wird, und eine andere Linie CD ziehet, so wird man erforschen können, ob das Winkelmaas recht accurat seye, dann in diesem Fall werden diese zwo durch das Punct C gezogene Linien, nur eine einige, und eben dieselbige Linie machen.
Tab. V. Fig. 13.
Zweyter Nutz.
Zu wissen, ob eine Linie perpendiculair auf einer andern stebe, das ist, ob solche einen gevaden Winkel machen.
Man leget die eine Seite des Winkelmaases auf eine von den Linien an, und siehet, ob die andere Seite accurat mit der andern Linie überein treffe, gleichwie man aus eben der vorigen Figur crsiehet. Weil diese Uebungen leicht in das Werk zu setzen sind, so hat man davon keines lan- gen Unterrichtes nöthig.
[Abbildung]
Das dritte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauctz des Transporteurs.
Der Transporteur ist ein in 180. Grad getheilter halber Zirkel, wellen der ganze Zirkel in 360. Grad, wie oben schon in denen Erklärun- gesagt worden, eingetheilet wird.
Dieser muß auf einer Seiten ganz eben gefeilet seyn, damit er auf dem Papier desto besser angeleget werden kan; die andere Seite aber muß et- was abhängs, das ist, dünn an dem Rand, wo die Eintheilung ist, seyn. Das Centrum muß mit einem kleinen halb zirkularen Einschnitt bemerket wer- den, damit man desto besser die Puncten, wo der Winkel sich zuspitzen muß, entdecken könne.
Tab. III. Fig. E.
Anweisung, wie man diese Eintheilung machen soll.
Man beschreibe auf der Linie AB aus dem Mittelpuncte O einen halben Zirket, trage den Radium oder halben Durchmesser um die Circumferenz, so wird jener diese in drey gleiche Bögen, da ein jeder 60 Grad hält, (indeme der Radius eines Zirkels sechsmal in seiner Circumferenz enthalten ist,) in den Puncten C und D theilen. Ferner theile man den Bogen BC im Puncte E in zween gleiche Theile, da dann der Bogen BE 30. Grade hal- ten wird; wann nun diese Oefnung in dem halben Zirkel herum getragen wird, so wird solcher in sechs gleiche Bögen getheilet seyn; man theile einen jeden dieser sechs Bögen abermals ferner in drey gleiche Theile, so wird ein jeder 10. Grad halten, wann man nun jeden Bogen von Graden zehen in zween Theile theilet, so wird der Bogen noch fünf Grad halten; Endlich wenn diese lezte Bögen in fünf Grade eingetheilet werden, so ist der halbe Zirkel, in seine 180°, eingetheilet.
Tab. III. Fig. E.
wird, und eine andere Linie CD ziehet, ſo wird man erforſchen können, ob das Winkelmaas recht accurat ſeye, dann in dieſem Fall werden dieſe zwo durch das Punct C gezogene Linien, nur eine einige, und eben dieſelbige Linie machen.
Tab. V. Fig. 13.
Zweyter Nutz.
Zu wiſſen, ob eine Linie perpendiculair auf einer andern ſtebe, das iſt, ob ſolche einen gevaden Winkel machen.
Man leget die eine Seite des Winkelmaaſes auf eine von den Linien an, und ſiehet, ob die andere Seite accurat mit der andern Linie überein treffe, gleichwie man aus eben der vorigen Figur crſiehet. Weil dieſe Uebungen leicht in das Werk zu ſetzen ſind, ſo hat man davon keines lan- gen Unterrichtes nöthig.
[Abbildung]
Das dritte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauctz des Transporteurs.
Der Transporteur iſt ein in 180. Grad getheilter halber Zirkel, wellen der ganze Zirkel in 360. Grad, wie oben ſchon in denen Erklärun- geſagt worden, eingetheilet wird.
Dieſer muß auf einer Seiten ganz eben gefeilet ſeyn, damit er auf dem Papier deſto beſſer angeleget werden kan; die andere Seite aber muß et- was abhängs, das iſt, dünn an dem Rand, wo die Eintheilung iſt, ſeyn. Das Centrum muß mit einem kleinen halb zirkularen Einſchnitt bemerket wer- den, damit man deſto beſſer die Puncten, wo der Winkel ſich zuſpitzen muß, entdecken könne.
Tab. III. Fig. E.
Anweiſung, wie man dieſe Eintheilung machen ſoll.
Man beſchreibe auf der Linie AB aus dem Mittelpuncte O einen halben Zirket, trage den Radium oder halben Durchmeſſer um die Circumferenz, ſo wird jener dieſe in drey gleiche Bögen, da ein jeder 60 Grad hält, (indeme der Radius eines Zirkels ſechsmal in ſeiner Circumferenz enthalten iſt,) in den Puncten C und D theilen. Ferner theile man den Bogen BC im Puncte E in zween gleiche Theile, da dann der Bogen BE 30. Grade hal- ten wird; wann nun dieſe Oefnung in dem halben Zirkel herum getragen wird, ſo wird ſolcher in ſechs gleiche Bögen getheilet ſeyn; man theile einen jeden dieſer ſechs Bögen abermals ferner in drey gleiche Theile, ſo wird ein jeder 10. Grad halten, wann man nun jeden Bogen von Graden zehen in zween Theile theilet, ſo wird der Bogen noch fünf Grad halten; Endlich wenn dieſe lezte Bögen in fünf Grade eingetheilet werden, ſo iſt der halbe Zirkel, in ſeine 180°, eingetheilet.
Tab. III. Fig. E.
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wird, und eine andere Linie CD ziehet, ſo wird man erforſchen können, ob das
Winkelmaas recht accurat ſeye, dann in dieſem Fall werden dieſe zwo
durch das Punct C gezogene Linien, nur eine einige, und eben dieſelbige
Linie machen.
Zweyter Nutz.
Zu wiſſen, ob eine Linie perpendiculair auf einer andern
ſtebe, das iſt, ob ſolche einen gevaden Winkel machen.
Man leget die eine Seite des Winkelmaaſes auf eine von den Linien
an, und ſiehet, ob die andere Seite accurat mit der andern Linie überein
treffe, gleichwie man aus eben der vorigen Figur crſiehet. Weil dieſe
Uebungen leicht in das Werk zu ſetzen ſind, ſo hat man davon keines lan-
gen Unterrichtes nöthig.
[Abbildung]
Das dritte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauctz des
Transporteurs.
Der Transporteur iſt ein in 180. Grad getheilter halber Zirkel, wellen
der ganze Zirkel in 360. Grad, wie oben ſchon in denen Erklärun-
geſagt worden, eingetheilet wird.
Dieſer muß auf einer Seiten ganz eben gefeilet ſeyn, damit er auf dem
Papier deſto beſſer angeleget werden kan; die andere Seite aber muß et-
was abhängs, das iſt, dünn an dem Rand, wo die Eintheilung iſt, ſeyn. Das
Centrum muß mit einem kleinen halb zirkularen Einſchnitt bemerket wer-
den, damit man deſto beſſer die Puncten, wo der Winkel ſich zuſpitzen
muß, entdecken könne.
Anweiſung, wie man dieſe Eintheilung machen
ſoll.
Man beſchreibe auf der Linie AB aus dem Mittelpuncte O einen halben
Zirket, trage den Radium oder halben Durchmeſſer um die Circumferenz, ſo
wird jener dieſe in drey gleiche Bögen, da ein jeder 60 Grad hält, (indeme
der Radius eines Zirkels ſechsmal in ſeiner Circumferenz enthalten iſt,) in
den Puncten C und D theilen. Ferner theile man den Bogen BC im
Puncte E in zween gleiche Theile, da dann der Bogen BE 30. Grade hal-
ten wird; wann nun dieſe Oefnung in dem halben Zirkel herum getragen
wird, ſo wird ſolcher in ſechs gleiche Bögen getheilet ſeyn; man theile
einen jeden dieſer ſechs Bögen abermals ferner in drey gleiche Theile, ſo
wird ein jeder 10. Grad halten, wann man nun jeden Bogen von Graden
zehen in zween Theile theilet, ſo wird der Bogen noch fünf Grad halten;
Endlich wenn dieſe lezte Bögen in fünf Grade eingetheilet werden, ſo iſt
der halbe Zirkel, in ſeine 180°, eingetheilet.
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/48>, abgerufen am 13.11.2024.
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