tionsregel leicht zu haben ist, so daß wir nur eben dasjenige, was bey dem Mikrometer gesagt worden, wiederholen dörfen. Gleichwie sich der Sinus totus verhält gegen dem Tangenten von 17. Minuten, 3. Secunden, also ver- hält sich die Weite der Tasel bis zu dem Sehrohr der Objectivgläser gegen der Helfte der Weiten zwischen den schwarzen Linien. Auf solche Weise kann man aus der Erfahrung den Platz eines jeden Objectioglases, und eines in seinem gemeinen Brennpunct gestellten Netzes finden, also daß die Vorstel- lung der schwarzen Linien den ganzen Durchmesser des grösten Zirkels in be- sagtem Netze einnehme. Man soll auf denen Sehröhren die Zahl 34. Minu- ten und 6. Secunden bey einem jeden Stand der Gläser und ihres Brennpuncts oder Netzes anmeken, damit man allemal, wann von einem Winkel von 34. Minuten und 6. Secunden gehandelt wird, die Gläser und das Netz in ihre rechte Entfernung bringen möge.
Wann ferner besagte Tafel von dem Sehrohr weiter weggethan, und nach gehends thre Distan; so befunden wird, daß die Weite der schwarzen Linien die Grundlinie eines Winkels, zum Exempel von 33. Minuten seye, dessen Spitze auf den Gläsern des Sehrohrs sich befinde, welches man nun aus dem Calculo wird erfahren können, so man schliesset: Gleichwie sich der Tangente von 16. Min und 30. Secunden vechält gegen dem Sinus Totus, also verhält sich die Helfte der Weiten zwischen den schwarzen Linien gegen der Weite der Tafel zu den Gläsern. In solchem Abstande nun des Sehrohrs, und der Ta- fel muß man den Stand der Gläser unter sich und dem Netze suchen, also daß die Vorstellung der schwarzen Linie, welche sich gar deutlich in dem Brennpunct der Gläser zeiget, den ganzen Diameter des grösten Zirzels im Netz einneh- me, hernach muß man die Zahl 3. Minuten auf den Sehröhren an den Platz, wo ein jedes Glas und das Netz stehen soll, ansetzen, und dann eben die Ver- richtung vor die Winkel 32. Minuten, 31. Minuten, 30. Minuten, 29. Mi- nuten anstellen.
Wann man nun die auf den Sehröhren zwischen denen unterschiedlichen Ständen der Gläser und des Netzes bezeichnete Distanzen, welche einer Mi- nute zukommen, in 60. gleiche Theile theilet, kommen alsdann die Stände vor eine Secunde heraus, und also wird sich einerley Zirkel von dem Netze auf al- lerhand scheinbare Durch messere der Sonne und des Monds richten lassen, so nun auch der Durch messer des grösten Zirkels in zwölf gleiche Theile gethei- let worden, wird solcher, um die Grösse aller Sonnen-und Monds finsternis- sen zu erfahren, dienlich seyn.
Die andere Methode, welche aus der Optik hergenommen ist, wird vielleicht, indeme sie sich nicht auf eine so grosse Anzahl der Erfahrungen grün- det, einigen leichter dünken; dann wann man die Brennpuncte eines jeden Objectivglases weiß, so muß geschlossen werden:
Gleichwie sich die Summe der Länge der Brennpuncte von den Gläsern (es seye gleich von einerley oder unterschiedlichen Focis,) weniger der Distanz
tionsregel leicht zu haben iſt, ſo daß wir nur eben dasjenige, was bey dem Mikrometer geſagt worden, wiederholen dörfen. Gleichwie ſich der Sinus totus verhält gegen dem Tangenten von 17. Minuten, 3. Secunden, alſo ver- hält ſich die Weite der Taſel bis zu dem Sehrohr der Objectivgläſer gegen der Helfte der Weiten zwiſchen den ſchwarzen Linien. Auf ſolche Weiſe kann man aus der Erfahrung den Platz eines jeden Objectioglaſes, und eines in ſeinem gemeinen Brennpunct geſtellten Netzes finden, alſo daß die Vorſtel- lung der ſchwarzen Linien den ganzen Durchmeſſer des gröſten Zirkels in be- ſagtem Netze einnehme. Man ſoll auf denen Sehröhren die Zahl 34. Minu- ten und 6. Secunden bey einem jeden Stand der Gläſer und ihres Brennpuncts oder Netzes anmeken, damit man allemal, wann von einem Winkel von 34. Minuten und 6. Secunden gehandelt wird, die Gläſer und das Netz in ihre rechte Entfernung bringen möge.
Wann ferner beſagte Tafel von dem Sehrohr weiter weggethan, und nach gehends thre Diſtan; ſo befunden wird, daß die Weite der ſchwarzen Linien die Grundlinie eines Winkels, zum Exempel von 33. Minuten ſeye, deſſen Spitze auf den Gläſern des Sehrohrs ſich befinde, welches man nun aus dem Calculo wird erfahren können, ſo man ſchlieſſet: Gleichwie ſich der Tangente von 16. Min und 30. Secunden vechält gegen dem Sinus Totus, alſo verhält ſich die Helfte der Weiten zwiſchen den ſchwarzen Linien gegen der Weite der Tafel zu den Gläſern. In ſolchem Abſtande nun des Sehrohrs, und der Ta- fel muß man den Stand der Gläſer unter ſich und dem Netze ſuchen, alſo daß die Vorſtellung der ſchwarzen Linie, welche ſich gar deutlich in dem Brennpunct der Gläſer zeiget, den ganzen Diameter des gröſten Zirzels im Netz einneh- me, hernach muß man die Zahl 3. Minuten auf den Sehröhren an den Platz, wo ein jedes Glas und das Netz ſtehen ſoll, anſetzen, und dann eben die Ver- richtung vor die Winkel 32. Minuten, 31. Minuten, 30. Minuten, 29. Mi- nuten anſtellen.
Wann man nun die auf den Sehröhren zwiſchen denen unterſchiedlichen Ständen der Gläſer und des Netzes bezeichnete Diſtanzen, welche einer Mi- nute zukommen, in 60. gleiche Theile theilet, kommen alsdann die Stände vor eine Secunde heraus, und alſo wird ſich einerley Zirkel von dem Netze auf al- lerhand ſcheinbare Durch meſſere der Sonne und des Monds richten laſſen, ſo nun auch der Durch meſſer des gröſten Zirkels in zwölf gleiche Theile gethei- let worden, wird ſolcher, um die Gröſſe aller Sonnen-und Monds finſterniſ- ſen zu erfahren, dienlich ſeyn.
Die andere Methode, welche aus der Optik hergenommen iſt, wird vielleicht, indeme ſie ſich nicht auf eine ſo groſſe Anzahl der Erfahrungen grün- det, einigen leichter dünken; dann wann man die Brennpuncte eines jeden Objectivglaſes weiß, ſo muß geſchloſſen werden:
Gleichwie ſich die Summe der Länge der Brennpuncte von den Gläſern (es ſeye gleich von einerley oder unterſchiedlichen Focis,) weniger der Diſtanz
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tionsregel leicht zu haben iſt, ſo daß wir nur eben dasjenige, was bey dem
Mikrometer geſagt worden, wiederholen dörfen. Gleichwie ſich der Sinus
totus verhält gegen dem Tangenten von 17. Minuten, 3. Secunden, alſo ver-
hält ſich die Weite der Taſel bis zu dem Sehrohr der Objectivgläſer gegen
der Helfte der Weiten zwiſchen den ſchwarzen Linien. Auf ſolche Weiſe
kann man aus der Erfahrung den Platz eines jeden Objectioglaſes, und eines
in ſeinem gemeinen Brennpunct geſtellten Netzes finden, alſo daß die Vorſtel-
lung der ſchwarzen Linien den ganzen Durchmeſſer des gröſten Zirkels in be-
ſagtem Netze einnehme. Man ſoll auf denen Sehröhren die Zahl 34. Minu-
ten und 6. Secunden bey einem jeden Stand der Gläſer und ihres Brennpuncts
oder Netzes anmeken, damit man allemal, wann von einem Winkel von 34.
Minuten und 6. Secunden gehandelt wird, die Gläſer und das Netz in ihre
rechte Entfernung bringen möge.
Wann ferner beſagte Tafel von dem Sehrohr weiter weggethan, und
nach gehends thre Diſtan; ſo befunden wird, daß die Weite der ſchwarzen Linien
die Grundlinie eines Winkels, zum Exempel von 33. Minuten ſeye, deſſen
Spitze auf den Gläſern des Sehrohrs ſich befinde, welches man nun aus dem
Calculo wird erfahren können, ſo man ſchlieſſet: Gleichwie ſich der Tangente
von 16. Min und 30. Secunden vechält gegen dem Sinus Totus, alſo verhält
ſich die Helfte der Weiten zwiſchen den ſchwarzen Linien gegen der Weite der
Tafel zu den Gläſern. In ſolchem Abſtande nun des Sehrohrs, und der Ta-
fel muß man den Stand der Gläſer unter ſich und dem Netze ſuchen, alſo daß
die Vorſtellung der ſchwarzen Linie, welche ſich gar deutlich in dem Brennpunct
der Gläſer zeiget, den ganzen Diameter des gröſten Zirzels im Netz einneh-
me, hernach muß man die Zahl 3. Minuten auf den Sehröhren an den Platz,
wo ein jedes Glas und das Netz ſtehen ſoll, anſetzen, und dann eben die Ver-
richtung vor die Winkel 32. Minuten, 31. Minuten, 30. Minuten, 29. Mi-
nuten anſtellen.
Wann man nun die auf den Sehröhren zwiſchen denen unterſchiedlichen
Ständen der Gläſer und des Netzes bezeichnete Diſtanzen, welche einer Mi-
nute zukommen, in 60. gleiche Theile theilet, kommen alsdann die Stände vor
eine Secunde heraus, und alſo wird ſich einerley Zirkel von dem Netze auf al-
lerhand ſcheinbare Durch meſſere der Sonne und des Monds richten laſſen,
ſo nun auch der Durch meſſer des gröſten Zirkels in zwölf gleiche Theile gethei-
let worden, wird ſolcher, um die Gröſſe aller Sonnen-und Monds finſterniſ-
ſen zu erfahren, dienlich ſeyn.
Die andere Methode, welche aus der Optik hergenommen iſt, wird
vielleicht, indeme ſie ſich nicht auf eine ſo groſſe Anzahl der Erfahrungen grün-
det, einigen leichter dünken; dann wann man die Brennpuncte eines jeden
Objectivglaſes weiß, ſo muß geſchloſſen werden:
Gleichwie ſich die Summe der Länge der Brennpuncte von den Gläſern (es
ſeye gleich von einerley oder unterſchiedlichen Focis,) weniger der Diſtanz
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/294>, abgerufen am 23.11.2024.
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