unter über sich, spannet den Faden längs nach der Axe aus, damit man den Mittelpunct unterhalb der Horizontallinie haben möge; so man nun auf sol- cher die Stundenpuncten bemerket, werden selbige biß an den Mittelpunct ver- längert, und procediret man im übrigen, wie wir schon gesagt haben; die Mittagslinie wird diejenige von Mitternacht seyn.
Von der Zubereitung eines andern zum Sonnenuhren zu verzeichnen dienlichen Insteuments.
Das in der vierten Figur vorgestellte Instrument wird ein Sciatcri- cum, oder Sonnenuhrinstrument genennet bestehend aus einem Aequinoctial- Zirkel A, welcher vom Kupfer oder einer andern dichten Materie zubereitet, und an einen Quadranten B gerichiet wird. Das Mittagspunct in der Aequinoctialuhr stehet an einem Ende des Quadrantens vest, und ein kleines rundes Stänglein von Stahl im Durchmesser von 1. biß 2. Linien, welches als eine Axe dienet, und durch den Mittelpunct der Aequinoctialuhr gehet, hält an seinem andern Ende den Quadranten, also, daß die Acquinoctialuhr und der Quadrant vest aneinander winkelrecht stehen. Der Quadrant ist in 90. Grad, und der Aequinoctialzirkel in Stunden und halbe Stunden, nach denen oben erklärten Methoden, eingetheilet.
Tabula XXV. Fig. 4.
Das Stuck G ist von einer schicklichen Dicke, damit es oben eine Zwinge fassen möge, welche auf beyden Seiten in einem Falz gehet, der an dem äussern Rande des Quadrantens ist, um die Aequinoctialfläche nach der Polhöhe hoch und niedrig richten zu können, die kleine Kugel ist unten am Ende eines Seidenfadens angemacht, und oben an einer Per- pendicularlinie herunter gelassen, damit die Maschine bleyrecht könne ge- stellet werden, und dieses vermittelst einer Nuß bey H, die an dem Stuck G stehet, und darzu dienet, daß man das Instrument überall hinwenden könne. Die Nuß ist an einem Arm, dessen Spitze von Stahl ist, ange- nietet, welche man in die Wand einstecket, damit die ganze Maschine bey de- ren Gebrauche vest stehe.
Der Zeichentrager D gehet in der Axe, und drehet sich in einem Röhrlein um die Uhr, oben an dem Zeichentrager ist ein Seidenfaden, und ein anderer im Mittelpuncte der Uhr angemacht. Man thut den Zeichentra- ger nicht eher darauf, als wann man die Bögen der Zeichen auf den Uhren ziehen will.
Von dem Gebrauche dieses Instruments.
Man muß zuförderst in die Wand die stählerne Spitze, die an dem Fuß des Instruments angemacht ist, in der Gegend, wo man eine Uhr auf- zureissen verlanget, einstecken, und den Grad von der Polhöhe des
unter über ſich, ſpannet den Faden längs nach der Axe aus, damit man den Mittelpunct unterhalb der Horizontallinie haben möge; ſo man nun auf ſol- cher die Stundenpuncten bemerket, werden ſelbige biß an den Mittelpunct ver- längert, und procediret man im übrigen, wie wir ſchon geſagt haben; die Mittagslinie wird diejenige von Mitternacht ſeyn.
Von der Zubereitung eines andern zum Sonnenuhren zu verzeichnen dienlichen Inſteuments.
Das in der vierten Figur vorgeſtellte Inſtrument wird ein Sciatcri- cum, oder Sonnenuhrinſtrument genennet beſtehend aus einem Aequinoctial- Zirkel A, welcher vom Kupfer oder einer andern dichten Materie zubereitet, und an einen Quadranten B gerichiet wird. Das Mittagspunct in der Aequinoctialuhr ſtehet an einem Ende des Quadrantens veſt, und ein kleines rundes Stänglein von Stahl im Durchmeſſer von 1. biß 2. Linien, welches als eine Axe dienet, und durch den Mittelpunct der Aequinoctialuhr gehet, hält an ſeinem andern Ende den Quadranten, alſo, daß die Acquinoctialuhr und der Quadrant veſt aneinander winkelrecht ſtehen. Der Quadrant iſt in 90. Grad, und der Aequinoctialzirkel in Stunden und halbe Stunden, nach denen oben erklärten Methoden, eingetheilet.
Tabula XXV. Fig. 4.
Das Stuck G iſt von einer ſchicklichen Dicke, damit es oben eine Zwinge faſſen möge, welche auf beyden Seiten in einem Falz gehet, der an dem äuſſern Rande des Quadrantens iſt, um die Aequinoctialfläche nach der Polhöhe hoch und niedrig richten zu können, die kleine Kugel iſt unten am Ende eines Seidenfadens angemacht, und oben an einer Per- pendicularlinie herunter gelaſſen, damit die Maſchine bleyrecht könne ge- ſtellet werden, und dieſes vermittelſt einer Nuß bey H, die an dem Stuck G ſtehet, und darzu dienet, daß man das Inſtrument überall hinwenden könne. Die Nuß iſt an einem Arm, deſſen Spitze von Stahl iſt, ange- nietet, welche man in die Wand einſtecket, damit die ganze Maſchine bey de- ren Gebrauche veſt ſtehe.
Der Zeichentrager D gehet in der Axe, und drehet ſich in einem Röhrlein um die Uhr, oben an dem Zeichentrager iſt ein Seidenfaden, und ein anderer im Mittelpuncte der Uhr angemacht. Man thut den Zeichentra- ger nicht eher darauf, als wann man die Bögen der Zeichen auf den Uhren ziehen will.
Von dem Gebrauche dieſes Inſtruments.
Man muß zuförderſt in die Wand die ſtählerne Spitze, die an dem Fuß des Inſtruments angemacht iſt, in der Gegend, wo man eine Uhr auf- zureiſſen verlanget, einſtecken, und den Grad von der Polhöhe des
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unter über ſich, ſpannet den Faden längs nach der Axe aus, damit man den
Mittelpunct unterhalb der Horizontallinie haben möge; ſo man nun auf ſol-
cher die Stundenpuncten bemerket, werden ſelbige biß an den Mittelpunct ver-
längert, und procediret man im übrigen, wie wir ſchon geſagt haben; die
Mittagslinie wird diejenige von Mitternacht ſeyn.
Von der Zubereitung eines andern zum Sonnenuhren zu
verzeichnen dienlichen Inſteuments.
Das in der vierten Figur vorgeſtellte Inſtrument wird ein Sciatcri-
cum, oder Sonnenuhrinſtrument genennet beſtehend aus einem Aequinoctial-
Zirkel A, welcher vom Kupfer oder einer andern dichten Materie zubereitet,
und an einen Quadranten B gerichiet wird. Das Mittagspunct in der
Aequinoctialuhr ſtehet an einem Ende des Quadrantens veſt, und ein kleines
rundes Stänglein von Stahl im Durchmeſſer von 1. biß 2. Linien, welches
als eine Axe dienet, und durch den Mittelpunct der Aequinoctialuhr gehet,
hält an ſeinem andern Ende den Quadranten, alſo, daß die Acquinoctialuhr
und der Quadrant veſt aneinander winkelrecht ſtehen. Der Quadrant iſt in
90. Grad, und der Aequinoctialzirkel in Stunden und halbe Stunden, nach
denen oben erklärten Methoden, eingetheilet.
Das Stuck G iſt von einer ſchicklichen Dicke, damit es oben eine
Zwinge faſſen möge, welche auf beyden Seiten in einem Falz gehet, der
an dem äuſſern Rande des Quadrantens iſt, um die Aequinoctialfläche
nach der Polhöhe hoch und niedrig richten zu können, die kleine Kugel
iſt unten am Ende eines Seidenfadens angemacht, und oben an einer Per-
pendicularlinie herunter gelaſſen, damit die Maſchine bleyrecht könne ge-
ſtellet werden, und dieſes vermittelſt einer Nuß bey H, die an dem Stuck
G ſtehet, und darzu dienet, daß man das Inſtrument überall hinwenden
könne. Die Nuß iſt an einem Arm, deſſen Spitze von Stahl iſt, ange-
nietet, welche man in die Wand einſtecket, damit die ganze Maſchine bey de-
ren Gebrauche veſt ſtehe.
Der Zeichentrager D gehet in der Axe, und drehet ſich in einem
Röhrlein um die Uhr, oben an dem Zeichentrager iſt ein Seidenfaden, und
ein anderer im Mittelpuncte der Uhr angemacht. Man thut den Zeichentra-
ger nicht eher darauf, als wann man die Bögen der Zeichen auf den Uhren
ziehen will.
Von dem Gebrauche dieſes Inſtruments.
Man muß zuförderſt in die Wand die ſtählerne Spitze, die an dem
Fuß des Inſtruments angemacht iſt, in der Gegend, wo man eine Uhr auf-
zureiſſen verlanget, einſtecken, und den Grad von der Polhöhe des
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/399>, abgerufen am 21.11.2024.
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