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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

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dert, daß das Metall sich nicht im Auf-und Zumachen hart aneinander reibe;
man macht insgemein 2. wie Rosen geformte Mütterlein daran, mit welchen
man den Zirkel beschrauben, und den Kopf zusammen halten kan. Das
Stellschräublein, welches unten an dem Zirkel sich befindet, ist nützlich,
daß man den stählernen Fuß, so viel und so wenig als man will, vor und hin-
terwarts stellen kan; deßwegen wird auch solcher Zirkel ein Theilzirkel ge-
nennet. Dieser Fuß ist oben im Zirkel mit zween Stefften angenietet, und
zwar so, daß selbiger im Herumdrehen des Schräubleins wegen der Feder ei-
nen Widerstand thue, der andere Fuß vom Stahl ist im Feuer gelöhtet, gleich-
wie alle andere Zirkelfüsse, welche beständig vest stehen, deßwegen macht
man auch an besagten Füssen einen flachen Ansatz, welchen man in eine Fuge
unten an dem Zirkel einsenket, also daß sie vest zusammen schliessen, damit das
Loth solche wohl halte, man bedienet sich insgemein des Silberloths mit dem
dritten Thell Kupfer, das ist, daß man zweymal mehr Silber, als Kupfer
dazu thue: Zum Exempel, zu einem Theil Silber thut man einen halben Theil
Messing, das man zusammen in einem Tiegel schmelzet, und hernach mit ei-
nem Hammer so dünn, als ein starkes Kartenblat dick ist, schläget, endlich
in kleine Stücklein schneidet, um solche desto leichter in Fluß zu bringen, man
bedienet sich auch gar offt eines Loths von Kupfer mit Zink vermischt; man
schmelzet drey Viertheil Messing mit einem Viertheil Zink, das man hernach
geschmolzen in kaltes Wasser giesset, damit es zu kleinen Körnlein werde; man
muß dabey in Obacht nehmen, daß man die Gegend, die man löthen will, mit
gar feinem zerstossenen Borax anstaube, welcher das Loth fliessend, und in die
Fugen, die man zusammen löthen will, lauffend machet, und dieses, was ich
hier sage, wie man die Zirkelfüsse anlöthen soll, muß gleichfalls bey allen
andern Theilen, die man löthen will, beobachtet werden.

Von dem Reißzirkel.

Dieser Zirkel hat seine Theile oder Stücke, die etwas vorwarts einge-
bogen sind, also daß dessen Füsse nur zu äusserst zusammen gehen, solche Füs-
se nun lassen sich verändern, das ist, es giebt deren verschiedene, welche in ein
kleines viereckigtes Loch, das als ein Kasten gemacht ist, woran sich das
Stellschräublein, um selbige vest zu halten, befindet, passen, es müssen aber
besagte Füsse in dem kleinem viereckigtem Loch vest stehen, damit sie nicht wan-
ken. Es wird zuweilen diesen Gattungen der Zirkel ein Fuß, der eine Reiß-
feder abgiebt, beygefüget, damit man dicke oder dünne Linien, mit Beyhülfe
eines Stellschräubleins, welches die unten spitzig zugehende Blätter der
Reißfeder weiter voneinander oder enger zusammen treibet, ziehen möge;
man machet solche mit einer Bewegung, vermittelst eines Gewinds, das
beynahe so, als wie dasjenige im Kopf beschaffen ist, nemlich mit einem Ge-
lenke, damit man auf dem Papier den besagten Fuß, wann der Zirkel we-
nig oder viel geöffnet wird, lothrecht stellen möge. Die kleine Figur,

dert, daß das Metall ſich nicht im Auf-und Zumachen hart aneinander reibe;
man macht insgemein 2. wie Roſen geformte Mütterlein daran, mit welchen
man den Zirkel beſchrauben, und den Kopf zuſammen halten kan. Das
Stellſchräublein, welches unten an dem Zirkel ſich befindet, iſt nützlich,
daß man den ſtählernen Fuß, ſo viel und ſo wenig als man will, vor und hin-
terwarts ſtellen kan; deßwegen wird auch ſolcher Zirkel ein Theilzirkel ge-
nennet. Dieſer Fuß iſt oben im Zirkel mit zween Stefften angenietet, und
zwar ſo, daß ſelbiger im Herumdrehen des Schräubleins wegen der Feder ei-
nen Widerſtand thue, der andere Fuß vom Stahl iſt im Feuer gelöhtet, gleich-
wie alle andere Zirkelfüſſe, welche beſtändig veſt ſtehen, deßwegen macht
man auch an beſagten Füſſen einen flachen Anſatz, welchen man in eine Fuge
unten an dem Zirkel einſenket, alſo daß ſie veſt zuſammen ſchlieſſen, damit das
Loth ſolche wohl halte, man bedienet ſich insgemein des Silberloths mit dem
dritten Thell Kupfer, das iſt, daß man zweymal mehr Silber, als Kupfer
dazu thue: Zum Exempel, zu einem Theil Silber thut man einen halben Theil
Meſſing, das man zuſammen in einem Tiegel ſchmelzet, und hernach mit ei-
nem Hammer ſo dünn, als ein ſtarkes Kartenblat dick iſt, ſchläget, endlich
in kleine Stücklein ſchneidet, um ſolche deſto leichter in Fluß zu bringen, man
bedienet ſich auch gar offt eines Loths von Kupfer mit Zink vermiſcht; man
ſchmelzet drey Viertheil Meſſing mit einem Viertheil Zink, das man hernach
geſchmolzen in kaltes Waſſer gieſſet, damit es zu kleinen Körnlein werde; man
muß dabey in Obacht nehmen, daß man die Gegend, die man löthen will, mit
gar feinem zerſtoſſenen Borax anſtaube, welcher das Loth flieſſend, und in die
Fugen, die man zuſammen löthen will, lauffend machet, und dieſes, was ich
hier ſage, wie man die Zirkelfüſſe anlöthen ſoll, muß gleichfalls bey allen
andern Theilen, die man löthen will, beobachtet werden.

Von dem Reißzirkel.

Dieſer Zirkel hat ſeine Theile oder Stücke, die etwas vorwarts einge-
bogen ſind, alſo daß deſſen Füſſe nur zu äuſſerſt zuſammen gehen, ſolche Füſ-
ſe nun laſſen ſich verändern, das iſt, es giebt deren verſchiedene, welche in ein
kleines viereckigtes Loch, das als ein Kaſten gemacht iſt, woran ſich das
Stellſchräublein, um ſelbige veſt zu halten, befindet, paſſen, es müſſen aber
beſagte Füſſe in dem kleinem viereckigtem Loch veſt ſtehen, damit ſie nicht wan-
ken. Es wird zuweilen dieſen Gattungen der Zirkel ein Fuß, der eine Reiß-
feder abgiebt, beygefüget, damit man dicke oder dünne Linien, mit Beyhülfe
eines Stellſchräubleins, welches die unten ſpitzig zugehende Blätter der
Reißfeder weiter voneinander oder enger zuſammen treibet, ziehen möge;
man machet ſolche mit einer Bewegung, vermittelſt eines Gewinds, das
beynahe ſo, als wie dasjenige im Kopf beſchaffen iſt, nemlich mit einem Ge-
lenke, damit man auf dem Papier den beſagten Fuß, wann der Zirkel we-
nig oder viel geöffnet wird, lothrecht ſtellen möge. Die kleine Figur,

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/102>, abgerufen am 13.11.2024.