finden, sehen und beobachten kan. Es bestehet selbiges aus zween Schei- ben von Kupfer, Messing, oder einem andern Metall, die ungefehr drey Zoll lang, und bey 8. Linien breit sind; solche sind an ihren beyden Enden mit zweyen Schrauben bey 2. zusammen geschraubet, um solchergestalt die zwo Scheiben so viel und so wenig, als es vonnöthen ist, voneinander und zusam- men zu schrauben, damit man eine andere Scheibe, welche 6. runde Oef- nungen hat, in welchen kleine flache Gläser sind, die bey 3. 4. 5. 2c. angedeu- tet worden, darzwischen umdrehen könne; um unterschiedliche Objecte dar- auf zu thun. Auf der Seite des Auges bey 1. ist ein Stück Messing, das hohl ist, wie eine kleine runde Muschel, dessen Loch, welches in der Mitte ist, gehet ganz spitzig auf die Einfassung zu, welche ein kleines gläsernes Kü- gelein in sich hat. Dieses Kügelein muß recht rund und wol poliret seyn, da- mit man die Objecte deutlich sehen könne. Das Ende unten an der Machine wird wie eine Handhebe gefeilet, um solche in der Hand zu halten.
Fig. I.
Der Gebrauch dieses Instruments ist ganz leicht, wann die Objecte, die man sehen will, durchsichtig, aber nicht flüssig sind, gleichwie die Füsse don einem Floh, von einer Mücke, ihre Flügel, die Käßmaden oder an- dere kleine Thiere, wie auch die Haar und ihre Wurzeln sind, a. Man se- tzet nemlich die Objecte auf der Seite des Auges auf die flachen Gläser, die auf die Scheibe gemacht sind: indeme man jene bey ihren Enden mit ein we- nig Gummiwasfer etwas anklebet; wann man aber die kleinen Thiere, die in dem lang aufbehaltenen Urin, in dem Wein-Essig, in dem Wasser, in wel- ches man Pfefferkörner, Coriander, a. gethan, gefunden, sehen und ob- serviren will, muß man einen kleinen Tropfen mit dem Ende eines gläsernen Röhrleins nehmen, und solchen auf besagten Gläsern ausbreiten, hernach die Scheibe umdrehen, und selbige höher oder niedriger, vermittelst der Schrau- be bey 2. und der Feder, die zwischen den zwoen Platten stecket, stellen, wel- che Feder dazu dienet, daß man besagte Scheibe in dem Stand, den man ha- ben will, und auf die Art, daß die kleinen Objecta oder der Tropf von der flüssigen Materie gerad unter den kleinen Glaßkügelein stehen, richten kan.
Wann man nun diese Sachen also angeordnet, nimmt man den Stiel des Microscops in die Hand, und siehet, nachdeme das Aug in die Höhlung bey 1. gehalten worden, das gegen dem kleinen Kügelein über stehende Object bey hellem Tag, oder zu Nachts bey dem Licht einer Fackel stark an, man schraubet auch zu gleicher Zeit, und allgemach zu äusserst, die Schrau- be so lang hin und her, damit das Object mehr oder weniger gegen das kleine Kügelein zu oder davon zu stehen kommen möge, biß das Gesichts- punct gefunden worden, in welchem das kleine durchsichtige Object oder die Thierlein, welche in dem Tropfen einer flüssigen Materie herum schwim- men, überaus groß und deutlich erscheinen, alsdann wird man ganz besonde- re Sachen observiren.
finden, ſehen und beobachten kan. Es beſtehet ſelbiges aus zween Schei- ben von Kupfer, Meſſing, oder einem andern Metall, die ungefehr drey Zoll lang, und bey 8. Linien breit ſind; ſolche ſind an ihren beyden Enden mit zweyen Schrauben bey 2. zuſammen geſchraubet, um ſolchergeſtalt die zwo Scheiben ſo viel und ſo wenig, als es vonnöthen iſt, voneinander und zuſam- men zu ſchrauben, damit man eine andere Scheibe, welche 6. runde Oef- nungen hat, in welchen kleine flache Gläſer ſind, die bey 3. 4. 5. 2c. angedeu- tet worden, darzwiſchen umdrehen könne; um unterſchiedliche Objecte dar- auf zu thun. Auf der Seite des Auges bey 1. iſt ein Stück Meſſing, das hohl iſt, wie eine kleine runde Muſchel, deſſen Loch, welches in der Mitte iſt, gehet ganz ſpitzig auf die Einfaſſung zu, welche ein kleines gläſernes Kü- gelein in ſich hat. Dieſes Kügelein muß recht rund und wol poliret ſeyn, da- mit man die Objecte deutlich ſehen könne. Das Ende unten an der Machine wird wie eine Handhebe gefeilet, um ſolche in der Hand zu halten.
Fig. I.
Der Gebrauch dieſes Inſtruments iſt ganz leicht, wann die Objecte, die man ſehen will, durchſichtig, aber nicht flüſſig ſind, gleichwie die Füſſe don einem Floh, von einer Mücke, ihre Flügel, die Käßmaden oder an- dere kleine Thiere, wie auch die Haar und ihre Wurzeln ſind, a. Man ſe- tzet nemlich die Objecte auf der Seite des Auges auf die flachen Gläſer, die auf die Scheibe gemacht ſind: indeme man jene bey ihren Enden mit ein we- nig Gummiwaſfer etwas anklebet; wann man aber die kleinen Thiere, die in dem lang aufbehaltenen Urin, in dem Wein-Eſſig, in dem Waſſer, in wel- ches man Pfefferkörner, Coriander, a. gethan, gefunden, ſehen und ob- ſerviren will, muß man einen kleinen Tropfen mit dem Ende eines gläſernen Röhrleins nehmen, und ſolchen auf beſagten Gläſern ausbreiten, hernach die Scheibe umdrehen, und ſelbige höher oder niedriger, vermittelſt der Schrau- be bey 2. und der Feder, die zwiſchen den zwoen Platten ſtecket, ſtellen, wel- che Feder dazu dienet, daß man beſagte Scheibe in dem Stand, den man ha- ben will, und auf die Art, daß die kleinen Objecta oder der Tropf von der flüſſigen Materie gerad unter den kleinen Glaßkügelein ſtehen, richten kan.
Wann man nun dieſe Sachen alſo angeordnet, nimmt man den Stiel des Microſcops in die Hand, und ſiehet, nachdeme das Aug in die Höhlung bey 1. gehalten worden, das gegen dem kleinen Kügelein über ſtehende Object bey hellem Tag, oder zu Nachts bey dem Licht einer Fackel ſtark an, man ſchraubet auch zu gleicher Zeit, und allgemach zu äuſſerſt, die Schrau- be ſo lang hin und her, damit das Object mehr oder weniger gegen das kleine Kügelein zu oder davon zu ſtehen kommen möge, biß das Geſichts- punct gefunden worden, in welchem das kleine durchſichtige Object oder die Thierlein, welche in dem Tropfen einer flüſſigen Materie herum ſchwim- men, überaus groß und deutlich erſcheinen, alsdann wird man ganz beſonde- re Sachen obſerviren.
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lang, und bey 8. Linien breit ſind; ſolche ſind an ihren beyden Enden mit
zweyen Schrauben bey 2. zuſammen geſchraubet, um ſolchergeſtalt die zwo
Scheiben ſo viel und ſo wenig, als es vonnöthen iſt, voneinander und zuſam-
men zu ſchrauben, damit man eine andere Scheibe, welche 6. runde Oef-
nungen hat, in welchen kleine flache Gläſer ſind, die bey 3. 4. 5. 2c. angedeu-
tet worden, darzwiſchen umdrehen könne; um unterſchiedliche Objecte dar-
auf zu thun. Auf der Seite des Auges bey 1. iſt ein Stück Meſſing, das
hohl iſt, wie eine kleine runde Muſchel, deſſen Loch, welches in der Mitte
iſt, gehet ganz ſpitzig auf die Einfaſſung zu, welche ein kleines gläſernes Kü-
gelein in ſich hat. Dieſes Kügelein muß recht rund und wol poliret ſeyn, da-
mit man die Objecte deutlich ſehen könne. Das Ende unten an der Machine
wird wie eine Handhebe gefeilet, um ſolche in der Hand zu halten.
Der Gebrauch dieſes Inſtruments iſt ganz leicht, wann die Objecte,
die man ſehen will, durchſichtig, aber nicht flüſſig ſind, gleichwie die Füſſe
don einem Floh, von einer Mücke, ihre Flügel, die Käßmaden oder an-
dere kleine Thiere, wie auch die Haar und ihre Wurzeln ſind, a. Man ſe-
tzet nemlich die Objecte auf der Seite des Auges auf die flachen Gläſer, die
auf die Scheibe gemacht ſind: indeme man jene bey ihren Enden mit ein we-
nig Gummiwaſfer etwas anklebet; wann man aber die kleinen Thiere, die
in dem lang aufbehaltenen Urin, in dem Wein-Eſſig, in dem Waſſer, in wel-
ches man Pfefferkörner, Coriander, a. gethan, gefunden, ſehen und ob-
ſerviren will, muß man einen kleinen Tropfen mit dem Ende eines gläſernen
Röhrleins nehmen, und ſolchen auf beſagten Gläſern ausbreiten, hernach die
Scheibe umdrehen, und ſelbige höher oder niedriger, vermittelſt der Schrau-
be bey 2. und der Feder, die zwiſchen den zwoen Platten ſtecket, ſtellen, wel-
che Feder dazu dienet, daß man beſagte Scheibe in dem Stand, den man ha-
ben will, und auf die Art, daß die kleinen Objecta oder der Tropf von der
flüſſigen Materie gerad unter den kleinen Glaßkügelein ſtehen, richten kan.
Wann man nun dieſe Sachen alſo angeordnet, nimmt man den Stiel
des Microſcops in die Hand, und ſiehet, nachdeme das Aug in die Höhlung
bey 1. gehalten worden, das gegen dem kleinen Kügelein über ſtehende Object
bey hellem Tag, oder zu Nachts bey dem Licht einer Fackel ſtark an,
man ſchraubet auch zu gleicher Zeit, und allgemach zu äuſſerſt, die Schrau-
be ſo lang hin und her, damit das Object mehr oder weniger gegen das
kleine Kügelein zu oder davon zu ſtehen kommen möge, biß das Geſichts-
punct gefunden worden, in welchem das kleine durchſichtige Object oder
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men, überaus groß und deutlich erſcheinen, alsdann wird man ganz beſonde-
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/142>, abgerufen am 22.11.2024.
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