtehen zu können, ſchon genug ſeyn, ſo daß wir hier
in dieſer Sach keiner weitern Nachricht oder Erklärung vonnö-
then haben.

Von allerhand Arten der Weinmaaße.

Das kleinſte Maaß, womit in Paris der Wein pfleget ausgemeſſen zu
werden: heiſſet Poiſſon, und hält genau ſo viel in ſich, als ein mittelmäſſiges
Trinkgläslein, welches den achten Theil von einer Nürnberger Maaß odes
Kanne in ſich hält.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0095" n="73"/>
            <note place="right"><lb/>
Von <space dim="horizontal"/> 260. <space dim="horizontal"/> 2. <space dim="horizontal"/> Hernach von dem oben                                                                 gefundenen <space dim="horizontal"/> 245. <space dim="horizontal"/> 85.<lb/>
Abgezogen <space dim="horizontal"/> 239. <space dim="horizontal"/> 4. <space dim="horizontal"/> Abgezogen <space dim="horizontal"/> 20.                                 <space dim="horizontal"/> 80.<lb/>
bleibtübrig <space dim="horizontal"/> 20. <space dim="horizontal"/> 8. <space dim="horizontal"/> bleibtübrig <space dim="horizontal"/> 225. <space dim="horizontal"/> 05.<lb/></note>
            <p>Endlich wird man gegen die&#x017F;er Zahl 225. 05. über, welche in der                                 drit-<lb/>
ten Scala des Innhalts genommen worden, auf der vierten                                 Scala 22. Sep-<lb/>
tiers und 2. Pinten, oder 178. Pinten oder Maaße                                 des vorgegebenen Lands<lb/>
finden, und &#x017F;o weiters. </p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>Anmerkung.</head><lb/>
            <p>Es wird hier nicht undienlich &#x017F;eyn, weilen der Autor im                                 nachfol-<lb/>
genden allerhand Arten von Weinmaaßen, wie &#x017F;ie zu Daris<lb/>
gebräuchlich &#x017F;ind, vor&#x017F;tellig machet, &#x017F;olche thre Grö&#x017F;&#x017F;en, um                                 &#x017F;ich<lb/>
einen deutlichern Begrif von dergleichen Maaßen machen zu                                 können,<lb/>
nach dem Innhalt der Deut&#x017F;chen, und zwar zum Exempel                                 der<lb/>
Nürnbergi&#x017F;chen Weinmaaßen, darzulegen, dabey aber erinnert<lb/>
wird, wie vorhero zum Fundament aus Stereometri&#x017F;cher Berechnung<lb/>
in einem Cubi&#x017F;chen Pari&#x017F;er&#x017F;chub, in welchen &#x017F;on&#x017F;ten nach Mon&#x017F;.                                 Picards<lb/>
Aus&#x017F;age (wie &#x017F;olche in den Ouvrages de Mathematique                                 &amp; de Phy&#x017F;ique de<lb/>
I&#x2019;Academie Royale de Sciences zu finden                                 i&#x017F;t,) 36. Pinten oder Pari&#x017F;ermaa-<lb/>
ßen accurat gehen, über 32.                                 Nürnbergi&#x017F;che Maaße enthalten &#x017F;eyn kön-<lb/>
nen, ausgefunden worden,                                 woraus dann endlich aller Innhalt leicht<lb/>
zu deduciren, und                                 zwar, daß eine Pinte oder franzö&#x017F;i&#x017F;che Maaß fa&#x017F;t<lb/>
um den achten                                 Cheil einer Nürnbergi&#x017F;chen Maaß, oder fa&#x017F;t um ein<lb/>
Achtlein                                 kleiner &#x017F;eye, dahero dann ferner cine Schoppe, weilen zwo<lb/>
dergleichen eine Pinte machen, nicht völlig eine halbe                                 Nürnberger<lb/>
Maaß oder ein Seidlein austräget. Eine Demi&#x017F;eptier,                                 indeme zween<lb/>
eine Schoppe geben, machet fa&#x017F;t eine Nürnbergi&#x017F;che                                 Vierthelmaaß,<lb/>
oder ein halb Seidlein aus, und dann ein Poi&#x017F;&#x017F;on,                                 da zwey davon ein<lb/>
Demi&#x017F;eptier machen, giebt ganz genan den                                 achten Cheil von einer<lb/>
Nürnbergi&#x017F;chen Maaß, oder von einem                                 Achtelein. Die&#x017F;es wird<lb/>
den Innhalt deren folgenden                                 franzö&#x017F;i&#x017F;chen Weinmaaßen nach an-<lb/>
dern deutlich ver&#x017F;tehen zu                                 können, &#x017F;chon genug &#x017F;eyn, &#x017F;o daß wir hier<lb/>
in die&#x017F;er Sach keiner                                 weitern Nachricht oder Erklärung vonnö-<lb/>
then haben. </p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>Von allerhand Arten der Weinmaaße.</head><lb/>
            <p>Das klein&#x017F;te Maaß, womit in Paris der Wein pfleget ausgeme&#x017F;&#x017F;en zu<lb/>
werden: hei&#x017F;&#x017F;et Poi&#x017F;&#x017F;on, und hält genau &#x017F;o viel in &#x017F;ich, als                                 ein mittelmä&#x017F;&#x017F;iges<lb/>
Trinkgläslein, welches den achten Theil von                                 einer Nürnberger Maaß odes<lb/>
Kanne in &#x017F;ich hält. </p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[73/0095] Endlich wird man gegen dieſer Zahl 225. 05. über, welche in der drit- ten Scala des Innhalts genommen worden, auf der vierten Scala 22. Sep- tiers und 2. Pinten, oder 178. Pinten oder Maaße des vorgegebenen Lands finden, und ſo weiters. Anmerkung. Es wird hier nicht undienlich ſeyn, weilen der Autor im nachfol- genden allerhand Arten von Weinmaaßen, wie ſie zu Daris gebräuchlich ſind, vorſtellig machet, ſolche thre Gröſſen, um ſich einen deutlichern Begrif von dergleichen Maaßen machen zu können, nach dem Innhalt der Deutſchen, und zwar zum Exempel der Nürnbergiſchen Weinmaaßen, darzulegen, dabey aber erinnert wird, wie vorhero zum Fundament aus Stereometriſcher Berechnung in einem Cubiſchen Pariſerſchub, in welchen ſonſten nach Monſ. Picards Ausſage (wie ſolche in den Ouvrages de Mathematique & de Phyſique de I’Academie Royale de Sciences zu finden iſt,) 36. Pinten oder Pariſermaa- ßen accurat gehen, über 32. Nürnbergiſche Maaße enthalten ſeyn kön- nen, ausgefunden worden, woraus dann endlich aller Innhalt leicht zu deduciren, und zwar, daß eine Pinte oder franzöſiſche Maaß faſt um den achten Cheil einer Nürnbergiſchen Maaß, oder faſt um ein Achtlein kleiner ſeye, dahero dann ferner cine Schoppe, weilen zwo dergleichen eine Pinte machen, nicht völlig eine halbe Nürnberger Maaß oder ein Seidlein austräget. Eine Demiſeptier, indeme zween eine Schoppe geben, machet faſt eine Nürnbergiſche Vierthelmaaß, oder ein halb Seidlein aus, und dann ein Poiſſon, da zwey davon ein Demiſeptier machen, giebt ganz genan den achten Cheil von einer Nürnbergiſchen Maaß, oder von einem Achtelein. Dieſes wird den Innhalt deren folgenden franzöſiſchen Weinmaaßen nach an- dern deutlich verſtehen zu können, ſchon genug ſeyn, ſo daß wir hier in dieſer Sach keiner weitern Nachricht oder Erklärung vonnö- then haben. Von allerhand Arten der Weinmaaße. Das kleinſte Maaß, womit in Paris der Wein pfleget ausgemeſſen zu werden: heiſſet Poiſſon, und hält genau ſo viel in ſich, als ein mittelmäſſiges Trinkgläslein, welches den achten Theil von einer Nürnberger Maaß odes Kanne in ſich hält.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

ECHO: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-10-09T11:08:35Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-10-09T11:08:35Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde beibehalten.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
  • Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/95
Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/95>, abgerufen am 22.11.2024.