dieses Creutzes sind, 4. starke Schrauben angeordnet, bey welchen man den Quadranten entweder höher oder niedriger richten und nach seinem behörigen Stande stellen kann. Der Herr de la Hire, giebet ein dreyeckigtes Stativ in seinen Tabellen an die Hand, von welchem wir hier eine Beschreibung darle- gen wollen.
Es bestehet in einem Canal von Eisen oder Kupfer, der, um den Cylin- der O zu fassen, weit und lang genug seye. Besagter Canal ist mit zwoen Schrauben an drey oben umgekrümmte eiserne Regeln angeschraubet, welche von einer schicklichen Dicke sind, um das Stativ oder Gestell des Instru- ments vest zusammen zu halten. Die Schenkel R. S, sind unten, an ein doppeltes Winkelmas T X Y angemacht, und werden unten vermittelst einer grossen Schraube, in den dreyen Regeln angeschraubet. Die Schrau- be bey V, welche mitten durch den Canal Q gehet, dienet, daß man den Cy- linder O, wie man es verlanget, vest stellen könne.
Tab. XVII.Fig. 5.
Wann man die Mittagshöhen der Sterne observiren will, muß die Regel T Y auf die Mittagslinie gestellet werden, unter den dreyen Schrau- ben T X Y, welche die Schwere des ganzen Instruments tragen, dienet die- jenige Schraube, die in X stehet, um die Fläche des Instruments so lang nie- der zu lassen, bis solche mit der Fläche des Mittagszirkels zur Bequem- lichkeit des Beobachters, der gegen X zu sich sitzend befindet, überein treffe; die zwo andere dienen, daß man allgemach das Instrument erhöhen oder er- niedrigen könne, bis der Faden mit dem Bley die verlangte Höhe andeute. Es ereignet sich aber oft, daß, indeme man die Schraube, die in T und Y sind, herum drehet, auch der Quadrant sich von seiner rechten Stellung ab- wende: Wann nun solchergestalt ein Fehler von etlichen Minuten sich eräug- net, kann man darwider ein Mittel schaffen, wann man nemlich hinten an den Armen des Instruments ein bewegliches Gewicht herunter hänget, wel- ches, indeme es den Mittelpunct der Schwere verändert, auch die Neigung des Quadrantens verändern wird, dann die Schenkel, aus welchen das Stativ bestehet, sind nicht gänzlich von einiger Gegenstrebung frey. Je näher nun der Ort, wo das Gewicht aufgehangen worden, bey denen Schen- keln seyn wird, je weniger wird es Macht haben, das Instrument abhan- gend machen zu können. Die Höhe des Stativs ist insgemein 4 . Schuh groß. Auf eben die Art wird auch ein Stativ mit 4. Schenkeln tractiret.
Die Eintheilung des Quadrantens muß mit grossem Fleisse gemacht seyn, damit man die Observationen accurat verrichten möge. Ein jeder Grad auf der Eintheilung des Randes wird mit Beyhülfe 11. concentrischer Zirkeln und 6. geraden Transversallinien, wie es die Figur 6. zeiget, in 60. Minuten eingetheilet. Die Weiten der Transversallinien sind einan- der gleich, aber der Zirkel ihre, sind ungleich, nichts destoweniger ist die- se Ungleichheit fast nicht merklich, wann wir den Radium des Quadrantens
dieſes Creutzes ſind, 4. ſtarke Schrauben angeordnet, bey welchen man den Quadranten entweder höher oder niedriger richten und nach ſeinem behörigen Stande ſtellen kann. Der Herr de la Hire, giebet ein dreyeckigtes Stativ in ſeinen Tabellen an die Hand, von welchem wir hier eine Beſchreibung darle- gen wollen.
Es beſtehet in einem Canal von Eiſen oder Kupfer, der, um den Cylin- der O zu faſſen, weit und lang genug ſeye. Beſagter Canal iſt mit zwoen Schrauben an drey oben umgekrümmte eiſerne Regeln angeſchraubet, welche von einer ſchicklichen Dicke ſind, um das Stativ oder Geſtell des Inſtru- ments veſt zuſammen zu halten. Die Schenkel R. S, ſind unten, an ein doppeltes Winkelmas T X Y angemacht, und werden unten vermittelſt einer groſſen Schraube, in den dreyen Regeln angeſchraubet. Die Schrau- be bey V, welche mitten durch den Canal Q gehet, dienet, daß man den Cy- linder O, wie man es verlanget, veſt ſtellen könne.
Tab. XVII.Fig. 5.
Wann man die Mittagshöhen der Sterne obſerviren will, muß die Regel T Y auf die Mittagslinie geſtellet werden, unter den dreyen Schrau- ben T X Y, welche die Schwere des ganzen Inſtruments tragen, dienet die- jenige Schraube, die in X ſtehet, um die Fläche des Inſtruments ſo lang nie- der zu laſſen, bis ſolche mit der Fläche des Mittagszirkels zur Bequem- lichkeit des Beobachters, der gegen X zu ſich ſitzend befindet, überein treffe; die zwo andere dienen, daß man allgemach das Inſtrument erhöhen oder er- niedrigen könne, bis der Faden mit dem Bley die verlangte Höhe andeute. Es ereignet ſich aber oft, daß, indeme man die Schraube, die in T und Y ſind, herum drehet, auch der Quadrant ſich von ſeiner rechten Stellung ab- wende: Wann nun ſolchergeſtalt ein Fehler von etlichen Minuten ſich eräug- net, kann man darwider ein Mittel ſchaffen, wann man nemlich hinten an den Armen des Inſtruments ein bewegliches Gewicht herunter hänget, wel- ches, indeme es den Mittelpunct der Schwere verändert, auch die Neigung des Quadrantens verändern wird, dann die Schenkel, aus welchen das Stativ beſtehet, ſind nicht gänzlich von einiger Gegenſtrebung frey. Je näher nun der Ort, wo das Gewicht aufgehangen worden, bey denen Schen- keln ſeyn wird, je weniger wird es Macht haben, das Inſtrument abhan- gend machen zu können. Die Höhe des Stativs iſt insgemein 4 . Schuh groß. Auf eben die Art wird auch ein Stativ mit 4. Schenkeln tractiret.
Die Eintheilung des Quadrantens muß mit groſſem Fleiſſe gemacht ſeyn, damit man die Obſervationen accurat verrichten möge. Ein jeder Grad auf der Eintheilung des Randes wird mit Beyhülfe 11. concentriſcher Zirkeln und 6. geraden Transverſallinien, wie es die Figur 6. zeiget, in 60. Minuten eingetheilet. Die Weiten der Transverſallinien ſind einan- der gleich, aber der Zirkel ihre, ſind ungleich, nichts deſtoweniger iſt die- ſe Ungleichheit faſt nicht merklich, wann wir den Radium des Quadrantens
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dieſes Creutzes ſind, 4. ſtarke Schrauben angeordnet, bey welchen man den
Quadranten entweder höher oder niedriger richten und nach ſeinem behörigen
Stande ſtellen kann. Der Herr de la Hire, giebet ein dreyeckigtes Stativ in
ſeinen Tabellen an die Hand, von welchem wir hier eine Beſchreibung darle-
gen wollen.
Es beſtehet in einem Canal von Eiſen oder Kupfer, der, um den Cylin-
der O zu faſſen, weit und lang genug ſeye. Beſagter Canal iſt mit zwoen
Schrauben an drey oben umgekrümmte eiſerne Regeln angeſchraubet, welche
von einer ſchicklichen Dicke ſind, um das Stativ oder Geſtell des Inſtru-
ments veſt zuſammen zu halten. Die Schenkel R. S, ſind unten, an
ein doppeltes Winkelmas T X Y angemacht, und werden unten vermittelſt
einer groſſen Schraube, in den dreyen Regeln angeſchraubet. Die Schrau-
be bey V, welche mitten durch den Canal Q gehet, dienet, daß man den Cy-
linder O, wie man es verlanget, veſt ſtellen könne.
Wann man die Mittagshöhen der Sterne obſerviren will, muß die
Regel T Y auf die Mittagslinie geſtellet werden, unter den dreyen Schrau-
ben T X Y, welche die Schwere des ganzen Inſtruments tragen, dienet die-
jenige Schraube, die in X ſtehet, um die Fläche des Inſtruments ſo lang nie-
der zu laſſen, bis ſolche mit der Fläche des Mittagszirkels zur Bequem-
lichkeit des Beobachters, der gegen X zu ſich ſitzend befindet, überein treffe;
die zwo andere dienen, daß man allgemach das Inſtrument erhöhen oder er-
niedrigen könne, bis der Faden mit dem Bley die verlangte Höhe andeute.
Es ereignet ſich aber oft, daß, indeme man die Schraube, die in T und Y
ſind, herum drehet, auch der Quadrant ſich von ſeiner rechten Stellung ab-
wende: Wann nun ſolchergeſtalt ein Fehler von etlichen Minuten ſich eräug-
net, kann man darwider ein Mittel ſchaffen, wann man nemlich hinten an
den Armen des Inſtruments ein bewegliches Gewicht herunter hänget, wel-
ches, indeme es den Mittelpunct der Schwere verändert, auch die Neigung
des Quadrantens verändern wird, dann die Schenkel, aus welchen das
Stativ beſtehet, ſind nicht gänzlich von einiger Gegenſtrebung frey. Je
näher nun der Ort, wo das Gewicht aufgehangen worden, bey denen Schen-
keln ſeyn wird, je weniger wird es Macht haben, das Inſtrument abhan-
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groß. Auf eben die Art wird auch ein Stativ mit 4. Schenkeln tractiret.
Die Eintheilung des Quadrantens muß mit groſſem Fleiſſe gemacht
ſeyn, damit man die Obſervationen accurat verrichten möge. Ein jeder
Grad auf der Eintheilung des Randes wird mit Beyhülfe 11. concentriſcher
Zirkeln und 6. geraden Transverſallinien, wie es die Figur 6. zeiget, in
60. Minuten eingetheilet. Die Weiten der Transverſallinien ſind einan-
der gleich, aber der Zirkel ihre, ſind ungleich, nichts deſtoweniger iſt die-
ſe Ungleichheit faſt nicht merklich, wann wir den Radium des Quadrantens
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/255>, abgerufen am 24.11.2024.
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