Die Fläche bey C ist eine Occidental- oder Abenduhr, die gerad ge- gen den Niedergang zu stehet.
Die Fläche bey D ist eine von Mitternacht gegen Abend um 45. Grad abweichende. Die andere Declinationes, die entweder grösser oder kleiner sind, werden auf eben die Manier genommen, indeme man an die Wand die Seite A B des Declinatorii stellet, also daß die Fläche des Halbzirkels mit dem Horizont parallel laufe.
Wie man die Inclination der Flächen nehmen soll.
Wann man den Winkel der Inelination zu messen verlanget, muß ei- ne von den andern Seiten eben dieses Instruments an die Wand gestellet, und die Fläche des halben Zirkels perpendicular auf dem Horizont gehalten werden, damit der Seidenfaden mit dem Bley, wann es aus dem Centro her- ab hänget, in Berührung der Circumferenz alldorten die Grösse des besag- ttn Winkels andeuten könne.
Wann manzum Exempel, die Seite CD auf der Fläche E anleget, und der Faden fällt längs nach der Linie GH, so ist es eine Anzeige, daß diese Flä- che parallel mit dem Horizonte laufe.
So man aber die Seite CA des Instruments auf der Fläche F ansetzet, und das Senkbley fället, wie die Figur es anzeiget, so wird diese Fläche um 45. Grad gegen dem Himmel zu incliniret stehen.
Wann eben dieses Instrument in der Fläche G angestellet wird, das Bley aber fället längs dem Diameter, so ist diese Fläche vertical.
Wann aber endlich die Seite AC an der Fläche Hangesetzet worden, wird das Senkbley, indeme es fället, wie die Figur andeutet, seine Inclination von 45. Graden gegen die Erde zu, darlegen.
[Abbildung]
Das dritte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauch der Instrumenten, mit welchen man auf denen Sonnen- uhren die Bögen der himmlischen Zeichen, die Arcus diurnos, die Babylonische Stunden, die Italianische Stunden, die Almucan- tharat und die Mittagszirkel der vornehmsten Städte zu beschreiben vermag.
Anser Vortrag gehet anjetzo dahin, wie man auf den Sonnenuhren ge- wisse Linien, welche der Schatten von der Spitze des Zeigers durch- wandert, wann die Sonne in ein jedes von den 12. Zeichen des Thierkreises eintretten wird, ziehen könne.
Die Fläche bey C iſt eine Occidental- oder Abenduhr, die gerad ge- gen den Niedergang zu ſtehet.
Die Fläche bey D iſt eine von Mitternacht gegen Abend um 45. Grad abweichende. Die andere Declinationes, die entweder gröſſer oder kleiner ſind, werden auf eben die Manier genommen, indeme man an die Wand die Seite A B des Declinatorii ſtellet, alſo daß die Fläche des Halbzirkels mit dem Horizont parallel laufe.
Wie man die Inclination der Flächen nehmen ſoll.
Wann man den Winkel der Inelination zu meſſen verlanget, muß ei- ne von den andern Seiten eben dieſes Inſtruments an die Wand geſtellet, und die Fläche des halben Zirkels perpendicular auf dem Horizont gehalten werden, damit der Seidenfaden mit dem Bley, wann es aus dem Centro her- ab hänget, in Berührung der Circumferenz alldorten die Gröſſe des beſag- ttn Winkels andeuten könne.
Wann manzum Exempel, die Seite CD auf der Fläche E anleget, und der Faden fällt längs nach der Linie GH, ſo iſt es eine Anzeige, daß dieſe Flä- che parallel mit dem Horizonte laufe.
So man aber die Seite CA des Inſtruments auf der Fläche F anſetzet, und das Senkbley fället, wie die Figur es anzeiget, ſo wird dieſe Fläche um 45. Grad gegen dem Himmel zu incliniret ſtehen.
Wann eben dieſes Inſtrument in der Fläche G angeſtellet wird, das Bley aber fället längs dem Diameter, ſo iſt dieſe Fläche vertical.
Wann aber endlich die Seite AC an der Fläche Hangeſetzet worden, wird das Senkbley, indeme es fället, wie die Figur andeutet, ſeine Inclination von 45. Graden gegen die Erde zu, darlegen.
[Abbildung]
Das dritte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauch der Inſtrumenten, mit welchen man auf denen Sonnen- uhren die Bögen der himmliſchen Zeichen, die Arcus diurnos, die Babyloniſche Stunden, die Italianiſche Stunden, die Almucan- tharat und die Mittagszirkel der vornehmſten Städte zu beſchreiben vermag.
Anſer Vortrag gehet anjetzo dahin, wie man auf den Sonnenuhren ge- wiſſe Linien, welche der Schatten von der Spitze des Zeigers durch- wandert, wann die Sonne in ein jedes von den 12. Zeichen des Thierkreiſes eintretten wird, ziehen könne.
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Die Fläche bey C iſt eine Occidental- oder Abenduhr, die gerad ge-
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Die Fläche bey D iſt eine von Mitternacht gegen Abend um 45. Grad
abweichende. Die andere Declinationes, die entweder gröſſer oder kleiner
ſind, werden auf eben die Manier genommen, indeme man an die Wand die
Seite A B des Declinatorii ſtellet, alſo daß die Fläche des Halbzirkels mit
dem Horizont parallel laufe.
Wie man die Inclination der Flächen nehmen ſoll.
Wann man den Winkel der Inelination zu meſſen verlanget, muß ei-
ne von den andern Seiten eben dieſes Inſtruments an die Wand geſtellet,
und die Fläche des halben Zirkels perpendicular auf dem Horizont gehalten
werden, damit der Seidenfaden mit dem Bley, wann es aus dem Centro her-
ab hänget, in Berührung der Circumferenz alldorten die Gröſſe des beſag-
ttn Winkels andeuten könne.
Wann manzum Exempel, die Seite CD auf der Fläche E anleget, und
der Faden fällt längs nach der Linie GH, ſo iſt es eine Anzeige, daß dieſe Flä-
che parallel mit dem Horizonte laufe.
So man aber die Seite CA des Inſtruments auf der Fläche F anſetzet,
und das Senkbley fället, wie die Figur es anzeiget, ſo wird dieſe Fläche um
45. Grad gegen dem Himmel zu incliniret ſtehen.
Wann eben dieſes Inſtrument in der Fläche G angeſtellet wird, das
Bley aber fället längs dem Diameter, ſo iſt dieſe Fläche vertical.
Wann aber endlich die Seite AC an der Fläche Hangeſetzet worden, wird
das Senkbley, indeme es fället, wie die Figur andeutet, ſeine Inclination von
45. Graden gegen die Erde zu, darlegen.
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Das dritte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauch der
Inſtrumenten, mit welchen man auf denen Sonnen-
uhren die Bögen der himmliſchen Zeichen, die Arcus diurnos,
die Babyloniſche Stunden, die Italianiſche Stunden, die Almucan-
tharat und die Mittagszirkel der vornehmſten Städte zu
beſchreiben vermag.
Anſer Vortrag gehet anjetzo dahin, wie man auf den Sonnenuhren ge-
wiſſe Linien, welche der Schatten von der Spitze des Zeigers durch-
wandert, wann die Sonne in ein jedes von den 12. Zeichen des
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/382>, abgerufen am 16.02.2025.
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