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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

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zten Tag des Iulii um 4. Uhr, 12. Minuten gelanget, folglich wird die mit-
lere Zeit zwischen den Beobachtungen den 22. Junii um 2. Uhr und 6. Mi-
nuten des Morgens seyn.

Nun ist nach denen Tabessen der wahre Ort der Sonne zur Zeit der
ersten Beobachtung 2. Zeichen, 18. Grad, 58. Minuten, 23. Secunden,
und zur Zeit der letzten ist er 3. Zeichen, 11. Grad, 4 Minuten, 52. Secunden,
bey der mitlern aber 3. Zeichen, 0. Grad, 1. Minuten, 56. Secunden.

Die Differenz der zween äussersten Oerter ist 22. Grad, 6. Mi-
nuten, 29. Secunden, davon die Helste 11. Grad, 3. Minuten und 15.
Secunden ist, die zu dem kleinern Orte addiret, 3. Zeichen, 0. Grad, 1. Mi-
nuten, 38. Secunden geben, welches der mitlere Ort in Ansehung der äusse-
ren ist.

Zwischen dem, nach der Berechnung gesundenen mitlern Ort von 3.
Zeichen, 0. Grad, 1. Minuten, 56. Secunden, und nach der Vergleichung des
gefundenen mitlern Orts ist die Differenz 18. Secunden, welche mit 7. Mi-
nuten, 18. Secunden der Zeit correspondiren, die man von der Mittelzeit
abziehen muß, weilen der nach dem Calculo gefundene mitlere Ort grösser
ist, als der mitlere Ort nach der Vergleichung. Solchemnach wird die
Zeit des Sonnenstillstandes den 22. Juni, um 1. Uhr 58. Min. und 18. Se-
cunden zu früh seyn, welches dann mit vielen andern Beobachtungen kann
bestättiget werden.

Es ist zu merken, daß der Fehler von wenigen Secunden, die entiwe-
der mehr oder weniger bey der Sonnenhöhe beobachtet worden, um eine
Stund des Sonnenstillstandes von ihrer wahren Zeit, gleichwie in dem vorge-
gebenen Exempel um 0. Secunden, von der Höhe oder dabey mit der Zeit von
einer Stund correspondiren, entfernen könne; derowegen lässet sich dieses nicht
besser, als mit wol eingetheilten Instrumenten und bey verschiedenen rich-
tigen Beobachtungen ins Werk richten.

Beobachtungen/ welche auf der königlichen Stern-
warte um die Sonnenstillstände herum, damit man die Pol-
höhe von Paris auf der Sternwarte, und die gröste Abweichung
der Sonne oder die Schiese der Ekliptik bekommen
möge, gehalten wotden.

Bey dem Sommersonnenstillstande hat sich die scheinbare mittägige Höhe
des obern Randes der Sonne, wie sie aus unterschiedlichen Beobachtun-

zten Tag des Iulii um 4. Uhr, 12. Minuten gelanget, folglich wird die mit-
lere Zeit zwiſchen den Beobachtungen den 22. Junii um 2. Uhr und 6. Mi-
nuten des Morgens ſeyn.

Nun iſt nach denen Tabeſſen der wahre Ort der Sonne zur Zeit der
erſten Beobachtung 2. Zeichen, 18. Grad, 58. Minuten, 23. Secunden,
und zur Zeit der letzten iſt er 3. Zeichen, 11. Grad, 4 Minuten, 52. Secunden,
bey der mitlern aber 3. Zeichen, 0. Grad, 1. Minuten, 56. Secunden.

Die Differenz der zween äuſſerſten Oerter iſt 22. Grad, 6. Mi-
nuten, 29. Secunden, davon die Helſte 11. Grad, 3. Minuten und 15.
Secunden iſt, die zu dem kleinern Orte addiret, 3. Zeichen, 0. Grad, 1. Mi-
nuten, 38. Secunden geben, welches der mitlere Ort in Anſehung der äuſſe-
ren iſt.

Zwiſchen dem, nach der Berechnung geſundenen mitlern Ort von 3.
Zeichen, 0. Grad, 1. Minuten, 56. Secunden, und nach der Vergleichung des
gefundenen mitlern Orts iſt die Differenz 18. Secunden, welche mit 7. Mi-
nuten, 18. Secunden der Zeit correſpondiren, die man von der Mittelzeit
abziehen muß, weilen der nach dem Calculo gefundene mitlere Ort gröſſer
iſt, als der mitlere Ort nach der Vergleichung. Solchemnach wird die
Zeit des Sonnenſtillſtandes den 22. Juni, um 1. Uhr 58. Min. und 18. Se-
cunden zu früh ſeyn, welches dann mit vielen andern Beobachtungen kann
beſtättiget werden.

Es iſt zu merken, daß der Fehler von wenigen Secunden, die entiwe-
der mehr oder weniger bey der Sonnenhöhe beobachtet worden, um eine
Stund des Sonnenſtillſtandes von ihrer wahren Zeit, gleichwie in dem vorge-
gebenen Exempel um 0. Secunden, von der Höhe oder dabey mit der Zeit von
einer Stund correſpondiren, entfernen könne; derowegen läſſet ſich dieſes nicht
beſſer, als mit wol eingetheilten Inſtrumenten und bey verſchiedenen rich-
tigen Beobachtungen ins Werk richten.

Beobachtungen/ welche auf der königlichen Stern-
warte um die Sonnenſtillſtände herum, damit man die Pol-
höhe von Paris auf der Sternwarte, und die gröſte Abweichung
der Sonne oder die Schieſe der Ekliptik bekommen
möge, gehalten wotden.

Bey dem Sommerſonnenſtillſtande hat ſich die ſcheinbare mittägige Höhe
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[265/0287] zten Tag des Iulii um 4. Uhr, 12. Minuten gelanget, folglich wird die mit- lere Zeit zwiſchen den Beobachtungen den 22. Junii um 2. Uhr und 6. Mi- nuten des Morgens ſeyn. Nun iſt nach denen Tabeſſen der wahre Ort der Sonne zur Zeit der erſten Beobachtung 2. Zeichen, 18. Grad, 58. Minuten, 23. Secunden, und zur Zeit der letzten iſt er 3. Zeichen, 11. Grad, 4 Minuten, 52. Secunden, bey der mitlern aber 3. Zeichen, 0. Grad, 1. Minuten, 56. Secunden. Die Differenz der zween äuſſerſten Oerter iſt 22. Grad, 6. Mi- nuten, 29. Secunden, davon die Helſte 11. Grad, 3. Minuten und 15. Secunden iſt, die zu dem kleinern Orte addiret, 3. Zeichen, 0. Grad, 1. Mi- nuten, 38. Secunden geben, welches der mitlere Ort in Anſehung der äuſſe- ren iſt. Zwiſchen dem, nach der Berechnung geſundenen mitlern Ort von 3. Zeichen, 0. Grad, 1. Minuten, 56. Secunden, und nach der Vergleichung des gefundenen mitlern Orts iſt die Differenz 18. Secunden, welche mit 7. Mi- nuten, 18. Secunden der Zeit correſpondiren, die man von der Mittelzeit abziehen muß, weilen der nach dem Calculo gefundene mitlere Ort gröſſer iſt, als der mitlere Ort nach der Vergleichung. Solchemnach wird die Zeit des Sonnenſtillſtandes den 22. Juni, um 1. Uhr 58. Min. und 18. Se- cunden zu früh ſeyn, welches dann mit vielen andern Beobachtungen kann beſtättiget werden. Es iſt zu merken, daß der Fehler von wenigen Secunden, die entiwe- der mehr oder weniger bey der Sonnenhöhe beobachtet worden, um eine Stund des Sonnenſtillſtandes von ihrer wahren Zeit, gleichwie in dem vorge- gebenen Exempel um 0. Secunden, von der Höhe oder dabey mit der Zeit von einer Stund correſpondiren, entfernen könne; derowegen läſſet ſich dieſes nicht beſſer, als mit wol eingetheilten Inſtrumenten und bey verſchiedenen rich- tigen Beobachtungen ins Werk richten. Beobachtungen/ welche auf der königlichen Stern- warte um die Sonnenſtillſtände herum, damit man die Pol- höhe von Paris auf der Sternwarte, und die gröſte Abweichung der Sonne oder die Schieſe der Ekliptik bekommen möge, gehalten wotden. Bey dem Sommerſonnenſtillſtande hat ſich die ſcheinbare mittägige Höhe des obern Randes der Sonne, wie ſie aus unterſchiedlichen Beobachtun-

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/287>, abgerufen am 21.11.2024.