über stehenden Winkel finden, um die Grösse dieses Winkels muß man den Bogen zwischen den Beobachtungen auf der Seite des verlängerten Qua- drantens kleiner machen, so wird das mittlere Punct des übergebliebenen Bogens der wahre Anfang der Eintheilung seyn.
Also kann man die Weite zwischen dem mittlern Punct des Sehrohrs der Dioptrischen Absehen und dem Puncte der Flächen des Wassers, die von dem reflectlrenden Strahl betroffen worden, mit Beyhülfe der Regel oder eines ausgespannten Fadens, welcher ven besagtem Sehrohr biß an die Fläche des Wassers verlängert worden, finden.
Dritte Methode.
Diese Verrichtung ist zwar simpel, aber die Beobachtungen sind nicht so lelcht anzustellen.
Wir supponiren aber in dieser Methode, gleichwie in der vorherge- henden, daß auf dem Rande des Quadrantens einige bemerkte, und jenseits des Puncts von 90. für die Höhe eingetheilte Grade seyen, welches Punct mit dem Zenith correspondiret; Wir observiren bey einer schönen Nacht, wann es schön und still Wetter ist, die Mittagshöhe eines Sterns, der nahe an unser Zenith kommet, nachdem man gegen Morgen die eingetheilte Sei- te des Randes vom Instrument gewendet; die folgende Nacht, oder weni- ge andere hernach, beobachten wir gleichfalls die Mittagshöhe eben dessel- bigen Sterns, doch daß die eingetheilte Seite des Randes gegen Abend zu ge- wendet seye, so wird alsdann das mittlere Punct des Bogens zwischen den Beobachtungen das Punct von 90. Graden seyn, das ist dasjenige Punct, wodurch der mit der Absehungslinie der dioptrischen Absehen parallel lau- fende Radius gehet.
Diese dritte Art ist gar nutzlich, umdie Stellung der dioptrischen Ab- sehen, die man nicht nur allein an die Quadranten, sondern auch absonderlich an die Octanten und Sertanten, oder an andere Zirkeltheilungen richtet, zu probiren; dann mit deren Beyhülfe wird man innen werden, was vor ei- nem Radio des Instruments die Absehungslinie der besagten dioptrischen Absehen parallel seyn wird.
Aufwas Weise man die Sterne in dem Mittagskreiß oder die Media- tionem coeli, auch wie man die Sterne mit den dioptrischen Absehen beob- achten solle, solches werden wir unten melden.
Von der beweglichen Regel des Quadrantens.
Es ist anjetzo weiter nichts übrig, als daß wir noch von der Zubereitung und dem Gebrauche der Regel von dem Quadranten etwas sagen. Diese Regel ist nichts anders, als eine bewegliche Regel mit dioptrischen Abse-
über ſtehenden Winkel finden, um die Gröſſe dieſes Winkels muß man den Bogen zwiſchen den Beobachtungen auf der Seite des verlängerten Qua- drantens kleiner machen, ſo wird das mittlere Punct des übergebliebenen Bogens der wahre Anfang der Eintheilung ſeyn.
Alſo kann man die Weite zwiſchen dem mittlern Punct des Sehrohrs der Dioptriſchen Abſehen und dem Puncte der Flächen des Waſſers, die von dem reflectlrenden Strahl betroffen worden, mit Beyhülfe der Regel oder eines ausgeſpannten Fadens, welcher ven beſagtem Sehrohr biß an die Fläche des Waſſers verlängert worden, finden.
Dritte Methode.
Dieſe Verrichtung iſt zwar ſimpel, aber die Beobachtungen ſind nicht ſo lelcht anzuſtellen.
Wir ſupponiren aber in dieſer Methode, gleichwie in der vorherge- henden, daß auf dem Rande des Quadrantens einige bemerkte, und jenſeits des Puncts von 90. für die Höhe eingetheilte Grade ſeyen, welches Punct mit dem Zenith correſpondiret; Wir obſerviren bey einer ſchönen Nacht, wann es ſchön und ſtill Wetter iſt, die Mittagshöhe eines Sterns, der nahe an unſer Zenith kommet, nachdem man gegen Morgen die eingetheilte Sei- te des Randes vom Inſtrument gewendet; die folgende Nacht, oder weni- ge andere hernach, beobachten wir gleichfalls die Mittagshöhe eben deſſel- bigen Sterns, doch daß die eingetheilte Seite des Randes gegen Abend zu ge- wendet ſeye, ſo wird alsdann das mittlere Punct des Bogens zwiſchen den Beobachtungen das Punct von 90. Graden ſeyn, das iſt dasjenige Punct, wodurch der mit der Abſehungslinie der dioptriſchen Abſehen parallel lau- fende Radius gehet.
Dieſe dritte Art iſt gar nutzlich, umdie Stellung der dioptriſchen Ab- ſehen, die man nicht nur allein an die Quadranten, ſondern auch abſonderlich an die Octanten und Sertanten, oder an andere Zirkeltheilungen richtet, zu probiren; dann mit deren Beyhülfe wird man innen werden, was vor ei- nem Radio des Inſtruments die Abſehungslinie der beſagten dioptriſchen Abſehen parallel ſeyn wird.
Aufwas Weiſe man die Sterne in dem Mittagskreiß oder die Media- tionem coeli, auch wie man die Sterne mit den dioptriſchen Abſehen beob- achten ſolle, ſolches werden wir unten melden.
Von der beweglichen Regel des Quadrantens.
Es iſt anjetzo weiter nichts übrig, als daß wir noch von der Zubereitung und dem Gebrauche der Regel von dem Quadranten etwas ſagen. Dieſe Regel iſt nichts anders, als eine bewegliche Regel mit dioptriſchen Abſe-
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über ſtehenden Winkel finden, um die Gröſſe dieſes Winkels muß man den
Bogen zwiſchen den Beobachtungen auf der Seite des verlängerten Qua-
drantens kleiner machen, ſo wird das mittlere Punct des übergebliebenen
Bogens der wahre Anfang der Eintheilung ſeyn.
Alſo kann man die Weite zwiſchen dem mittlern Punct des Sehrohrs
der Dioptriſchen Abſehen und dem Puncte der Flächen des Waſſers, die
von dem reflectlrenden Strahl betroffen worden, mit Beyhülfe der Regel
oder eines ausgeſpannten Fadens, welcher ven beſagtem Sehrohr biß an die
Fläche des Waſſers verlängert worden, finden.
Dritte Methode.
Dieſe Verrichtung iſt zwar ſimpel, aber die Beobachtungen ſind nicht
ſo lelcht anzuſtellen.
Wir ſupponiren aber in dieſer Methode, gleichwie in der vorherge-
henden, daß auf dem Rande des Quadrantens einige bemerkte, und jenſeits
des Puncts von 90. für die Höhe eingetheilte Grade ſeyen, welches Punct
mit dem Zenith correſpondiret; Wir obſerviren bey einer ſchönen Nacht,
wann es ſchön und ſtill Wetter iſt, die Mittagshöhe eines Sterns, der nahe
an unſer Zenith kommet, nachdem man gegen Morgen die eingetheilte Sei-
te des Randes vom Inſtrument gewendet; die folgende Nacht, oder weni-
ge andere hernach, beobachten wir gleichfalls die Mittagshöhe eben deſſel-
bigen Sterns, doch daß die eingetheilte Seite des Randes gegen Abend zu ge-
wendet ſeye, ſo wird alsdann das mittlere Punct des Bogens zwiſchen den
Beobachtungen das Punct von 90. Graden ſeyn, das iſt dasjenige Punct,
wodurch der mit der Abſehungslinie der dioptriſchen Abſehen parallel lau-
fende Radius gehet.
Dieſe dritte Art iſt gar nutzlich, umdie Stellung der dioptriſchen Ab-
ſehen, die man nicht nur allein an die Quadranten, ſondern auch abſonderlich
an die Octanten und Sertanten, oder an andere Zirkeltheilungen richtet,
zu probiren; dann mit deren Beyhülfe wird man innen werden, was vor ei-
nem Radio des Inſtruments die Abſehungslinie der beſagten dioptriſchen
Abſehen parallel ſeyn wird.
Aufwas Weiſe man die Sterne in dem Mittagskreiß oder die Media-
tionem coeli, auch wie man die Sterne mit den dioptriſchen Abſehen beob-
achten ſolle, ſolches werden wir unten melden.
Von der beweglichen Regel des Quadrantens.
Es iſt anjetzo weiter nichts übrig, als daß wir noch von der Zubereitung
und dem Gebrauche der Regel von dem Quadranten etwas ſagen. Dieſe
Regel iſt nichts anders, als eine bewegliche Regel mit dioptriſchen Abſe-
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/266>, abgerufen am 22.02.2025.
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