als nur von aussen zu, hineinwärts öfnen lässet; Je mehr nun die Luft her- aus dringen will, je stärker wird dadurch das Ventil vor oder wider das Loch gedrucket. Die andere Oefnung ist bey 5., durch welche von aussen an der ganzen Machine hineinwärts in den innern Lauf ein Weg gehet, doch so, daß die Luft, die man in die Höhlung 4. eingeschlossen, gleichwol nicht durch die Oefnung 5. hergus gehen kann, indeme solches von einem kleinen Stücklein des Laufs, welches an die zween andern Laufe bey 1. und 4. ange- löthet ist, verhindert wird. Endlich stellet das Rohr bey 2. ein Stuck von einer Spritze vor, durch welche man so viel, als seyn kan, die Luft in das Spatium bey 4 hinein treibet, nachdeme man nun eine Kugel ganz genau an das kleine Rohr hin in den Lauf des Rohrs bey der Gegend um 8. hat laufen lassen, wird das Rohr oder die Büchse völlig geladen seyn.
Tab. X. Fig. G.
Wann man nun solche abzuschiesen verlanget, muß man in das Röhr- lein bey 5. einen kleinen Nagel, oder einen runden Stift hinein stecken, wel- cher das Loch ausfülle, durch welches man das Ventil mit der Feder, welches an der Oefnung bey 6. ist, zuruck treibet, da wird alsdann der Wind, der in der Höhlung bey 4 zusammen gedrucket war, sich ausbreiten, und durch die bemerkte Oefnung gehen, der dann in dem Lauf die Kugel mit Ungestümm und einer so grossen Gewalt heraus treibet, daß selbiger auch ein Vret von ei- ner mittelmäßigen Dicke durchbohret.
Der Stempfel bey 9. ist beynahe demjenigen von einer Spritze gleich, das zu äusserst daran befindliche Loch bey 12. ist gemacht, daß man den Fuß hinein stellen kan, damit die Luft desto leichter möge eingepumpet werden. Das Stück der Spritze muß mit besonderm Fleiß recht accurat und hübsch rund gemacht seyn, damit die Luft nicht wiederum zuruck heraus gehen mö- ge; es ist auch sehr nothwendig, daß der Stempfel das Stück der Spri- tze ganz ausfülle, und daß er zwey kleine Löcher habe, damit, wann man den Stempfel hinauswärts ziehet, die gedruckte Luft ein kleines Leder, wel- ches zu Ende des besagten Stempfels angemacht ist, aufheben, und also die Luft zwischen dem Stempsel un dem Ventil hinein gehen könne; wann man nun hernach den Stempfel hineinwärts treibet, machet die Luft, die sich zusammen gezwungen befindet, das kleine Ventil, das das Loch zu dem Durchweg verschliesset, aufstossen, und also gehet die Luft in die Weite 4., und kan nicht heraus gehen, ohne ihre Würkung zu thun. Das Rohr lässet sich in der Gegend bey 7. vermittelst einer dicken hohlen Schraube in zween Theile zerlegen.
Die 10te Figur, welche besonders stehet, stellet das kleine Ventil vor, welches das Loch des Durchwegs zuschliesset; es findet sich daran eine Art von einer Schraube, wie ein Kugelzieher, damit sich selbige nach ih- rer Feder hoch und nieder heben möge, nachdeme nemlich die Luft solche treibet.
als nur von auſſen zu, hineinwärts öfnen läſſet; Je mehr nun die Luft her- aus dringen will, je ſtärker wird dadurch das Ventil vor oder wider das Loch gedrucket. Die andere Oefnung iſt bey 5., durch welche von auſſen an der ganzen Machine hineinwärts in den innern Lauf ein Weg gehet, doch ſo, daß die Luft, die man in die Höhlung 4. eingeſchloſſen, gleichwol nicht durch die Oefnung 5. hergus gehen kann, indeme ſolches von einem kleinen Stücklein des Laufs, welches an die zween andern Laufe bey 1. und 4. ange- löthet iſt, verhindert wird. Endlich ſtellet das Rohr bey 2. ein Stuck von einer Spritze vor, durch welche man ſo viel, als ſeyn kan, die Luft in das Spatium bey 4 hinein treibet, nachdeme man nun eine Kugel ganz genau an das kleine Rohr hin in den Lauf des Rohrs bey der Gegend um 8. hat laufen laſſen, wird das Rohr oder die Büchſe völlig geladen ſeyn.
Tab. X. Fig. G.
Wann man nun ſolche abzuſchieſen verlanget, muß man in das Röhr- lein bey 5. einen kleinen Nagel, oder einen runden Stift hinein ſtecken, wel- cher das Loch ausfülle, durch welches man das Ventil mit der Feder, welches an der Oefnung bey 6. iſt, zuruck treibet, da wird alsdann der Wind, der in der Höhlung bey 4 zuſammen gedrucket war, ſich ausbreiten, und durch die bemerkte Oefnung gehen, der dann in dem Lauf die Kugel mit Ungeſtümm und einer ſo groſſen Gewalt heraus treibet, daß ſelbiger auch ein Vret von ei- ner mittelmäßigen Dicke durchbohret.
Der Stempfel bey 9. iſt beynahe demjenigen von einer Spritze gleich, das zu äuſſerſt daran befindliche Loch bey 12. iſt gemacht, daß man den Fuß hinein ſtellen kan, damit die Luft deſto leichter möge eingepumpet werden. Das Stück der Spritze muß mit beſonderm Fleiß recht accurat und hübſch rund gemacht ſeyn, damit die Luft nicht wiederum zuruck heraus gehen mö- ge; es iſt auch ſehr nothwendig, daß der Stempfel das Stück der Spri- tze ganz ausfülle, und daß er zwey kleine Löcher habe, damit, wann man den Stempfel hinauswärts ziehet, die gedruckte Luft ein kleines Leder, wel- ches zu Ende des beſagten Stempfels angemacht iſt, aufheben, und alſo die Luft zwiſchen dem Stempſel un dem Ventil hinein gehen könne; wann man nun hernach den Stempfel hineinwärts treibet, machet die Luft, die ſich zuſammen gezwungen befindet, das kleine Ventil, das das Loch zu dem Durchweg verſchlieſſet, aufſtoſſen, und alſo gehet die Luft in die Weite 4., und kan nicht heraus gehen, ohne ihre Würkung zu thun. Das Rohr läſſet ſich in der Gegend bey 7. vermittelſt einer dicken hohlen Schraube in zween Theile zerlegen.
Die 10te Figur, welche beſonders ſtehet, ſtellet das kleine Ventil vor, welches das Loch des Durchwegs zuſchlieſſet; es findet ſich daran eine Art von einer Schraube, wie ein Kugelzieher, damit ſich ſelbige nach ih- rer Feder hoch und nieder heben möge, nachdeme nemlich die Luft ſolche treibet.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="3"><p><pbfacs="#f0140"n="118"/>
als nur von auſſen zu, hineinwärts öfnen läſſet; Je mehr nun die Luft her-<lb/>
aus dringen will, je ſtärker wird dadurch das Ventil vor oder wider das<lb/>
Loch gedrucket. Die andere Oefnung iſt bey 5., durch welche von auſſen an<lb/>
der ganzen Machine hineinwärts in den innern Lauf ein Weg gehet, doch<lb/>ſo, daß die Luft, die man in die Höhlung 4. eingeſchloſſen, gleichwol nicht<lb/>
durch die Oefnung 5. hergus gehen kann, indeme ſolches von einem kleinen<lb/>
Stücklein des Laufs, welches an die zween andern Laufe bey 1. und 4. ange-<lb/>
löthet iſt, verhindert wird. Endlich ſtellet das Rohr bey 2. ein Stuck von einer<lb/>
Spritze vor, durch welche man ſo viel, als ſeyn kan, die Luft in das Spatium<lb/>
bey 4 hinein treibet, nachdeme man nun eine Kugel ganz genau an das kleine<lb/>
Rohr hin in den Lauf des Rohrs bey der Gegend um 8. hat laufen laſſen,<lb/>
wird das Rohr oder die Büchſe völlig geladen ſeyn. </p><noteplace="right">Tab. X.<lb/>
Fig. G.</note><p>Wann man nun ſolche abzuſchieſen verlanget, muß man in das Röhr-<lb/>
lein bey 5. einen kleinen Nagel, oder einen runden Stift hinein ſtecken, wel-<lb/>
cher das Loch ausfülle, durch welches man das Ventil mit der Feder, welches<lb/>
an der Oefnung bey 6. iſt, zuruck treibet, da wird alsdann der Wind, der<lb/>
in der Höhlung bey 4 zuſammen gedrucket war, ſich ausbreiten, und durch die<lb/>
bemerkte Oefnung gehen, der dann in dem Lauf die Kugel mit Ungeſtümm<lb/>
und einer ſo groſſen Gewalt heraus treibet, daß ſelbiger auch ein Vret von ei-<lb/>
ner mittelmäßigen Dicke durchbohret. </p><p>Der Stempfel bey 9. iſt beynahe demjenigen von einer Spritze gleich,<lb/>
das zu äuſſerſt daran befindliche Loch bey 12. iſt gemacht, daß man den Fuß<lb/>
hinein ſtellen kan, damit die Luft deſto leichter möge eingepumpet werden.<lb/>
Das Stück der Spritze muß mit beſonderm Fleiß recht accurat und hübſch<lb/>
rund gemacht ſeyn, damit die Luft nicht wiederum zuruck heraus gehen mö-<lb/>
ge; es iſt auch ſehr nothwendig, daß der Stempfel das Stück der Spri-<lb/>
tze ganz ausfülle, und daß er zwey kleine Löcher habe, damit, wann man<lb/>
den Stempfel hinauswärts ziehet, die gedruckte Luft ein kleines Leder, wel-<lb/>
ches zu Ende des beſagten Stempfels angemacht iſt, aufheben, und alſo<lb/>
die Luft zwiſchen dem Stempſel un dem Ventil hinein gehen könne;<lb/>
wann man nun hernach den Stempfel hineinwärts treibet, machet die Luft,<lb/>
die ſich zuſammen gezwungen befindet, das kleine Ventil, das das Loch zu<lb/>
dem Durchweg verſchlieſſet, aufſtoſſen, und alſo gehet die Luft in die<lb/>
Weite 4., und kan nicht heraus gehen, ohne ihre Würkung zu thun. Das Rohr<lb/>
läſſet ſich in der Gegend bey 7. vermittelſt einer dicken hohlen Schraube in<lb/>
zween Theile zerlegen. </p><p>Die 10te Figur, welche beſonders ſtehet, ſtellet das kleine Ventil vor,<lb/>
welches das Loch des Durchwegs zuſchlieſſet; es findet ſich daran eine<lb/>
Art von einer Schraube, wie ein Kugelzieher, damit ſich ſelbige nach ih-<lb/>
rer Feder hoch und nieder heben möge, nachdeme nemlich die Luft ſolche<lb/>
treibet. </p></div></div></body></text></TEI>
[118/0140]
als nur von auſſen zu, hineinwärts öfnen läſſet; Je mehr nun die Luft her-
aus dringen will, je ſtärker wird dadurch das Ventil vor oder wider das
Loch gedrucket. Die andere Oefnung iſt bey 5., durch welche von auſſen an
der ganzen Machine hineinwärts in den innern Lauf ein Weg gehet, doch
ſo, daß die Luft, die man in die Höhlung 4. eingeſchloſſen, gleichwol nicht
durch die Oefnung 5. hergus gehen kann, indeme ſolches von einem kleinen
Stücklein des Laufs, welches an die zween andern Laufe bey 1. und 4. ange-
löthet iſt, verhindert wird. Endlich ſtellet das Rohr bey 2. ein Stuck von einer
Spritze vor, durch welche man ſo viel, als ſeyn kan, die Luft in das Spatium
bey 4 hinein treibet, nachdeme man nun eine Kugel ganz genau an das kleine
Rohr hin in den Lauf des Rohrs bey der Gegend um 8. hat laufen laſſen,
wird das Rohr oder die Büchſe völlig geladen ſeyn.
Wann man nun ſolche abzuſchieſen verlanget, muß man in das Röhr-
lein bey 5. einen kleinen Nagel, oder einen runden Stift hinein ſtecken, wel-
cher das Loch ausfülle, durch welches man das Ventil mit der Feder, welches
an der Oefnung bey 6. iſt, zuruck treibet, da wird alsdann der Wind, der
in der Höhlung bey 4 zuſammen gedrucket war, ſich ausbreiten, und durch die
bemerkte Oefnung gehen, der dann in dem Lauf die Kugel mit Ungeſtümm
und einer ſo groſſen Gewalt heraus treibet, daß ſelbiger auch ein Vret von ei-
ner mittelmäßigen Dicke durchbohret.
Der Stempfel bey 9. iſt beynahe demjenigen von einer Spritze gleich,
das zu äuſſerſt daran befindliche Loch bey 12. iſt gemacht, daß man den Fuß
hinein ſtellen kan, damit die Luft deſto leichter möge eingepumpet werden.
Das Stück der Spritze muß mit beſonderm Fleiß recht accurat und hübſch
rund gemacht ſeyn, damit die Luft nicht wiederum zuruck heraus gehen mö-
ge; es iſt auch ſehr nothwendig, daß der Stempfel das Stück der Spri-
tze ganz ausfülle, und daß er zwey kleine Löcher habe, damit, wann man
den Stempfel hinauswärts ziehet, die gedruckte Luft ein kleines Leder, wel-
ches zu Ende des beſagten Stempfels angemacht iſt, aufheben, und alſo
die Luft zwiſchen dem Stempſel un dem Ventil hinein gehen könne;
wann man nun hernach den Stempfel hineinwärts treibet, machet die Luft,
die ſich zuſammen gezwungen befindet, das kleine Ventil, das das Loch zu
dem Durchweg verſchlieſſet, aufſtoſſen, und alſo gehet die Luft in die
Weite 4., und kan nicht heraus gehen, ohne ihre Würkung zu thun. Das Rohr
läſſet ſich in der Gegend bey 7. vermittelſt einer dicken hohlen Schraube in
zween Theile zerlegen.
Die 10te Figur, welche beſonders ſtehet, ſtellet das kleine Ventil vor,
welches das Loch des Durchwegs zuſchlieſſet; es findet ſich daran eine
Art von einer Schraube, wie ein Kugelzieher, damit ſich ſelbige nach ih-
rer Feder hoch und nieder heben möge, nachdeme nemlich die Luft ſolche
treibet.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
ECHO: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-10-09T11:08:35Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-10-09T11:08:35Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Der Zeilenfall wurde beibehalten.
Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/140>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.