abmessen möge. Monsr. de Louville giebet eine parallaktische Maschine an die Hand, welche, da sie an eine eiserne Uhr, die ein Schraubenwerk an einer Schraube ohne Ende gehend machet, angerichtet ist, und die Bewegung in solcher Uhr also angeordnet wird, daß sie in gleicher Geschwindigkeit mit der taglichen Bewegung der Sonne fortgehet, und so könnte man machen, daß ein Faden des Mikrometers jederzeit gegen dem Stand in der am meisten ver- finsterten Gegend des gegenüber stehenden Sterns zu stehen käme, da dann der Beobachter alsdann auf nichts anders als nur auf das, wie man diese Grösse mit dem Schraubwerk des Mikrometers nehmen könnte, zu denken hätte, so könnte er endlich gar leicht zu seinen Zweck gelangen, welches man sonsten mit keiner andern Maschine, die jemahls bißhero aus gefunden worden, wird leisten können.
[Abbildung]
Das vierte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche einer Ma- schine, welche die Finsternissen sowol der Sonne als des Monds, die Monate und Mondsjahre samt denen Epacten zeiget.
Diese Maschine ist von dem Herrn de la Hire erfunden worden, und beste- het aus dreyen runden Scheiben von Kupfer oder Chartenpapier, und einer beweglichen Regel, welche um einen gemeinen Mittelpunct gegen den Rand der obern Scheibe, die die kleinste ist, sich drehet: Es sind darauf zween mit Zirkellinien eingefaßte Plätze, in welche man kleine runde Oefnungen macht, davon die äussere die Neumonde und das Bild der Son- ne, und die innere, die Vollmonde und das Bild des Monds andeuten. Der Rand dieser Scheibe wird in 12. lunarische Monate eingetheilet, da- von ein jedes 29. Tag, 12. Stunden, 44. Minuten in sich hält, also daß das Ende des 12ten Monats, welches den Anfang des zweyten lunarischen Jah- res machet, den ersten Neumond um die Grösse von 4. der 179. auf der mitt- lern Scheibe bezeichneten Eintheilungen übertreffe.
Tabula XVIII. Fig. 5.
Am Rande dieser Scheibe ist ein Zeiger vest gemacht, bey welchem die eine Seite, da die Absehungslinie stehet, den Theil einer geraden Linie, wel- che gegen den Mittclpunct der Maschine zu gehet, machet, und diese Linie ge- het mitten durch eine von denen äussern Oefnungen, welche den ersten Neu- mond eines lunarischen Jahrs zeiget. Der Durchmesser dieser Defnungen ist gleich dem Raum, der ungesehr vier Grad austräget.
abmeſſen möge. Monſr. de Louville giebet eine parallaktiſche Maſchine an die Hand, welche, da ſie an eine eiſerne Uhr, die ein Schraubenwerk an einer Schraube ohne Ende gehend machet, angerichtet iſt, und die Bewegung in ſolcher Uhr alſo angeordnet wird, daß ſie in gleicher Geſchwindigkeit mit der taglichen Bewegung der Sonne fortgehet, und ſo könnte man machen, daß ein Faden des Mikrometers jederzeit gegen dem Stand in der am meiſten ver- finſterten Gegend des gegenüber ſtehenden Sterns zu ſtehen käme, da dann der Beobachter alsdann auf nichts anders als nur auf das, wie man dieſe Gröſſe mit dem Schraubwerk des Mikrometers nehmen könnte, zu denken hätte, ſo könnte er endlich gar leicht zu ſeinen Zweck gelangen, welches man ſonſten mit keiner andern Maſchine, die jemahls bißhero aus gefunden worden, wird leiſten können.
[Abbildung]
Das vierte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche einer Ma- ſchine, welche die Finſterniſſen ſowol der Sonne als des Monds, die Monate und Mondsjahre ſamt denen Epacten zeiget.
Dieſe Maſchine iſt von dem Herrn de la Hire erfunden worden, und beſte- het aus dreyen runden Scheiben von Kupfer oder Chartenpapier, und einer beweglichen Regel, welche um einen gemeinen Mittelpunct gegen den Rand der obern Scheibe, die die kleinſte iſt, ſich drehet: Es ſind darauf zween mit Zirkellinien eingefaßte Plätze, in welche man kleine runde Oefnungen macht, davon die äuſſere die Neumonde und das Bild der Son- ne, und die innere, die Vollmonde und das Bild des Monds andeuten. Der Rand dieſer Scheibe wird in 12. lunariſche Monate eingetheilet, da- von ein jedes 29. Tag, 12. Stunden, 44. Minuten in ſich hält, alſo daß das Ende des 12ten Monats, welches den Anfang des zweyten lunariſchen Jah- res machet, den erſten Neumond um die Gröſſe von 4. der 179. auf der mitt- lern Scheibe bezeichneten Eintheilungen übertreffe.
Tabula XVIII. Fig. 5.
Am Rande dieſer Scheibe iſt ein Zeiger veſt gemacht, bey welchem die eine Seite, da die Abſehungslinie ſtehet, den Theil einer geraden Linie, wel- che gegen den Mittclpunct der Maſchine zu gehet, machet, und dieſe Linie ge- het mitten durch eine von denen äuſſern Oefnungen, welche den erſten Neu- mond eines lunariſchen Jahrs zeiget. Der Durchmeſſer dieſer Defnungen iſt gleich dem Raum, der ungeſehr vier Grad austräget.
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abmeſſen möge. Monſr. de Louville giebet eine parallaktiſche Maſchine an
die Hand, welche, da ſie an eine eiſerne Uhr, die ein Schraubenwerk an einer
Schraube ohne Ende gehend machet, angerichtet iſt, und die Bewegung in
ſolcher Uhr alſo angeordnet wird, daß ſie in gleicher Geſchwindigkeit mit der
taglichen Bewegung der Sonne fortgehet, und ſo könnte man machen, daß
ein Faden des Mikrometers jederzeit gegen dem Stand in der am meiſten ver-
finſterten Gegend des gegenüber ſtehenden Sterns zu ſtehen käme, da dann
der Beobachter alsdann auf nichts anders als nur auf das, wie man dieſe
Gröſſe mit dem Schraubwerk des Mikrometers nehmen könnte, zu denken
hätte, ſo könnte er endlich gar leicht zu ſeinen Zweck gelangen, welches man
ſonſten mit keiner andern Maſchine, die jemahls bißhero aus gefunden worden,
wird leiſten können.
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Das vierte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche einer Ma-
ſchine, welche die Finſterniſſen ſowol der Sonne als des Monds,
die Monate und Mondsjahre ſamt denen
Epacten zeiget.
Dieſe Maſchine iſt von dem Herrn de la Hire erfunden worden, und beſte-
het aus dreyen runden Scheiben von Kupfer oder Chartenpapier,
und einer beweglichen Regel, welche um einen gemeinen Mittelpunct
gegen den Rand der obern Scheibe, die die kleinſte iſt, ſich drehet: Es ſind
darauf zween mit Zirkellinien eingefaßte Plätze, in welche man kleine runde
Oefnungen macht, davon die äuſſere die Neumonde und das Bild der Son-
ne, und die innere, die Vollmonde und das Bild des Monds andeuten.
Der Rand dieſer Scheibe wird in 12. lunariſche Monate eingetheilet, da-
von ein jedes 29. Tag, 12. Stunden, 44. Minuten in ſich hält, alſo daß das
Ende des 12ten Monats, welches den Anfang des zweyten lunariſchen Jah-
res machet, den erſten Neumond um die Gröſſe von 4. der 179. auf der mitt-
lern Scheibe bezeichneten Eintheilungen übertreffe.
Am Rande dieſer Scheibe iſt ein Zeiger veſt gemacht, bey welchem die
eine Seite, da die Abſehungslinie ſtehet, den Theil einer geraden Linie, wel-
che gegen den Mittclpunct der Maſchine zu gehet, machet, und dieſe Linie ge-
het mitten durch eine von denen äuſſern Oefnungen, welche den erſten Neu-
mond eines lunariſchen Jahrs zeiget. Der Durchmeſſer dieſer Defnungen
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/299>, abgerufen am 22.11.2024.
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