nadeln richten lassen; auf diesen sind die Signa des Zodiaci in geraden Li- nien und aus eben dem Centro; die Stundenlinien aber in krummen Linien gezogen; Endlich auch noch andere bewegliche Uhren, die gar curiös sind, davon ich sowol die Construction als die Figuren, wie ich mir vorgenommen habe, auf ein ander mal dargeben werde.
Die Horizontaluhren, auf welchen die Zeichen wie in der 1. Figur der 25. Kupfertabell gezogen worden, lassen sich ebenfalls ohne Compaß rich- ten, indeme man solche in der Sonne so lang hin und her ruckt bis der Schat- ten des aufrechten Zeigers auf dem Grad des Zeichens fället, in welchem die Sonne an dem vorgegebenen Tag sich befindet, jedoch ist dieses dabey gar unbequem daß die Grösse von dem Zeichen des Krebses und der daran stehenden Zeichen so klein fället, daß man die Weiten von 10. zu 10. Tagen nicht von einander unterscheiden kann. Es ist, man mag die Sache angrei- fen wie man will, fast unmöglich, um eine bewegliche Uhr, die sich ohne Compaß und ohne eine Mittagslinie richten lasse, zu machen, daß man nicht eine Un- schicklichkeit von zwoen dabey dulten müsse, als daß man entweder die Stunden gegen Mittag gar eng beysammen haben muß, oder nicht darauf sehen darf, wann sich gar wenig richtiges zur Zeit der Solstitiorum wegen der kleinen Dif- ferenz, die sich zu solcher Zeit bey der Elevation und Declination der Sonne äussert, ergiebet; und wollte sich jemand rühmen, dieses anderst zu machen, so hiesse es wohl, etwas versprechen das man nicht prästiren kann.
Tabula XXV. Fig. 1.
[Abbildung]
Das sechste Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Mond-und Sternenuhren.
Von der Zubereitung einer Horizontaluhr / auf welcher man die Stunden bey dem Monde er- kennen kann.
Eine Monduhr wird diejenige genennet, welche zu Nachts bey dem Mondscheine die Stunden zeiget, wie solche alsdann nach der Son- ne ist, das ist, in welchem Stundenzirkel die Sonne um selbige Zeit sich befindet.
Tabula XVIII. Fig. 2.
Diese Uhr bestehet aus zweyen Stücken von Meßing oder einer an- dern dichten Materie von beliebiger Grösse.
nadeln richten laſſen; auf dieſen ſind die Signa des Zodiaci in geraden Li- nien und aus eben dem Centro; die Stundenlinien aber in krummen Linien gezogen; Endlich auch noch andere bewegliche Uhren, die gar curiös ſind, davon ich ſowol die Conſtruction als die Figuren, wie ich mir vorgenommen habe, auf ein ander mal dargeben werde.
Die Horizontaluhren, auf welchen die Zeichen wie in der 1. Figur der 25. Kupfertabell gezogen worden, laſſen ſich ebenfalls ohne Compaß rich- ten, indeme man ſolche in der Sonne ſo lang hin und her ruckt bis der Schat- ten des aufrechten Zeigers auf dem Grad des Zeichens fället, in welchem die Sonne an dem vorgegebenen Tag ſich befindet, jedoch iſt dieſes dabey gar unbequem daß die Gröſſe von dem Zeichen des Krebſes und der daran ſtehenden Zeichen ſo klein fället, daß man die Weiten von 10. zu 10. Tagen nicht von einander unterſcheiden kann. Es iſt, man mag die Sache angrei- fen wie man will, faſt unmöglich, um eine bewegliche Uhr, die ſich ohne Compaß und ohne eine Mittagslinie richten laſſe, zu machen, daß man nicht eine Un- ſchicklichkeit von zwoen dabey dulten müſſe, als daß man entweder die Stunden gegen Mittag gar eng beyſammen haben muß, oder nicht darauf ſehen darf, wann ſich gar wenig richtiges zur Zeit der Solſtitiorum wegen der kleinen Dif- ferenz, die ſich zu ſolcher Zeit bey der Elevation und Declination der Sonne äuſſert, ergiebet; und wollte ſich jemand rühmen, dieſes anderſt zu machen, ſo hieſſe es wohl, etwas verſprechen das man nicht präſtiren kann.
Tabula XXV. Fig. 1.
[Abbildung]
Das ſechſte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Mond-und Sternenuhren.
Von der Zubereitung einer Horizontaluhr / auf welcher man die Stunden bey dem Monde er- kennen kann.
Eine Monduhr wird diejenige genennet, welche zu Nachts bey dem Mondſcheine die Stunden zeiget, wie ſolche alsdann nach der Son- ne iſt, das iſt, in welchem Stundenzirkel die Sonne um ſelbige Zeit ſich befindet.
Tabula XVIII. Fig. 2.
Dieſe Uhr beſtehet aus zweyen Stücken von Meßing oder einer an- dern dichten Materie von beliebiger Gröſſe.
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nadeln richten laſſen; auf dieſen ſind die Signa des Zodiaci in geraden Li-
nien und aus eben dem Centro; die Stundenlinien aber in krummen Linien
gezogen; Endlich auch noch andere bewegliche Uhren, die gar curiös ſind,
davon ich ſowol die Conſtruction als die Figuren, wie ich mir vorgenommen
habe, auf ein ander mal dargeben werde.
Die Horizontaluhren, auf welchen die Zeichen wie in der 1. Figur
der 25. Kupfertabell gezogen worden, laſſen ſich ebenfalls ohne Compaß rich-
ten, indeme man ſolche in der Sonne ſo lang hin und her ruckt bis der Schat-
ten des aufrechten Zeigers auf dem Grad des Zeichens fället, in welchem
die Sonne an dem vorgegebenen Tag ſich befindet, jedoch iſt dieſes dabey
gar unbequem daß die Gröſſe von dem Zeichen des Krebſes und der daran
ſtehenden Zeichen ſo klein fället, daß man die Weiten von 10. zu 10. Tagen
nicht von einander unterſcheiden kann. Es iſt, man mag die Sache angrei-
fen wie man will, faſt unmöglich, um eine bewegliche Uhr, die ſich ohne Compaß
und ohne eine Mittagslinie richten laſſe, zu machen, daß man nicht eine Un-
ſchicklichkeit von zwoen dabey dulten müſſe, als daß man entweder die Stunden
gegen Mittag gar eng beyſammen haben muß, oder nicht darauf ſehen darf,
wann ſich gar wenig richtiges zur Zeit der Solſtitiorum wegen der kleinen Dif-
ferenz, die ſich zu ſolcher Zeit bey der Elevation und Declination der Sonne
äuſſert, ergiebet; und wollte ſich jemand rühmen, dieſes anderſt zu machen,
ſo hieſſe es wohl, etwas verſprechen das man nicht präſtiren kann.
[Abbildung]
Das ſechſte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche der
Mond-und Sternenuhren.
Von der Zubereitung einer Horizontaluhr / auf
welcher man die Stunden bey dem Monde er-
kennen kann.
Eine Monduhr wird diejenige genennet, welche zu Nachts bey dem
Mondſcheine die Stunden zeiget, wie ſolche alsdann nach der Son-
ne iſt, das iſt, in welchem Stundenzirkel die Sonne um ſelbige Zeit
ſich befindet.
Dieſe Uhr beſtehet aus zweyen Stücken von Meßing oder einer an-
dern dichten Materie von beliebiger Gröſſe.
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/434>, abgerufen am 13.11.2024.
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