gleich seyn wird; so man nun solche zusammen addire,t wird man 11. Grad vor die Variation N. O. haben. Gleiche Veschaffenheit würde es auch mit den Amplitudinibus occiduis haben. Man kann auch die Veränderung der Magnetnadel zu jeder Stunde durch das Azimuth eines Sterns finden, so man seine Höhe und seine Declination samt der Vreite des Orts hat, gleich- wie wir solches schon in dem 26. und 27. Nutzen des Buchs, welches deti- telt wird l'Usage des Astrolabes, und Anno 1702. gedrucket ist, pag. 119. und denen folgenden erkläret haben.
[Abbildung]
Das zweyte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Instru- menten, welche dey den Hähen der Sterne zu deobachten nützlich sind.
Von dem Seeastrolabio.
Das gemeinste Instrument, um die Höhen auf dem Meer zu nehmen, ist das Astrolabium, welches ein Zirkel vom Kupfev oder Messing, un- gefehreinen Schuh im Durchmesser, und 6. biß 7. Linien dick ist, auf daß es aber auch eine Schwere habe, machet man zuweilen noch ein Ge- wicht von 5. diß 6. Pfunden in der Gegend dey B daran, damit, wann es bey seinem Ning A aufgehangen worden, welcher recht beweglich seyn muß, es sich leicht auf alle Seiten drehen, und im perpendicularen Stande in wäh- render Bewegung des Schiffes bleiben könne.
Fig. 4.
Es wird solches in 4 mal 90. Grade eingetheilet und gar oft in halbe und . Grade.
Es ist allerdings nöthig, daß die gerad Linie C D, welche den Ho- rizont vorstellet, vollkommen rongrecht seye, damit man allda die Eintheilung des Zirkles anfangen könne. Um solches nun zu examiniren, muß man durch die Durch schnitte oder kleme Löcher der Absehen FG beobachten, wel- che Absehen zu äusserst an der beweglichen Regel, die sich ganz frey vermit- telst eines Stifts mit einem Ropf um den Mittelpunct E dreyet, angemacht sind. Man muß, sage ich, ein einiges sehr weit entlegenes Object be- odachten, indeme man das Aug an das eine von desagten Absehen ansetzet: Wann nun, nachdeme das Astrolabium umgewendet worden, eben das Object alle zweymal, ohen daß die Regel verändert werde, sich sehen lässet, so ist es eine Anzeige, daß die Absehungslinie mit dem Hori-
gleich ſeyn wird; ſo man nun ſolche zuſammen addire,t wird man 11. Grad vor die Variation N. O. haben. Gleiche Veſchaffenheit würde es auch mit den Amplitudinibus occiduis haben. Man kann auch die Veränderung der Magnetnadel zu jeder Stunde durch das Azimuth eines Sterns finden, ſo man ſeine Höhe und ſeine Declination ſamt der Vreite des Orts hat, gleich- wie wir ſolches ſchon in dem 26. und 27. Nutzen des Buchs, welches deti- telt wird l’Uſage des Aſtrolabes, und Anno 1702. gedrucket iſt, pag. 119. und denen folgenden erkläret haben.
[Abbildung]
Das zweyte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Inſtru- menten, welche dey den Hähen der Sterne zu deobachten nützlich ſind.
Von dem Seeaſtrolabio.
Das gemeinſte Inſtrument, um die Höhen auf dem Meer zu nehmen, iſt das Aſtrolabium, welches ein Zirkel vom Kupfev oder Meſſing, un- gefehreinen Schuh im Durchmeſſer, und 6. biß 7. Linien dick iſt, auf daß es aber auch eine Schwere habe, machet man zuweilen noch ein Ge- wicht von 5. diß 6. Pfunden in der Gegend dey B daran, damit, wann es bey ſeinem Ning A aufgehangen worden, welcher recht beweglich ſeyn muß, es ſich leicht auf alle Seiten drehen, und im perpendicularen Stande in wäh- render Bewegung des Schiffes bleiben könne.
Fig. 4.
Es wird ſolches in 4 mal 90. Grade eingetheilet und gar oft in halbe und . Grade.
Es iſt allerdings nöthig, daß die gerad Linie C D, welche den Ho- rizont vorſtellet, vollkommen rongrecht ſeye, damit man allda die Eintheilung des Zirkles anfangen könne. Um ſolches nun zu examiniren, muß man durch die Durch ſchnitte oder kleme Löcher der Abſehen FG beobachten, wel- che Abſehen zu äuſſerſt an der beweglichen Regel, die ſich ganz frey vermit- telſt eines Stifts mit einem Ropf um den Mittelpunct E dreyet, angemacht ſind. Man muß, ſage ich, ein einiges ſehr weit entlegenes Object be- odachten, indeme man das Aug an das eine von deſagten Abſehen anſetzet: Wann nun, nachdeme das Aſtrolabium umgewendet worden, eben das Object alle zweymal, ohen daß die Regel verändert werde, ſich ſehen läſſet, ſo iſt es eine Anzeige, daß die Abſehungslinie mit dem Hori-
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[298/0320]
gleich ſeyn wird; ſo man nun ſolche zuſammen addire,t wird man 11. Grad
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den Amplitudinibus occiduis haben. Man kann auch die Veränderung der
Magnetnadel zu jeder Stunde durch das Azimuth eines Sterns finden, ſo
man ſeine Höhe und ſeine Declination ſamt der Vreite des Orts hat, gleich-
wie wir ſolches ſchon in dem 26. und 27. Nutzen des Buchs, welches deti-
telt wird l’Uſage des Aſtrolabes, und Anno 1702. gedrucket iſt, pag. 119. und
denen folgenden erkläret haben.
[Abbildung]
Das zweyte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Inſtru-
menten, welche dey den Hähen der Sterne
zu deobachten nützlich ſind.
Von dem Seeaſtrolabio.
Das gemeinſte Inſtrument, um die Höhen auf dem Meer zu nehmen,
iſt das Aſtrolabium, welches ein Zirkel vom Kupfev oder Meſſing, un-
gefehreinen Schuh im Durchmeſſer, und 6. biß 7. Linien dick iſt,
auf daß es aber auch eine Schwere habe, machet man zuweilen noch ein Ge-
wicht von 5. diß 6. Pfunden in der Gegend dey B daran, damit, wann es bey
ſeinem Ning A aufgehangen worden, welcher recht beweglich ſeyn muß, es
ſich leicht auf alle Seiten drehen, und im perpendicularen Stande in wäh-
render Bewegung des Schiffes bleiben könne.
Es wird ſolches in 4 mal 90. Grade eingetheilet und gar oft in halbe
und [FORMEL]. Grade.
Es iſt allerdings nöthig, daß die gerad Linie C D, welche den Ho-
rizont vorſtellet, vollkommen rongrecht ſeye, damit man allda die Eintheilung
des Zirkles anfangen könne. Um ſolches nun zu examiniren, muß man
durch die Durch ſchnitte oder kleme Löcher der Abſehen FG beobachten, wel-
che Abſehen zu äuſſerſt an der beweglichen Regel, die ſich ganz frey vermit-
telſt eines Stifts mit einem Ropf um den Mittelpunct E dreyet, angemacht
ſind. Man muß, ſage ich, ein einiges ſehr weit entlegenes Object be-
odachten, indeme man das Aug an das eine von deſagten Abſehen anſetzet:
Wann nun, nachdeme das Aſtrolabium umgewendet worden, eben das
Object alle zweymal, ohen daß die Regel verändert werde, ſich ſehen
läſſet, ſo iſt es eine Anzeige, daß die Abſehungslinie mit dem Hori-
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/320>, abgerufen am 22.12.2024.
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