Die untere mit H bezeichnete Platte ist wie ein Parallelogrammum for- miret, und die obere bey A ist Zirkelrund, welche sich um den schattirten Theil und um den Mittelpunct B drehen lässet. Auf der obern Platte sind die Stunden einer Horizontaluhr auf die Polhöhe des Orts, nach denen oben erklärten Regeln, aufgerissen.
Auf der untern Platte befindet sich ein in 30. ungleiche Theile getheil- ter Zirkel vor die Täge eines Mondmonats. Diese Eintheilung nun zu ma- chen, seye die Aequinoctiallinie D E, welche zur Verzeichung der Horizontal- uhr dienlich gewesen, und das Centrum F, woraus die Eintheilung geschie- het, aus solchem wird alsdann der punctirte Zirkel G beschrieben, den man in 30. gleiche Theile, oder die Helfte davon in 15., eintheilet; Nachde- me nun das Lineal an den Mittelpunct F angesetzet worden, leget man sol- ches auch auf allen Eintheilungen des besagten Zirkels an, und bemerket die Puncten auf der Aequinoctiallinie; hernach setzet man das Lineal an das Cen- trum B, und an alle Puncten der Eintheilung auf der Aequinoctiallinie, um den Zirkel H zu theilen; so man nun die Helfte davon haben wird, träget man eben diese Eintheilungen auf den andern Halbzirkel über, und also wird hierdurch der Zirkel in 30. ungleiche Theile vor die 30. Tage eines Mondmonats getheilet seyn, von welchen die Zahlen, wie es die Figur zei- get, gestochen werden müssen.
Man richtet die Axe B C nach der Polhöhe des Orts, und stellet solche dergestalten, daß, indeme solche aufgerichtet worden, sie nicht der Stundenplatte, um selbige um das Centrum B schieben zu können, eine Hinderniß gebe.
Von dem Gebrauche dieser Uhr.
Man muß aus denen Ephemeriden, oder mit Beyhülfe der Epacten wissen, wo der Mond stehe, und wie alt er seye, damit man das Punct der 12ten Stunde auf den Tag des Monds richten könne.
Man muß dabey auch observiren, daß der Mond nach seiner eigenen Bewegung sich jeden Tag von der Sonne gegen Morgen ungefehr um 48. Minuten entferne, das ist, daß der Mond, wann er neu oder bey der Sonne stehet, sich an einem Tage mit ihr in dem Meridian befinde, den an- dern Tag aber durch eben diesen Meridian ungefehr nach Verfliessung . Stunden, und etlicher Minuten nach der Sonne durchgehe, welches ver- ursachet, daß die Mondstäge länger als die Sonnentäge seyen. Man nen- net den Mondstag die Zeit von dem Durchgang des Monds durch den Mit- tagszirkel, bis auf den gleich darauf folgenden Durchgang. Diese Tage sind sehr ungleich, wegen der Ungleichheit der scheinbaren Bewegung des Mondes.
Die untere mit H bezeichnete Platte iſt wie ein Parallelogrammum for- miret, und die obere bey A iſt Zirkelrund, welche ſich um den ſchattirten Theil und um den Mittelpunct B drehen läſſet. Auf der obern Platte ſind die Stunden einer Horizontaluhr auf die Polhöhe des Orts, nach denen oben erklärten Regeln, aufgeriſſen.
Auf der untern Platte befindet ſich ein in 30. ungleiche Theile getheil- ter Zirkel vor die Täge eines Mondmonats. Dieſe Eintheilung nun zu ma- chen, ſeye die Aequinoctiallinie D E, welche zur Verzeichung der Horizontal- uhr dienlich geweſen, und das Centrum F, woraus die Eintheilung geſchie- het, aus ſolchem wird alsdann der punctirte Zirkel G beſchrieben, den man in 30. gleiche Theile, oder die Helfte davon in 15., eintheilet; Nachde- me nun das Lineal an den Mittelpunct F angeſetzet worden, leget man ſol- ches auch auf allen Eintheilungen des beſagten Zirkels an, und bemerket die Puncten auf der Aequinoctiallinie; hernach ſetzet man das Lineal an das Cen- trum B, und an alle Puncten der Eintheilung auf der Aequinoctiallinie, um den Zirkel H zu theilen; ſo man nun die Helfte davon haben wird, träget man eben dieſe Eintheilungen auf den andern Halbzirkel über, und alſo wird hierdurch der Zirkel in 30. ungleiche Theile vor die 30. Tage eines Mondmonats getheilet ſeyn, von welchen die Zahlen, wie es die Figur zei- get, geſtochen werden müſſen.
Man richtet die Axe B C nach der Polhöhe des Orts, und ſtellet ſolche dergeſtalten, daß, indeme ſolche aufgerichtet worden, ſie nicht der Stundenplatte, um ſelbige um das Centrum B ſchieben zu können, eine Hinderniß gebe.
Von dem Gebrauche dieſer Uhr.
Man muß aus denen Ephemeriden, oder mit Beyhülfe der Epacten wiſſen, wo der Mond ſtehe, und wie alt er ſeye, damit man das Punct der 12ten Stunde auf den Tag des Monds richten könne.
Man muß dabey auch obſerviren, daß der Mond nach ſeiner eigenen Bewegung ſich jeden Tag von der Sonne gegen Morgen ungefehr um 48. Minuten entferne, das iſt, daß der Mond, wann er neu oder bey der Sonne ſtehet, ſich an einem Tage mit ihr in dem Meridian befinde, den an- dern Tag aber durch eben dieſen Meridian ungefehr nach Verflieſſung . Stunden, und etlicher Minuten nach der Sonne durchgehe, welches ver- urſachet, daß die Mondstäge länger als die Sonnentäge ſeyen. Man nen- net den Mondstag die Zeit von dem Durchgang des Monds durch den Mit- tagszirkel, bis auf den gleich darauf folgenden Durchgang. Dieſe Tage ſind ſehr ungleich, wegen der Ungleichheit der ſcheinbaren Bewegung des Mondes.
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Die untere mit H bezeichnete Platte iſt wie ein Parallelogrammum for-
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und um den Mittelpunct B drehen läſſet. Auf der obern Platte ſind die
Stunden einer Horizontaluhr auf die Polhöhe des Orts, nach denen oben
erklärten Regeln, aufgeriſſen.
Auf der untern Platte befindet ſich ein in 30. ungleiche Theile getheil-
ter Zirkel vor die Täge eines Mondmonats. Dieſe Eintheilung nun zu ma-
chen, ſeye die Aequinoctiallinie D E, welche zur Verzeichung der Horizontal-
uhr dienlich geweſen, und das Centrum F, woraus die Eintheilung geſchie-
het, aus ſolchem wird alsdann der punctirte Zirkel G beſchrieben, den man
in 30. gleiche Theile, oder die Helfte davon in 15., eintheilet; Nachde-
me nun das Lineal an den Mittelpunct F angeſetzet worden, leget man ſol-
ches auch auf allen Eintheilungen des beſagten Zirkels an, und bemerket die
Puncten auf der Aequinoctiallinie; hernach ſetzet man das Lineal an das Cen-
trum B, und an alle Puncten der Eintheilung auf der Aequinoctiallinie, um
den Zirkel H zu theilen; ſo man nun die Helfte davon haben wird, träget
man eben dieſe Eintheilungen auf den andern Halbzirkel über, und alſo
wird hierdurch der Zirkel in 30. ungleiche Theile vor die 30. Tage eines
Mondmonats getheilet ſeyn, von welchen die Zahlen, wie es die Figur zei-
get, geſtochen werden müſſen.
Man richtet die Axe B C nach der Polhöhe des Orts, und ſtellet
ſolche dergeſtalten, daß, indeme ſolche aufgerichtet worden, ſie nicht der
Stundenplatte, um ſelbige um das Centrum B ſchieben zu können, eine
Hinderniß gebe.
Von dem Gebrauche dieſer Uhr.
Man muß aus denen Ephemeriden, oder mit Beyhülfe der Epacten
wiſſen, wo der Mond ſtehe, und wie alt er ſeye, damit man das Punct der
12ten Stunde auf den Tag des Monds richten könne.
Man muß dabey auch obſerviren, daß der Mond nach ſeiner eigenen
Bewegung ſich jeden Tag von der Sonne gegen Morgen ungefehr um 48.
Minuten entferne, das iſt, daß der Mond, wann er neu oder bey der
Sonne ſtehet, ſich an einem Tage mit ihr in dem Meridian befinde, den an-
dern Tag aber durch eben dieſen Meridian ungefehr nach Verflieſſung
[FORMEL]. Stunden, und etlicher Minuten nach der Sonne durchgehe, welches ver-
urſachet, daß die Mondstäge länger als die Sonnentäge ſeyen. Man nen-
net den Mondstag die Zeit von dem Durchgang des Monds durch den Mit-
tagszirkel, bis auf den gleich darauf folgenden Durchgang. Dieſe Tage
ſind ſehr ungleich, wegen der Ungleichheit der ſcheinbaren Bewegung des
Mondes.
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/435>, abgerufen am 21.11.2024.
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