Was solche Waaren anlanget, die nicht anderst, als in einer Wag- schaale können gewogen werden, nimmt man davon eine, die von einem bekannten Gewicht ist, als zum Exempel, von einer Unz oder einem Pfund, dabey auch der Hacken, um solche aufzuhängen, gerechnet ist; wann man nun das Gewicht und den Preiß der Waaren finden will, so verfähret man eben so, wie man bey dem Seidenfaden gethan, nur daß man dabey ein Pfund oder eine Unze, welches das Gewicht der Schaalen ist, abziehet.
Ein Pfund, das zu Paris gebräuchlich ist, hat 16. Unzen, und wird in 2. Mark eingetheilet, da eine jede 8. Unzen machet. Eine Unz wird wieder in 8. Gros oder Quintlein getheilet, ein Quintlein aber in 72. Gran, und ein Gran, das beynahe so schwer als ein Körnlein von einem Getreid ist, gilt vor das kleinste Gewicht, das im Gebrauch ist.
Ein Centner wieget 100. Pfund.
Verhältnis des Parisischen Gewichts gegen diejenige von unterschiedlichen fremden Oertern.
Ein Pfund wieget zu Avignon, Lyon, Montpellier und Thoulouse nicht mehr, dann 13. Unzen.
Ein Pfund macht zu Marseille und Rochelle 19. Unzen.
Ein Pfund zu Roüen, Besancon, Straßburg und Amsterdam, ist, wie zu Paris, 16. Unzen schwer.
Ein Pfund hat zu Mayland, Neapolis, und Venedig 9. Unzen.
Ein Pfund hat zu Messina und Genua 9 . Unzen.
Ein Pfund zu Florenz, Livorno, Pisa, Sarragoa, Valentia trägt 10. Unzen aus.
Ein Pfund zu Turin und Modena ist 12 . Unzen schwer.
Ein Pfund wieget zu Londen, Antwerpen, und in Flandern 14. Un- zen.
Ein Pfund giebet zu Basel, Bern, Frankfurt, Nürnberg 16. Un- zen und 14. Grän.
Das Pfund zu Geneve ist 17. Unzen.
Von der Zubereitung des Flaschenzugs.
Das mit F bezeichnete Instrument ist ein doppelter Flaschenzug. Es bestehet aus zweyen Gehäusen, davon ein jedes 8. Rollen in sich hält, die in der Dicke eine Eintiefung haben, damit die Schnur darinnen gehen, und ver- hindern kann, daß sie nicht ausweiche; diese Schnur ist an dem Ende des obern Gehäuses angemacht, nachdeme nun solche um alle Rädlein oder Rollen gezo- gen worden, kommet das andere End der (Potentiae) oder Bewegungskraft, welche durch eine Hand vorgebildet worden, zu gut. Vier von diesen Rollen werden von einem Nagel getragen, und vier, so wol in dem obern als untern
Was ſolche Waaren anlanget, die nicht anderſt, als in einer Wag- ſchaale können gewogen werden, nimmt man davon eine, die von einem bekannten Gewicht iſt, als zum Exempel, von einer Unz oder einem Pfund, dabey auch der Hacken, um ſolche aufzuhängen, gerechnet iſt; wann man nun das Gewicht und den Preiß der Waaren finden will, ſo verfähret man eben ſo, wie man bey dem Seidenfaden gethan, nur daß man dabey ein Pfund oder eine Unze, welches das Gewicht der Schaalen iſt, abziehet.
Ein Pfund, das zu Paris gebräuchlich iſt, hat 16. Unzen, und wird in 2. Mark eingetheilet, da eine jede 8. Unzen machet. Eine Unz wird wieder in 8. Gros oder Quintlein getheilet, ein Quintlein aber in 72. Gran, und ein Gran, das beynahe ſo ſchwer als ein Körnlein von einem Getreid iſt, gilt vor das kleinſte Gewicht, das im Gebrauch iſt.
Ein Centner wieget 100. Pfund.
Verhältnis des Pariſiſchen Gewichts gegen diejenige von unterſchiedlichen fremden Oertern.
Ein Pfund wieget zu Avignon, Lyon, Montpellier und Thoulouſe nicht mehr, dann 13. Unzen.
Ein Pfund macht zu Marſeille und Rochelle 19. Unzen.
Ein Pfund zu Roüen, Beſancon, Straßburg und Amſterdam, iſt, wie zu Paris, 16. Unzen ſchwer.
Ein Pfund hat zu Mayland, Neapolis, und Venedig 9. Unzen.
Ein Pfund hat zu Meſſina und Genua 9 . Unzen.
Ein Pfund zu Florenz, Livorno, Piſa, Sarragoa, Valentia trägt 10. Unzen aus.
Ein Pfund zu Turin und Modena iſt 12 . Unzen ſchwer.
Ein Pfund wieget zu Londen, Antwerpen, und in Flandern 14. Un- zen.
Ein Pfund giebet zu Baſel, Bern, Frankfurt, Nürnberg 16. Un- zen und 14. Grän.
Das Pfund zu Geneve iſt 17. Unzen.
Von der Zubereitung des Flaſchenzugs.
Das mit F bezeichnete Inſtrument iſt ein doppelter Flaſchenzug. Es beſtehet aus zweyen Gehäuſen, davon ein jedes 8. Rollen in ſich hält, die in der Dicke eine Eintiefung haben, damit die Schnur darinnen gehen, und ver- hindern kann, daß ſie nicht ausweiche; dieſe Schnur iſt an dem Ende des obern Gehäuſes angemacht, nachdeme nun ſolche um alle Rädlein oder Rollen gezo- gen worden, kommet das andere End der (Potentiæ) oder Bewegungskraft, welche durch eine Hand vorgebildet worden, zu gut. Vier von dieſen Rollen werden von einem Nagel getragen, und vier, ſo wol in dem obern als untern
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Was ſolche Waaren anlanget, die nicht anderſt, als in einer Wag-
ſchaale können gewogen werden, nimmt man davon eine, die von einem
bekannten Gewicht iſt, als zum Exempel, von einer Unz oder einem Pfund,
dabey auch der Hacken, um ſolche aufzuhängen, gerechnet iſt; wann man
nun das Gewicht und den Preiß der Waaren finden will, ſo verfähret man
eben ſo, wie man bey dem Seidenfaden gethan, nur daß man dabey ein
Pfund oder eine Unze, welches das Gewicht der Schaalen iſt, abziehet.
Ein Pfund, das zu Paris gebräuchlich iſt, hat 16. Unzen, und wird in
2. Mark eingetheilet, da eine jede 8. Unzen machet. Eine Unz wird wieder
in 8. Gros oder Quintlein getheilet, ein Quintlein aber in 72. Gran, und
ein Gran, das beynahe ſo ſchwer als ein Körnlein von einem Getreid iſt, gilt
vor das kleinſte Gewicht, das im Gebrauch iſt.
Ein Centner wieget 100. Pfund.
Verhältnis des Pariſiſchen Gewichts gegen diejenige von
unterſchiedlichen fremden Oertern.
Ein Pfund wieget zu Avignon, Lyon, Montpellier und Thoulouſe nicht
mehr, dann 13. Unzen.
Ein Pfund macht zu Marſeille und Rochelle 19. Unzen.
Ein Pfund zu Roüen, Beſancon, Straßburg und Amſterdam, iſt, wie
zu Paris, 16. Unzen ſchwer.
Ein Pfund hat zu Mayland, Neapolis, und Venedig 9. Unzen.
Ein Pfund hat zu Meſſina und Genua 9 [FORMEL]. Unzen.
Ein Pfund zu Florenz, Livorno, Piſa, Sarragoa, Valentia trägt 10.
Unzen aus.
Ein Pfund zu Turin und Modena iſt 12 [FORMEL]. Unzen ſchwer.
Ein Pfund wieget zu Londen, Antwerpen, und in Flandern 14. Un-
zen.
Ein Pfund giebet zu Baſel, Bern, Frankfurt, Nürnberg 16. Un-
zen und 14. Grän.
Das Pfund zu Geneve iſt 17. Unzen.
Von der Zubereitung des Flaſchenzugs.
Das mit F bezeichnete Inſtrument iſt ein doppelter Flaſchenzug. Es
beſtehet aus zweyen Gehäuſen, davon ein jedes 8. Rollen in ſich hält, die in
der Dicke eine Eintiefung haben, damit die Schnur darinnen gehen, und ver-
hindern kann, daß ſie nicht ausweiche; dieſe Schnur iſt an dem Ende des obern
Gehäuſes angemacht, nachdeme nun ſolche um alle Rädlein oder Rollen gezo-
gen worden, kommet das andere End der (Potentiæ) oder Bewegungskraft,
welche durch eine Hand vorgebildet worden, zu gut. Vier von dieſen Rollen
werden von einem Nagel getragen, und vier, ſo wol in dem obern als untern
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/138>, abgerufen am 16.02.2025.
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