als eine gemeine Grundlinie dienen möge; auch daß man an einem jeden En- de von dieser alle Observationen halten müsse, als welche, um darauf die Win- kel der Triangel, die man dorten hat machen müssen, zu stellen nothwendig sind: dann wann man zur allgemeinen Basi von allen diesen Triangeln eine von den kürzesten Linien nehmen würde, sollten die Winkel, welche sich durch die Durchschnitte der Gesichtsstrahlen in Abziehlen auf die Stäbe formiren, gar zu spitzig, und der Durschnitt gar zu ungewiß seyn.
Man kann diesen Grund mit Beyhülfe des Compasses orientiren, del- sen Linie Nord und Sud, sonsten insgemein parallel mit dem Diame- ter des Halbzirkels gezogen wird; gleichwie aber die gemeine Basis aller observirten Triangel parallel mit diesem Diameter gehet, so hat man nur den Winkel zu bemerken, den selbige mit der gestrichenen Nadel machet, welches man leicht erfahren wird, wann man die Absehungslinie der beweg- lichen Regel parallel mit besagter Nadel richtet. Endlich muß man noch auf dem Grundriß eine kleine Windrosen aufreissen, allwo die vornehm- sten derselben mit ihrem Namen bezeichnet, und der Obfervation gemäß, wie selbige auf dem Feld ist gehalten worden, gestellet stehen.
Zweyter Nutz.
Die Weite des Rirchthurns A zu dem Thurn C, welche unzugänglich supponiret wird, zu finden.
Wann man sich zween Plätze in der Gegend, allwo der Kirchthurn und der Thurn können gesehen werden, erwählet, und die Weite darzwischen, diezur Grundlinie dienet, abgemessen hat, stellet man den Halbzirkel an einem Ende von diesem, als in D, und in dem andern einen Stab, als im Puncte E, vest, verschiebet den Halbzirkel, also daß durch die unbewegliche Abse- hen seines Diameters, oder durch das Perspectiv der Stab in E möge gesehen werden; Man verschiebet ferner die bewegliche Regel, daß man durch ihre Absehen den Kirthurn A sehen könne, da dann die Grade auf diesem Halb- zirkel, welcher zwischen dem Diameter und der beweglichen Regel enthalten sind, die Oefnung des Winkels A D E, der in diesem Exempel 32. Grad ist, geben werden, die man in dem Entwurf aufzeichnen muß. Man verwendet weiters die bewegliche Regel, bis man den Thurn C durch ihre Absehen, oder durch das Perspectiv, da man inzwischen immer den Diameter auf der [verlorenes Material] D E unbeweglich hält, zu Gesicht bekomme, alsdann werden die Grade, welche zwischen den Diameter und der beweglichen Regel enthalten sind, die Oef- nung des Winkels C D E geben, der 123. Grad macht, und in dem Entwurf zu bemerken ist. Darauf nimmt man den Halbzirkel von dem Stand D weg, und stecket dorten einen Stab ein, misset accurat die Weite von dem Stabe D, bis zu dem Stab E, welche wir hier 32. Toisen groß supponi- ren, das in dem Entwurf auch zu bemerken ist; man stellet weiter den Halb-
als eine gemeine Grundlinie dienen möge; auch daß man an einem jeden En- de von dieſer alle Obſervationen halten müſſe, als welche, um darauf die Win- kel der Triangel, die man dorten hat machen müſſen, zu ſtellen nothwendig ſind: dann wann man zur allgemeinen Baſi von allen dieſen Triangeln eine von den kürzeſten Linien nehmen würde, ſollten die Winkel, welche ſich durch die Durchſchnitte der Geſichtsſtrahlen in Abziehlen auf die Stäbe formiren, gar zu ſpitzig, und der Durſchnitt gar zu ungewiß ſeyn.
Man kann dieſen Grund mit Beyhülfe des Compaſſes orientiren, del- ſen Linie Nord und Sud, ſonſten insgemein parallel mit dem Diame- ter des Halbzirkels gezogen wird; gleichwie aber die gemeine Baſis aller obſervirten Triangel parallel mit dieſem Diameter gehet, ſo hat man nur den Winkel zu bemerken, den ſelbige mit der geſtrichenen Nadel machet, welches man leicht erfahren wird, wann man die Abſehungslinie der beweg- lichen Regel parallel mit beſagter Nadel richtet. Endlich muß man noch auf dem Grundriß eine kleine Windroſen aufreiſſen, allwo die vornehm- ſten derſelben mit ihrem Namen bezeichnet, und der Obfervation gemäß, wie ſelbige auf dem Feld iſt gehalten worden, geſtellet ſtehen.
Zweyter Nutz.
Die Weite des Rirchthurns A zu dem Thurn C, welche unzugänglich ſupponiret wird, zu finden.
Wann man ſich zween Plätze in der Gegend, allwo der Kirchthurn und der Thurn können geſehen werden, erwählet, und die Weite darzwiſchen, diezur Grundlinie dienet, abgemeſſen hat, ſtellet man den Halbzirkel an einem Ende von dieſem, als in D, und in dem andern einen Stab, als im Puncte E, veſt, verſchiebet den Halbzirkel, alſo daß durch die unbewegliche Abſe- hen ſeines Diameters, oder durch das Perſpectiv der Stab in E möge geſehen werden; Man verſchiebet ferner die bewegliche Regel, daß man durch ihre Abſehen den Kirthurn A ſehen könne, da dann die Grade auf dieſem Halb- zirkel, welcher zwiſchen dem Diameter und der beweglichen Regel enthalten ſind, die Oefnung des Winkels A D E, der in dieſem Exempel 32. Grad iſt, geben werden, die man in dem Entwurf aufzeichnen muß. Man verwendet weiters die bewegliche Regel, bis man den Thurn C durch ihre Abſehen, oder durch das Perſpectiv, da man inzwiſchen immer den Diameter auf der [verlorenes Material] D E unbeweglich hält, zu Geſicht bekomme, alsdann werden die Grade, welche zwiſchen den Diameter und der beweglichen Regel enthalten ſind, die Oef- nung des Winkels C D E geben, der 123. Grad macht, und in dem Entwurf zu bemerken iſt. Darauf nimmt man den Halbzirkel von dem Stand D weg, und ſtecket dorten einen Stab ein, miſſet accurat die Weite von dem Stabe D, bis zu dem Stab E, welche wir hier 32. Toiſen groß ſupponi- ren, das in dem Entwurf auch zu bemerken iſt; man ſtellet weiter den Halb-
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als eine gemeine Grundlinie dienen möge; auch daß man an einem jeden En-
de von dieſer alle Obſervationen halten müſſe, als welche, um darauf die Win-
kel der Triangel, die man dorten hat machen müſſen, zu ſtellen nothwendig
ſind: dann wann man zur allgemeinen Baſi von allen dieſen Triangeln eine
von den kürzeſten Linien nehmen würde, ſollten die Winkel, welche ſich durch
die Durchſchnitte der Geſichtsſtrahlen in Abziehlen auf die Stäbe formiren,
gar zu ſpitzig, und der Durſchnitt gar zu ungewiß ſeyn.
Man kann dieſen Grund mit Beyhülfe des Compaſſes orientiren, del-
ſen Linie Nord und Sud, ſonſten insgemein parallel mit dem Diame-
ter des Halbzirkels gezogen wird; gleichwie aber die gemeine Baſis aller
obſervirten Triangel parallel mit dieſem Diameter gehet, ſo hat man nur
den Winkel zu bemerken, den ſelbige mit der geſtrichenen Nadel machet,
welches man leicht erfahren wird, wann man die Abſehungslinie der beweg-
lichen Regel parallel mit beſagter Nadel richtet. Endlich muß man noch auf
dem Grundriß eine kleine Windroſen aufreiſſen, allwo die vornehm-
ſten derſelben mit ihrem Namen bezeichnet, und der Obfervation gemäß, wie
ſelbige auf dem Feld iſt gehalten worden, geſtellet ſtehen.
Zweyter Nutz.
Die Weite des Rirchthurns A zu dem Thurn C, welche
unzugänglich ſupponiret wird, zu finden.
Wann man ſich zween Plätze in der Gegend, allwo der Kirchthurn
und der Thurn können geſehen werden, erwählet, und die Weite darzwiſchen,
diezur Grundlinie dienet, abgemeſſen hat, ſtellet man den Halbzirkel an einem
Ende von dieſem, als in D, und in dem andern einen Stab, als im Puncte E,
veſt, verſchiebet den Halbzirkel, alſo daß durch die unbewegliche Abſe-
hen ſeines Diameters, oder durch das Perſpectiv der Stab in E möge geſehen
werden; Man verſchiebet ferner die bewegliche Regel, daß man durch ihre
Abſehen den Kirthurn A ſehen könne, da dann die Grade auf dieſem Halb-
zirkel, welcher zwiſchen dem Diameter und der beweglichen Regel enthalten
ſind, die Oefnung des Winkels A D E, der in dieſem Exempel 32. Grad iſt,
geben werden, die man in dem Entwurf aufzeichnen muß. Man verwendet
weiters die bewegliche Regel, bis man den Thurn C durch ihre Abſehen, oder
durch das Perſpectiv, da man inzwiſchen immer den Diameter auf der _
D E unbeweglich hält, zu Geſicht bekomme, alsdann werden die Grade, welche
zwiſchen den Diameter und der beweglichen Regel enthalten ſind, die Oef-
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zu bemerken iſt. Darauf nimmt man den Halbzirkel von dem Stand
D weg, und ſtecket dorten einen Stab ein, miſſet accurat die Weite von
dem Stabe D, bis zu dem Stab E, welche wir hier 32. Toiſen groß ſupponi-
ren, das in dem Entwurf auch zu bemerken iſt; man ſtellet weiter den Halb-
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/196>, abgerufen am 24.11.2024.
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