hintern und vordern Stock, die ungefehr 4. Schuh, und woran unten zwey andere Querhölzer gesüget sind, damit die Drechselbank vesto stärker halten, und beständiger seyn möge.
Der Reit-und Dockenstock sind zwey Stück Hölzer von gleichen Di- cken und Längen; Der eine Theil von diesen Stöcken muß tief eingeschnit- ten werden, damit er zwischen die zwo Ladbänke gerichtet werden möge; Das Uebrige als der obere Theil von den Stöcken, das viereckicht geschnitten ist, stehet auf den Ladoänken vest, damit aber besagte Stöcke noch vester stehen, hat man hölzerne Keile, die man mit dem Schlegel durch die Schließung treibet, welche unten an den Stöcken unterhalb der Ladbänke sind.
Es findet sich oben an jedem Stock ein Nagel vom Stahl, der vest in dem Holze stehet; Diese Nägel müssen so accurat daran gerichtet werden, daß sie, wann man solche zusammen schiebet, auf ein Punct treffen.
Es gehet auch ein langes Stück Holz nach der Länge hinunter, welches von den Aermen an den Stöcken, die nach Nelieben, enger zusammen, und weiter auseinander geschoben werden können, gehalten wird. Dieses Stück Holz dienet, daß man die Stähle darauf, wann man drehet, vest auflegen kann.
Oben an der Decke oder Dille, gerad über der Drechselbank, wird ei- ne Stange angemacht, die sich biegen lässet, an deren Ende eine Saite ange- macht werden muß, welche biß auf die Erde herunter gelassen, und an das Ende eines Stück Holzes, das man den Tritt nennet, vest angebunden wird. Wann man arbeiten will, windet man die Saite um das Stuck, das man abzudrechseln verlanget, oder um die Spindel, an die das Stuck angerichtet ist, tritt alsdann mit dem Fuß den Tritt, und machet also, daß sich das Werk, mit Beyhülfe, der sich wie eine Feder biegenden Stange, herum drehet, wor- auf man dann mit denen zu dieser Sache gehörigen Werkzeuge, nemlich Stählen, die man auf die Schien aufleget, und gegen das Stück, so zum Ab- drehen gerichtet worden, vest hält, solches gleich, und zwar erstlich, mit den groben Stählen überschrotet, hernach aber mit den andern subtilern gar aus- arbeitet.
Weilen sich aber alle Sachen nicht zwischen den zween Nägeln drehen lassen, indeme man oft etwas von freyer Hand drehen muß, so nimmt man einen Stock davon weg, und setzet einen anderen, der mit einer eisernen Platte, die man die Docken nennet, versehen ist, an dessen Stelle; und solcher wird eben so, als wie die ordentliche Stöcke zwischen die Ladbänke gerichtet, die also an statt eines Nagels mit einem recht runden Loch versehen sind, in wel- chem der Hals einer eisernen. Spindel laufet, deren anderes Ende in dem Nagel des andern Stocks beweglich ist.
Diese Spindel ist 15. biß 18. Zoll lang, und auf folgende Art gemacht; An dem Ende, das an der Docke sich befindet, ist eine Schraube von einem starken Gewind, in welches man unterschiedliche messingene Stücklein cin-
hintern und vordern Stock, die ungefehr 4. Schuh, und woran unten zwey andere Querhölzer geſüget ſind, damit die Drechſelbank veſto ſtärker halten, und beſtändiger ſeyn möge.
Der Reit-und Dockenſtock ſind zwey Stück Hölzer von gleichen Di- cken und Längen; Der eine Theil von dieſen Stöcken muß tief eingeſchnit- ten werden, damit er zwiſchen die zwo Ladbänke gerichtet werden möge; Das Uebrige als der obere Theil von den Stöcken, das viereckicht geſchnitten iſt, ſtehet auf den Ladoänken veſt, damit aber beſagte Stöcke noch veſter ſtehen, hat man hölzerne Keile, die man mit dem Schlegel durch die Schließung treibet, welche unten an den Stöcken unterhalb der Ladbänke ſind.
Es findet ſich oben an jedem Stock ein Nagel vom Stahl, der veſt in dem Holze ſtehet; Dieſe Nägel müſſen ſo accurat daran gerichtet werden, daß ſie, wann man ſolche zuſammen ſchiebet, auf ein Punct treffen.
Es gehet auch ein langes Stück Holz nach der Länge hinunter, welches von den Aermen an den Stöcken, die nach Nelieben, enger zuſammen, und weiter auseinander geſchoben werden können, gehalten wird. Dieſes Stück Holz dienet, daß man die Stähle darauf, wann man drehet, veſt auflegen kann.
Oben an der Decke oder Dille, gerad über der Drechſelbank, wird ei- ne Stange angemacht, die ſich biegen läſſet, an deren Ende eine Saite ange- macht werden muß, welche biß auf die Erde herunter gelaſſen, und an das Ende eines Stück Holzes, das man den Tritt nennet, veſt angebunden wird. Wann man arbeiten will, windet man die Saite um das Stuck, das man abzudrechſeln verlanget, oder um die Spindel, an die das Stuck angerichtet iſt, tritt alsdann mit dem Fuß den Tritt, und machet alſo, daß ſich das Werk, mit Beyhülfe, der ſich wie eine Feder biegenden Stange, herum drehet, wor- auf man dann mit denen zu dieſer Sache gehörigen Werkzeuge, nemlich Stählen, die man auf die Schien aufleget, und gegen das Stück, ſo zum Ab- drehen gerichtet worden, veſt hält, ſolches gleich, und zwar erſtlich, mit den groben Stählen überſchrotet, hernach aber mit den andern ſubtilern gar aus- arbeitet.
Weilen ſich aber alle Sachen nicht zwiſchen den zween Nägeln drehen laſſen, indeme man oft etwas von freyer Hand drehen muß, ſo nimmt man einen Stock davon weg, und ſetzet einen anderen, der mit einer eiſernen Platte, die man die Docken nennet, verſehen iſt, an deſſen Stelle; und ſolcher wird eben ſo, als wie die ordentliche Stöcke zwiſchen die Ladbänke gerichtet, die alſo an ſtatt eines Nagels mit einem recht runden Loch verſehen ſind, in wel- chem der Hals einer eiſernen. Spindel laufet, deren anderes Ende in dem Nagel des andern Stocks beweglich iſt.
Dieſe Spindel iſt 15. biß 18. Zoll lang, und auf folgende Art gemacht; An dem Ende, das an der Docke ſich befindet, iſt eine Schraube von einem ſtarken Gewind, in welches man unterſchiedliche meſſingene Stücklein cin-
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hintern und vordern Stock, die ungefehr 4. Schuh, und woran unten zwey
andere Querhölzer geſüget ſind, damit die Drechſelbank veſto ſtärker halten,
und beſtändiger ſeyn möge.
Der Reit-und Dockenſtock ſind zwey Stück Hölzer von gleichen Di-
cken und Längen; Der eine Theil von dieſen Stöcken muß tief eingeſchnit-
ten werden, damit er zwiſchen die zwo Ladbänke gerichtet werden möge; Das
Uebrige als der obere Theil von den Stöcken, das viereckicht geſchnitten iſt,
ſtehet auf den Ladoänken veſt, damit aber beſagte Stöcke noch veſter ſtehen,
hat man hölzerne Keile, die man mit dem Schlegel durch die Schließung
treibet, welche unten an den Stöcken unterhalb der Ladbänke ſind.
Es findet ſich oben an jedem Stock ein Nagel vom Stahl, der veſt in
dem Holze ſtehet; Dieſe Nägel müſſen ſo accurat daran gerichtet werden,
daß ſie, wann man ſolche zuſammen ſchiebet, auf ein Punct treffen.
Es gehet auch ein langes Stück Holz nach der Länge hinunter, welches
von den Aermen an den Stöcken, die nach Nelieben, enger zuſammen, und
weiter auseinander geſchoben werden können, gehalten wird. Dieſes Stück
Holz dienet, daß man die Stähle darauf, wann man drehet, veſt auflegen
kann.
Oben an der Decke oder Dille, gerad über der Drechſelbank, wird ei-
ne Stange angemacht, die ſich biegen läſſet, an deren Ende eine Saite ange-
macht werden muß, welche biß auf die Erde herunter gelaſſen, und an das
Ende eines Stück Holzes, das man den Tritt nennet, veſt angebunden wird.
Wann man arbeiten will, windet man die Saite um das Stuck, das man
abzudrechſeln verlanget, oder um die Spindel, an die das Stuck angerichtet
iſt, tritt alsdann mit dem Fuß den Tritt, und machet alſo, daß ſich das Werk,
mit Beyhülfe, der ſich wie eine Feder biegenden Stange, herum drehet, wor-
auf man dann mit denen zu dieſer Sache gehörigen Werkzeuge, nemlich
Stählen, die man auf die Schien aufleget, und gegen das Stück, ſo zum Ab-
drehen gerichtet worden, veſt hält, ſolches gleich, und zwar erſtlich, mit den
groben Stählen überſchrotet, hernach aber mit den andern ſubtilern gar aus-
arbeitet.
Weilen ſich aber alle Sachen nicht zwiſchen den zween Nägeln drehen
laſſen, indeme man oft etwas von freyer Hand drehen muß, ſo nimmt man
einen Stock davon weg, und ſetzet einen anderen, der mit einer eiſernen Platte,
die man die Docken nennet, verſehen iſt, an deſſen Stelle; und ſolcher wird
eben ſo, als wie die ordentliche Stöcke zwiſchen die Ladbänke gerichtet, die
alſo an ſtatt eines Nagels mit einem recht runden Loch verſehen ſind, in wel-
chem der Hals einer eiſernen. Spindel laufet, deren anderes Ende in dem
Nagel des andern Stocks beweglich iſt.
Dieſe Spindel iſt 15. biß 18. Zoll lang, und auf folgende Art gemacht;
An dem Ende, das an der Docke ſich befindet, iſt eine Schraube von einem
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/448>, abgerufen am 22.11.2024.
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