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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

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Es ist ganz leicht alsbald ein Blut zu haben, wann mannur den Dau-
men mit einem Blndfaden zusammen ziehet, und sich mit einer Nadel sticht,
so wird man Blut genug haben.

Die flüßige Materien werden auf das flache Glas mit einem Stück-
lein von einem gläsernen Röhrlein gethan, das man in eine solche Materie ein-
tunket, und heraus auf das Glas laufen lässet; es seye gleich, daß man
gelind durch das Röhrlein bläset, oder daß man mit dem Daumen oben dar-
auf drucket: dann die im Röhrlein gedruckte Luft drucket auch glcichfalls die
flüßige Materie, welche so dann gezwungen wird, heraus zu gehen.

Wann man in ein wenig Weinessig gar viele Würme, wie kleine Aale
gestaltet, zu haben verlanget, so muß dieser Liquor in eine kleine Flasche, die
oben sehr eng, und immer voll seyn muß, gethan werden; dann also können
diese kleine Thierlein, in die Höhe, um allda zu respiriren, steigen, mit dem
Röhrlein in weit grösserer Menge, als wann das Gefäß, worinnen solche
enthalten, oben weiter wäre, heraus gehoben werden.

Die Augen von den Mücken, die Omeisen, die Läuse, die Flöhe und
die Käßmaden, werden mitten auf den Fuß des Microscops gestellet, wie
auch der Sand, das Salz und sonsten alle Pulver, damit man ihre Farben,
und Eigenschaften, examiniren kan: dabey man allezeit in Obacht nimmt,
daß die schwarzen Objecte auf die weisse, und auf die schwarze Seite die
weissen Objecte geleget werden.

Man supponiret hier, daß die Gläser dieses Microscops wol ausge-
arbeitet, und recht in ihre Brennpuncte gestellet seyen. Es ist hier auch
nützlich zu wissen, daß die Gestalt des Objects und ihre Grösse desto mehr zu
betrachten würdig seye, je kürzer der Brennpunct des Objectivglases ist,
jedoch wird alsdann das Object nicht gar zu deutlich ins
Gesicht fallen.

Ende des zweyten Buchs.


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Es iſt ganz leicht alsbald ein Blut zu haben, wann mannur den Dau-
men mit einem Blndfaden zuſammen ziehet, und ſich mit einer Nadel ſticht,
ſo wird man Blut genug haben.

Die flüßige Materien werden auf das flache Glas mit einem Stück-
lein von einem gläſernen Röhrlein gethan, das man in eine ſolche Materie ein-
tunket, und heraus auf das Glas laufen läſſet; es ſeye gleich, daß man
gelind durch das Röhrlein bläſet, oder daß man mit dem Daumen oben dar-
auf drucket: dann die im Röhrlein gedruckte Luft drucket auch glcichfalls die
flüßige Materie, welche ſo dann gezwungen wird, heraus zu gehen.

Wann man in ein wenig Weineſſig gar viele Würme, wie kleine Aale
geſtaltet, zu haben verlanget, ſo muß dieſer Liquor in eine kleine Flaſche, die
oben ſehr eng, und immer voll ſeyn muß, gethan werden; dann alſo können
dieſe kleine Thierlein, in die Höhe, um allda zu reſpiriren, ſteigen, mit dem
Röhrlein in weit gröſſerer Menge, als wann das Gefäß, worinnen ſolche
enthalten, oben weiter wäre, heraus gehoben werden.

Die Augen von den Mücken, die Omeiſen, die Läuſe, die Flöhe und
die Käßmaden, werden mitten auf den Fuß des Microſcops geſtellet, wie
auch der Sand, das Salz und ſonſten alle Pulver, damit man ihre Farben,
und Eigenſchaften, examiniren kan: dabey man allezeit in Obacht nimmt,
daß die ſchwarzen Objecte auf die weiſſe, und auf die ſchwarze Seite die
weiſſen Objecte geleget werden.

Man ſupponiret hier, daß die Gläſer dieſes Microſcops wol ausge-
arbeitet, und recht in ihre Brennpuncte geſtellet ſeyen. Es iſt hier auch
nützlich zu wiſſen, daß die Geſtalt des Objects und ihre Gröſſe deſto mehr zu
betrachten würdig ſeye, je kürzer der Brennpunct des Objectivglaſes iſt,
jedoch wird alsdann das Object nicht gar zu deutlich ins
Geſicht fallen.

Ende des zweyten Buchs.


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[125/0147] Es iſt ganz leicht alsbald ein Blut zu haben, wann mannur den Dau- men mit einem Blndfaden zuſammen ziehet, und ſich mit einer Nadel ſticht, ſo wird man Blut genug haben. Die flüßige Materien werden auf das flache Glas mit einem Stück- lein von einem gläſernen Röhrlein gethan, das man in eine ſolche Materie ein- tunket, und heraus auf das Glas laufen läſſet; es ſeye gleich, daß man gelind durch das Röhrlein bläſet, oder daß man mit dem Daumen oben dar- auf drucket: dann die im Röhrlein gedruckte Luft drucket auch glcichfalls die flüßige Materie, welche ſo dann gezwungen wird, heraus zu gehen. Wann man in ein wenig Weineſſig gar viele Würme, wie kleine Aale geſtaltet, zu haben verlanget, ſo muß dieſer Liquor in eine kleine Flaſche, die oben ſehr eng, und immer voll ſeyn muß, gethan werden; dann alſo können dieſe kleine Thierlein, in die Höhe, um allda zu reſpiriren, ſteigen, mit dem Röhrlein in weit gröſſerer Menge, als wann das Gefäß, worinnen ſolche enthalten, oben weiter wäre, heraus gehoben werden. Die Augen von den Mücken, die Omeiſen, die Läuſe, die Flöhe und die Käßmaden, werden mitten auf den Fuß des Microſcops geſtellet, wie auch der Sand, das Salz und ſonſten alle Pulver, damit man ihre Farben, und Eigenſchaften, examiniren kan: dabey man allezeit in Obacht nimmt, daß die ſchwarzen Objecte auf die weiſſe, und auf die ſchwarze Seite die weiſſen Objecte geleget werden. Man ſupponiret hier, daß die Gläſer dieſes Microſcops wol ausge- arbeitet, und recht in ihre Brennpuncte geſtellet ſeyen. Es iſt hier auch nützlich zu wiſſen, daß die Geſtalt des Objects und ihre Gröſſe deſto mehr zu betrachten würdig ſeye, je kürzer der Brennpunct des Objectivglaſes iſt, jedoch wird alsdann das Object nicht gar zu deutlich ins Geſicht fallen. Ende des zweyten Buchs. [Abbildung]

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/147>, abgerufen am 22.11.2024.